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27.10.2014 12:36

WR: Neues Verfahren zur strategischen Erweiterung von Leibniz-Einrichtungen

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) hat ein neues Verfahren auf den Weg gebracht, das für Erweiterungsvorhaben von bereits bestehenden Leibniz-Einrichtungen und für Neuaufnahmen in die Leibniz-Gemeinschaft gilt. Dem Wissenschaftsrat kommt hierbei die Aufgabe zu, die wissenschaftliche Qualität, überregionale Bedeutung und strukturelle Relevanz eines solchen Antrags für das Wissenschaftssystem zu bewerten.

    Im aktuell ersten Durchlauf des neuen Verfahrens handelt es sich in beiden Fällen um strategische Erweiterungsvorhaben:

    1 − Erweiterung der Senckenberg Forschungsinstitute und Naturmuseen um
    das Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Frankfurt am Main, und

    2 − Erweiterung des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) um das Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik e. V. (KSI), Meinsberg.

    Die strategische Erweiterung der Senckenberg Forschungsinstitute und Naturmuseen, die der Leibniz-Gemeinschaft angehören, um das BiK-F hält der Wissenschaftsrat für eine ausgesprochen gelungene Maßnahme. „Das BiK-F ist eine exzellente, leistungsstarke Einrichtung“, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Manfred Prenzel. „Seit seiner Gründung im Jahr 2008 hat es sich einen überregionalen Ruf erarbeitet und in der Biodiversitäts- und Klimaforschung bereits strukturbildend gewirkt.“ Insbesondere hat überzeugt, wie die unterschiedlichen Ansätze von Bio- und Geowissenschaften in einer gemeinsamen Biodiversitäts- und Klimaforschung effektiv miteinander verbunden werden. Insofern führt die Erweiterungsmaßnahme zu einem echten wissenschaftlichen Mehrwert sowohl für Senckenberg als auch für die Bundesrepublik Deutschland.

    Künftig soll das BiK-F seine Arbeiten stärker auf ausgewählte Zeitskalenabschnitte und Ökosysteme im Rahmen des Senckenberg-Ansatzes der Geo-Biodiversität konzentrieren. Abschließend empfiehlt der Wissenschaftsrat, Senckenberg in den kommenden Jahren zu konsolidieren und die Verknüpfung zwischen dessen Standorten, Sammlungen und anderen Forschungsinfrastrukturen sowie der Geobiodiversitätsforschung zu intensivieren.
    Im zweiten Fall würdigt der Wissenschaftsrat die hohe wissenschaftliche Qualität des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) und des Kurt-Schwabe-Instituts für Mess- und Sensortechnik (KSI). Das Konzept zur strategischen Erweiterung des IPF um das KSI hat indessen aber nicht überzeugen können.

    „Ausschlaggebend für diese Bewertung war vor allem, dass das wissenschaftliche Potenzial einer Integration nicht hinreichend begründet und konkretisiert wird. Eine konsistente und schlüssige Forschungs- und Entwicklungsstrategie liegt nicht vor“, erklärte Prenzel das Ergebnis der Beratungen. Insbesondere die hohe Systemkompetenz des KSI auf dem Gebiet der Sensorik muss nachhaltig gesichert werden. Ebenfalls nicht überzeugen konnte das Konzept zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die notwendige Anbindung der vorgesehenen Nachwuchsgruppe im Bereich der Mikrosystemtechnik am Standort Waldheim/Meinsberg in das universitäre und außeruniversitäre Forschungsumfeld ist nicht klar. Außerdem stecken die Planungen zum organisatorischen Übergangsmanagement erst in den Anfängen. Die Erweiterungsmaßnahme wird daher nicht empfohlen.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4202-14.pdf - Strategische Erweiterung der Senckenberg Forschungsinstitute und Naturmuseen (SFN) um das Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Frankfurt/M. (Drs. 4202-14)
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4203-14.pdf - Strategische Erweiterung des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) um das Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik e.V. (KSI), Meinsberg (Drs. 4203-14)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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