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19.09.2014 10:20

Professionalität in der Sprachförderung von Kindern sichern - Bundeskongress in Leipzig

Susann Huster Pressestelle
Universität Leipzig

    Fehlentwicklungen der Sprache sind die am häufigsten vorkommenden Entwicklungsstörungen im Kindesalter. Betroffen sind sechs bis acht Prozent der Mädchen und Jungen eines Jahrgangs. Hinzu kommen Kinder, deren Sprachentwicklung beispielsweise aufgrund von Mehrsprachigkeit gezielt angeregt werden sollte. Für die Förderung und Therapie all dieser Kinder sind unterschiedliche Berufsgruppen zuständig. Daher hat sich der Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (dgs), der vom 25. bis 27. September 2014 an der Universität Leipzig stattfindet, unter anderem das Ziel gesetzt, Perspektiven für die professionelle Arbeit in der Förderung von Sprache aufzuzeigen.

    Sehr geehrte Medienvertreter, vor Beginn des Kongresses sind Sie herzlich zu einer Pressekonferenz eingeladen.

    Termin: 25.09.2014, 17:00 Uhr
    Ort: Campus Augustusplatz
    Neues Augusteum / Raum A122
    Augustusplatz
    04109 Leipzig

    Ihre Gesprächspartner sind:
    • Gerhard Zupp (Bundesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für
    Sprachheilpädagogik e.V. (dgs))
    • Antje Leisner (Landesvorsitzende Landesgruppe Sachsen der dgs)
    • Markus Mörchen (Chefredakteur der Redaktion logo des KIKA; Preisträger "Preis
    Gute Sprache")
    • Jun. Prof. Dr. Stephan Sallat (Universität Erfurt, Verantwortlich für die inhaltliche
    Zusammenstellung des dgs-Kongresses)
    • Prof. Dr. Christian W. Glück (Universität Leipzig, Dekan der
    Erziehungswissenschaftlichen Fakultät)

    Im Anschluss findet im Audimax der Universität Leipzig die feierliche Kongresseröffnung mit u.a. einem Grußwort der sächsischen Kultusministerin Brunhild Kurth statt. Zudem wird der "Preis Gute Sprache" vergeben.

    Die für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen je nach Bundesland variierenden pädagogischen Förderangebote in Kita und Schule sowie die außerschulischen sprachtherapeutischen Angebote (Logopädie) führen nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik zu einer teilweise unübersichtlichen Versorgungsstruktur. Dem Nebeneinander von sprachheilpädagogischen und medizinisch-therapeutischen Angeboten sollte durch eine stärkere Vernetzung entgegengewirkt werden. Der im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende Kongress, zu dem knapp 700 Sprachheilpädagogen, pädagogische Fachkräfte, Sprachtherapeuten, Psychologen und Mediziner erwartet werden, steht unter dem Motto: "Sprache professionell fördern: kompetent, vernetzt, innovativ".

    "Gute sprachliche Fähigkeiten sind nicht nur die Voraussetzung für das Lesen- und Schreiben lernen, sondern auch für Lernen im Fachunterricht. Aufgrund dieser zentralen Rolle von Sprache für den Bildungserfolg müssen wir, wenn Kinder in der Sprachentwicklung Schwierigkeiten haben, professionelle Hilfe bereitstellen, um so langfristig ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu sichern", sagt Prof. Christian W. Glück, Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und einer der wissenschaftlichen Leiter der Fachkonferenz. "Jedes Bundesland hat eine andere Herangehensweise, wie Kinder mit Sprachstörungen in der Schule und beim Lernen unterstützt werden", erklärt der Wissenschaftler, der an der Universität Leipzig Lehrer für Kinder und Jugendliche mit Sprachstörungen (Sprachheilpädagogen) ausbildet.

    In einigen Bundesländern gibt es aktuell die Entwicklung im Zuge der Inklusion, Sprachheilschulen abzubauen und die Kinder mit sprachlichem Förderbedarf in Regelschulen zu integrieren. Sachsen hat sich für einen Mittelweg entschieden: Die Sprachheilschulen bleiben erhalten, zugleich werden bereits mehr als die Hälfte aller Kinder mit Sprachstörungen in die Regelschule integriert - ein Wert weit über dem Bundesdurchschnitt. Einer bundesweiten Erhebung der Universität Leipzig zufolge besuchen Schüler die Sprachheilschule im Durchschnitt nur reichlich zweieinhalb Jahre lang und werden dort speziell gefördert. Aktuelle Forschungsprojekte, die die Wirksamkeit der unterschiedlichen Herangehensweisen untersuchen, werden auch auf dem dgs-Kongress vorgestellt.

    Zur Eröffnungsveranstaltung des dgs-Bundeskongresses am 25. September wird - zum dritten Mal - der Preis "Gute Sprache" für besondere Projekte oder Personen vergeben, die in der Öffentlichkeit stehen und sich durch eine vorbildhafte, kindgerechte Sprache auszeichnen. Nachdem in den Jahren zuvor Tom Buhrow für die Radiosendung "Tim fragt Tom" und die Musiker von "Bläck Fööss" gemeinsam mit dem Schulamt der Stadt Köln geehrt wurden, geht der Preis in diesem Jahr an die Logo-Redaktion des Kinderkanals von ARD und ZDF. Die Jury möchte damit die 25-jährige Arbeit der Logo-Redaktion würdigen. Ihr gelinge es immer wieder, komplexe politische Themen, Sachverhalte und Fachbegriffe anschaulich und kindgerecht in "vorbildhafter Sprache" zu erklären. Die musikalische Laudatio halten die vorherigen Preisträger von "Bläck Fööss".

    Pädagogische Fachkräfte aus Leipzig und Umgebung können sich bei der "Sprachheilpädagogischen Messe" über verschiedene Sprachförderprojekte und -ideen von Kindergärten, Schulen und Forschungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet informieren. Die Messe kann am 26. September in der Zeit von 15:00 bis 18:00 Uhr kostenfrei besucht werden.

    Weitere Informationen:

    Dr. Markus Spreer
    Institut für Förderpädagogik / Sprachbehindertenpädagogik
    Telefon: +49 341 97-31544
    E-Mail: m.spreer@rz.uni-leipzig.de
    Web: http://www.erzwiss.uni-leipzig.de/institute/foerderpaedagogik


    zum dgs-Kongress Leipzig 2014:
    Web: http://www.dgs-bundeskongress.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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