idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.09.2014 17:03

Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik: Evidenzbasierte Wirtschaftspolitik

Dietmar Strey Pressestelle
Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg

    Vom 7. Bis 10. September 2014 findet an der Helmut-Schmidt-Universität die Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik statt. Der 1873 gegründete Verein ist mit 3.800 persönlichen und institutionellen Mitgliedern eine der größten Vereinigungen von Wirtschaftswissenschaftlern in Europa. Rund 800 Ökonomen treffen sich an der Hamburger Universität der Bundeswehr, um verschiedene Aspekte einer evidenzbasierten Wirtschaftspolitik am Beispiel aktueller Politikfelder und Erkenntnisse aus verschiedenen Ländern zu diskutieren.

    Spätestens seit der Wirtschaftskrise 2008/09 werden die Prognosen und Handlungsempfehlungen wirtschaftspolitischer Berater stark angezweifelt, weil sie die Entwicklung der Krise nicht erkannt haben. Zweifelsohne stehen hier die Wirtschaftswissenschaften als Disziplinen der Prognose wirtschaftlicher Entwicklungen und der Analyse ökonomischer Zusammenhänge ebenfalls in der Kritik. Bei dieser Diskussion bleiben derzeit noch jüngere Fortschritte hinsichtlich der empirischen Methoden, der Datenlage selbst und der Entwicklung plausibler Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge unberücksichtigt, die im internationalen Umfeld der wirtschaftspolitischen Beratung längst etabliert sind.

    Den Organisatoren ist es gelungen, international herausragende Wissenschaftler mit Erfahrungen auf unterschiedlichen Ebenen der wirtschaftspolitischen Beratung als Referenten zu gewinnen. In ihren Vorträgen werden sie die statistische Datenlage als Basis einer wirksamen Wirtschaftspolitik analysieren und verschiedene Aspekte einer evidenzbasierten Wirtschaftspolitik am Beispiel aktueller Politikfelder und Erkenntnisse aus verschiedenen Ländern darlegen:

    Richard Blundell (University College London) zeigt anhand der britischen Politikreformen Ende der 90er Jahre, wie empirische Evidenz in bestmöglicher Weise für die Ausgestaltung von Steuersystemen, Sozialleistungen sowie insbesondere des Bildungssystems und des Arbeitsmarktes verwendet werden kann.

    Deborah Cobb-Clark (University of Melbourne) analysiert die statistische Datenlage hinsichtlich ihrer Verwendungsmöglichkeiten für wirtschaftspolitische Beratung und zeigt Wege auf, wie Ergebnisse staatlicher Studien zur Wirksamkeit von wirtschaftspolitischen Maßnahmen kommuniziert werden können, so dass eine Evaluierung regulatorischer Maßnahmen möglich wird.

    Thomas E. MaCurdy (Stanford University) befasst sich mit der Effizienz leistungsbasierter Entlohnungssysteme für Pflegedienstleistungen und deren Auswirkungen auf die staatliche Krankenversicherung in den USA angesichts steigender Gesundheitskosten und einer stetig alternden Gesellschaft.

    Volker Wieland (Goethe Universität Frankfurt und Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) stellt einen integrierten Ansatz zur Analyse makroökonomischer Zusammenhänge vor, anhand dessen empirisch belastbare Politikempfehlungen abgeleitet werden können. Der Ansatz wird für Fragen der Geldpolitik und der fiskalpolitischen Konsolidierung illustriert.

    Ferner ist eine Diskussionsrunde über die Herausforderungen einer evidenzbasierten Wirtschaftspolitik mit wichtigen Vertretern aus Forschung und Praxis der wirtschaftspolitischen Beratung vorgesehen: Monika Bütler (Universität St. Gallen), Wolfgang Franz (ZEW und Universität Mannheim, ehem. Vorsitzendes des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung), Ewald Nowotny (Gouverneur der österreichischen Nationalbank und Mitglied des EZB-Rates), Frank-Jürgen Weise (Vorsitzender des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit), Ludger Wössmann (ifo Institut München, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des BMWi).

