Wissenschaftler aus Dresden und Görlitz forschen am Zusammenhang von Führungsverhalten und psychischer Gesundheit von Mitarbeitern. Ina Zwingmann, Jürgen Wegge, Matthias Rudolf und Peter Richter vom Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie der TU Dresden, Sandra Wolf von der Unternehmensberatung Innsicht sowie Matthias Schmidt vom Studiengang Kommunikationspsychologie der Hochschule Zittau/Görlitz haben für ihre Forschung einen Preis erhalten.
Sie stellten bei der International Conference of Work, Wellbeing and Performance des Institute of Work Psychology 2014 in Sheffield (UK) vom 24. bis 26. Juni ihre Studie vor, die den Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und psychische sowie physische Gesundheit der Geführten auch im internationalen Vergleich belegt.
Der eingereichte Beitrag mit dem Titel: „Is transformational leadership healthy for employees? A multilevel analysis in 16 nations“, wurde mit dem "Best Paper Award" der international renommierten IWP Konferenz in Sheffield ausgezeichnet. Mit den neuen Erkenntnissen können bessere Methoden für das Training und das Coaching von Führungskräften in international agierenden Unternehmen entwickelt werden. In der Studie wurde nachgewiesen, dass tranformationale Führung die Gesundheit der Mitarbeiter fördern kann. Der Begriff transformationale Führung bezeichnet ein Führungsverhalten, bei dem die Mitarbeiter mit Vertrauen, Loyalität und Respekt behandelt werden. Gemeinsame Vision im Unternehmen oder in der Organisation, klare Ziele, Aufgaben und Belohnungen durch die Führungskraft sind wichtige Faktoren der Förderung von Gesundheit der Mitarbeiter weltweit.
Die Forscher haben in 16 Ländern 93.576 Mitarbeiter in 11.177 Teams von einem großen internationalen Unternehmen untersucht. Darüber hinaus wurden interkulturelle Unterschiede betrachtet, wie z. B. nationale Unterschiede in erlebter Machtdistanz, die den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Führung moderieren. Die Ergebnisse der Mehrebenen Analyse zeigen sehr deutlich, dass transformationale Führung und angemessene Belohnungen gesundheitsförderlich wirken können.
Es wurden zudem auch die erwarteten negativen Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Laissez-faire-Führung gefunden. Der laissez-faire Führungsstil verzichtet weitgehend auf das Eingreifen des Vorgesetzten in die Arbeitsabläufe. Ohne jegliche Rückmeldung zur eigenen Arbeit nimmt die Motivation daher schnell ab, was häufig auch zum Verlust von Eigeninitiative und Konflikten in Teams führen kann. Es wird nur das Nötigste gemacht, denn alles was darüber hinaus geht wird nicht "belohnt".
In Teams mit hohem Krankenstand, resignierten Mitarbeitern, die nur Dienst nach Vorschrift tun, sind auch keine Motivationstrainings mehr sinnvoll.
Daher wird in der Ausbildung von Führungskräften umgedacht, denn kranke und unmotivierte Mitarbeiter sind ein immenser Kostenfaktor für die Allgemeinheit und die Privatwirtschaft. So werden die Auswirkungen der sogenannten „weichen Faktoren“ wie Führungsverhalten und Kommunikation plötzlich doch recht hart, wenn sie hohe finanzielle Verluste in Milliardenhöhe zur Folge haben.
Neben organisationalen Fähigkeiten steigen bei Führungskräften die Anforderungen an kommunikativen Kompetenzen im Umgang mit der Belegschaft. Der Studiengang Kommunikationspsychologie entwickelt Methoden und Werkzeuge, um Verständigungsprozesse in Organisationen zu optimieren.
Kontakt:
Hochschule Zittau/Görlitz
Prof. Dr. rer. nat. Matthias Schmidt
Tel.: 03581 / 48 28 281
E-Mail: Matthias.Schmidt@hszg.de
Die Preisträger v. l. Prof. Schmidt, Dr. Oliver Weigelt, Ina Zwingmann, Dr. Knoll
FOTO: HSZG
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Kooperationen
Deutsch
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