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22.10.2014 14:26

Neue Herzklappe schmiegt sich perfekt an

Anna Reiss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen

    Eine neue kathetergestützte Aortenklappen-Generation (TAVI) verspricht präzisere Eingriffe und bessere Heilungsaussichten für Patienten, die aufgrund ihres hohen Alters oder einer schweren Begleiterkrankung nur mit hohem Risiko operiert werden können. Die Weltneuheit heißt Evolut R-Herzklappe. In Deutschland wurde sie jetzt erstmals Im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Horstkotte und Prof. Dr. Jan Gummert bei einem 89-jährigen Patienten mit einer bereits voroperierten Klappe erfolgreich eingesetzt.

    Zwei Besonderheiten kennzeichnen das neue Implantationssystem Evolut: Zum einen ist es erstmals überhaupt möglich, die Klappe wieder in den Katheter zurückzuziehen. „Dadurch ist die Klappe mit sehr großer Genauigkeit zu platzieren. Wir rechnen daher mit weniger Undichtigkeiten, den sogenannten paravalvulären Lecks,“ erläutern die Oberärzte Dr. Werner Scholtz und Dr. Smita Scholtz, die den Eingriff am 09.10.2014 in der Bad Oeynhausener Universitätsklinik durchführten.

    Zum zweiten ist der Eingriff erstmals auch bei sehr kleinen Bioprothesen von unter 21 Millimeter Durchmesser durchgeführt worden. Tatsächlich versorgten die Bad Oeynhausener Oberärzte erstmals in der Welt eine für alle bisher bekannten Katheterklappen zu kleine Bioprothese mit nur 19 Millimeter Durchmesser. Durch die besondere Aufhängung der Klappe gelingt es nur mit der Evolut R Klappe, auch funktionsgestörte voroperierte Bioprothesen mit diesen kleinen Durchmessern zu behandeln. Durch die nochmals reduzierte Größe des Einführungsbesteckes gewährt das System zudem einen besseren Zugang über die Leistengefäße zum Herzen des Patienten. Außerdem beugt es damit Komplikationen an den Gefäßen vor. „Ich habe zunehmend unter Atemnot gelitten, Treppensteigen war kaum noch möglich“, berichtet ihr Patient Ernst Wulferding von den Beschwerden seiner verkalkten Aortenklappe (Stenose). Er hat den Eingriff gut überstanden und wird in den nächsten Tagen in die Rehabilitation entlassen.

    „Die Klappe kann dort implantiert werden, wo sie das Herz des Patienten am besten unterstützt. Darüber hinaus ist aufgrund des selbstentfaltenden und nochmals technisch veränderten Metallgerüsts der Evolut R-Aortenklappe das Risiko für Randlecks geringer,“ erklärt Dr. Scholtz das neue Implantationsverfahren. In Deutschland benötigen 340.000 Menschen eine neue Herzklappe. Mit 55 Prozent aller Herzklappenstenosen ist die Aortenklappe die am häufigsten operativ ersetzte Herzklappe. Bei Risikopatienten und insbesondere älteren Patienten ist die per Katheter eingeführte Klappe (TAVI) heute eine erwiesenermaßen sichere Methode.

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    Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 15.000 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier Universitätskliniken und Institute seit 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik und zugleich Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum.

    Weitere Informationen:

    Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
    Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Anna Reiss (Ltg.)
    Georgstr. 11
    32545 Bad Oeynhausen
    Tel. 05731 / 97 1955
    Fax 05731 / 97 2028
    E-Mail: info@hdz-nrw.de
    www.hdz-nrw.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hdz-nrw.de


    Bilder

    Patient Ernst Wulferding (m.) mit den Oberärzten Dr. Werner Scholtz (r.) und Dr. Smita Scholtz (l.)
    Patient Ernst Wulferding (m.) mit den Oberärzten Dr. Werner Scholtz (r.) und Dr. Smita Scholtz (l.)
    (Foto:Kerstin Konze).
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    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung HDZ NRW vom 22.10.2014

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Patient Ernst Wulferding (m.) mit den Oberärzten Dr. Werner Scholtz (r.) und Dr. Smita Scholtz (l.)


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