    Vorträge:

    Tom MaCurdy (Stanford University):
    Design of Pay-for-Performance Compensation for Healthcare Providers
    Montag, 8. September 2014, 11:00 – 12:15 Uhr

    Richard Blundell (UCL and IFS):
    Empirical Evidence and Tax Policy Reform
    Montag, 8. September 2014, 13:45 – 15:00 Uhr

    Deborah Cobb-Clark (University of Melbourne):
    Evidence Based Policy: Data requirements and making public policy evaluations public
    Dienstag, 9. September 2014, 13:15 – 14:30 Uhr

    Volker Wieland (Goethe-Universität Frankfurt am Main):
    Real-time model-based fiscal and monetary policy analysis
    Dienstag, 9. September 2014, 16:30 – 17:45 Uhr

    Einladung zur Pressekonferenz
    Am Montag, dem 08.09.2014, findet um 15:15 Uhr im Thomas-Ellwein-Saal (Mensagebäude) eine Pressekonferenz statt. Über Teilnahme und Berichterstattung freuen wir uns.

    Als Referenten werden an der Pressekonferenz teilnehmen:
    • Michael C. Burda (HU Berlin), Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik
    • Bernd Fitzenberger (Universität Freiburg), Organisator der Kerntagung 2014
    • Christoph M. Schmidt (RWI Essen und Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung), Mitglied im Erweiterten Vorstand des Vereins für Socialpolitk
    • Monika Schnitzer (LMU München), Designierte Vorsitzende des Vereins für Socialpolitik

    Im Fokus der diesjährigen Pressekonferenz des Vereins für Socialpolitik steht das Thema der Kerntagung „Evidenzbasierte Wirtschaftspolitik“:
    Jährlich gibt der Staat Milliardenbeträge für wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen aus. Nach der tatsächlichen Wirksamkeit und den Nebenwirkungen dieser Maßnahmen wird aber erstaunlich wenig gefragt. Doch ohne eine systematische Analyse sind fundierte wirtschaftspolitische Entscheidungen nur sehr eingeschränkt möglich. Das Thema der diesjährigen Tagung des Vereins für Socialpolitik unterstreicht die Rolle der empirischen Evidenz – ihrer Erzeugung, Verwendung und Verbreitung – für eine effektive Politik(beratung).
    Gemeinsam haben Michael Burda, Bernd Fitzenberger, Christoph M. Schmidt und Monika Schnitzer hierzu ein Thesenpapier verfasst, in dem sie die Defizite etablierter Formen der wirtschafts- und sozialpolitischen Entscheidungsfindung aufdecken und Verbesserungsmöglichkeiten benennen.
    Nach kurzen Eingangsstatements besteht die Gelegenheit für Fragen an die Podiumsteilnehmer und eine lebhafte Diskussion.

    Hinweise für Medienvertreter
    Der Verein für Socialpolitik freut sich über Ihre Teilnahme an der Pressekonferenz und steht Ihnen für Fragen gern zur Verfügung. Bitte melden Sie sich per E-Mail an: office@socialpolitik.org

    Weitere Informationen
    Das 140-seitige Programmheft der Tagung findet sich zum Download unter folgender Adresse: http://www.socialpolitik.org/docs/Programmheft_VfS-Jahrestagung_2014.pdf

    Ansprechpartner
    Verein für Socialpolitik
    Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
    Daniel Jung
    Geschäftsführer
    Tel.: 069 568076-12
    Fax: 069 568076-15
    E-Mail: daniel.jung@socialpolitik.org
    Web: http://www.socialpolitik.org


    Weitere Informationen:

    http://www.vfs2014-hsu.de/ -- Tagungswebsite
    http://www.socialpolitik.org/docs/Programmheft_VfS-Jahrestagung_2014.pdf -- Programmheft


    Bilder

    Tagungsplakat
    Tagungsplakat
    HSU
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Tagungsplakat


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).