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27.10.2014 12:53

WR: Sieben Entscheidungen in Verfahren der Institutionellen Akkreditierung und Reakkreditierung

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Auf seinen Herbstsitzungen hat der Wissenschaftsrat sieben Verfahren der Institutionellen Akkreditierung und Reakkreditierung beraten. In allen Fällen – im Einzelnen bei der Katholischen Hochschule Freiburg (KH Freiburg), der Business and Information Technology School (BiTS), der Evangelischen Hochschule Freiburg, der EBC Hochschule Hamburg, der Quadriga Hochschule Berlin, der Berliner Technischen Kunsthochschule (BTK) sowie der International Psychoanalytic University (IPU) – gelangte er zu einem positiven Votum. Die Ergebnisse im Einzelnen:

    Die Katholische Hochschule Freiburg (KH Freiburg) wird vom Wissenschaftsrat für zunächst fünf Jahre institutionell reakkreditiert. Aufgrund der insgesamt überzeugenden Entwicklung der KH Freiburg verlängert sich der Akkreditierungszeitraum bei fristgerechter Auflagenerfüllung auf zehn Jahre.

    Die KH Freiburg bietet ihren rund 1.650 Studierenden elf forschungsbasierte und an den Bedarfen des Arbeitsmarkts ausgerichtete Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen an. Die Lehre in allen Studiengängen wird zum weit überwiegenden Teil von hauptberuflichen Professorinnen und Professoren getragen. Die überzeugenden Forschungsleistungen der Hochschule spiegeln sich in zahlreichen qualifizierten Publikationen wider. Besonders gewürdigt werden auch das Qualitätsmanagement sowie die gute sächliche und räumliche Ausstattung der Hochschule. Die Reakkreditierung ist mit drei Auflagen zur Stärkung der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule verbunden.

    Die Business and Information Technology School (BiTS), Iserlohn, wird vom Wissenschaftsrat für zunächst fünf Jahre institutionell reakkreditiert. Aufgrund der insgesamt überzeugenden Gesamtentwicklung der BiTS verlängert sich der Akkreditierungszeitraum bei Auflagenerfüllung binnen eines Jahres auf zehn Jahre.

    Die BiTS, die seit 2008 dem weltweit agierenden Bildungskonzern Laureate International Education angehört, bietet ihren mehr als 1.700 Studierenden an den Standorten Iserlohn, Berlin und Hamburg 14 programmakkreditierte Bachelor- und Masterstudiengänge an. In den vergangenen Jahren ist es der international ausgerichteten Hochschule gelungen, sich erfolgreich am Bildungsmarkt zu etablieren. Positiv hervorzuheben sind die auf akademische Selbstverwaltung setzende Governance-Struktur, ein umfassendes Qualitätssicherungssystem sowie vielfältige und gute Kooperationsbeziehungen im akademischen und nicht-akademischen Bereich. Die Reakkreditierung ist mit den Auflagen verbunden, die im Aufbau befindlichen Standorte Berlin und Hamburg angemessen in die akademische Selbstverwaltung einzubinden und das Forschungsbudget zu erhöhen.

    Die Evangelische Hochschule Freiburg wird vom Wissenschaftsrat aufgrund ihrer überzeugenden Entwicklung mit einer Auflage für zehn Jahre institutionell reakkreditiert.

    Die Evangelische Hochschule Freiburg wurde 1971 gegründet und bietet an ihren drei Fachbereichen Soziale Arbeit, Theologische Bildungs- und Diakoniewissenschaft sowie Pädagogik und Supervision drei Bachelor- sowie fünf Masterstudiengänge an. In ihnen sind rund 900 Studierende eingeschrieben. Das überzeugende Studienangebot und die starke Forschungsorientierung der Hochschule werden besonders gewürdigt. Auch die zahlreichen nationalen sowie internationalen Kooperationen zu hochschulischen und außerhochschulischen Einrichtungen sind positiv hervorzuheben.

    Die EBC Hochschule Hamburg wird vom Wissenschaftsrat für drei Jahre mit Auflagen institutionell akkreditiert.

    Die EBC Hochschule Hamburg beruft sich auf eine 1934 gegründete Dolmetscherschule als erste Vorgängerinstitution. Sie bietet an den Standorten Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart vier Bachelorstudiengänge mit Bezug zur Betriebswirtschaftslehre an, die ab dem Wintersemester 2014/15 um zwei weitere Studiengänge ergänzt werden sollen. Derzeit sind über 1.100 Studierende an der Hochschule eingeschrieben. Positiv hervorzuheben sind die Einbindung der Lehrbeauftragten in die Hochschule sowie die zahlreichen Kooperationen mit ausländischen Hochschulen zum Studierendenaustausch. Die mit der Akkreditierung verbundenen Auflagen betreffen die Stärkung des akademischen Bereichs in der Hochschulleitung, eine Überarbeitung der Berufungsordnung, die dringliche Konsolidierung der Standorte sowie den Ausbau der Forschung.

    Die Quadriga Hochschule Berlin wird vom Wissenschaftsrat für zunächst drei Jahre mit Auflagen institutionell akkreditiert. Bei fristgerechter Auflagenerfüllung verlängert sich der Akkreditierungszeitraum auf fünf Jahre.

    Die 2009 gegründete Quadriga Hochschule versteht sich als Professional School für Kommunikationsmanagement. Sie will Führungskräfte im Kommunikations- und Personalmanagement sowie in Public Affairs ausbilden. In den drei programmakkreditierten weiterbildenden Masterstudiengängen sind gegenwärtig 125 Studierende eingeschrieben. Die Hochschule setzt auf eine enge Anbindung an die Berufspraxis und bietet ihren Studierenden einen Zugang zu einem großen Entscheider-Netzwerk in Public Relations bzw. Organisationskommunikation, Politik und Medien sowie ein individuelles Mentoringprogramm. Nachbesserungsbedarf, der in erster Linie auf das noch frühe Entwicklungsstadium der erst fünf Jahre alten Hochschule zurückzuführen ist, sieht der Wissenschaftsrat in der Ausstattung mit hauptberuflichen Professorinnen und Professoren, in der Forschung und in Teilbereichen der Leitungsstruktur. Hierzu hat der Wissenschaftsrat drei Auflagen ausgesprochen.

    Die Berliner Technische Kunsthochschule (BTK) wird für zunächst drei Jahre mit Auflagen institutionell reakkreditiert. Bei fristgerechter Auflagenerfüllung verlängert sich der Akkreditierungszeitraum auf fünf Jahre.

    Die 2006 gegründete und im Jahre 2009 erstmalig durch den Wissenschaftsrat akkreditierte Hochschule mit Standorten in Berlin, Hamburg und Iserlohn bietet fünf Bachelor-Studiengänge und einen Masterstudiengang im gestalterisch-kreativen Bereich an. Der Wissenschaftsrat bewertet die bisherige Entwicklung der BTK insgesamt zufriedenstellend. Hiervon ausgenommen ist der Standort Iserlohn, der bezüglich seiner Ressourcen- und Personalausstattung erhebliche Mängel aufweist. Die BTK löst mit ihren Studiengängen den Anspruch ein, eine praxisbezogene und interdisziplinäre Lehre anzubieten. Zu würdigen sind insbesondere die intensive fachliche und persönliche Betreuung der Studierenden sowie die Einbindung der BTK in ein vielversprechendes Netzwerk von Hochschulen, Forschungsinstitutionen und Unternehmen. Die Reakkreditierung ist mit den Auflagen verbunden, die Hochschule an eine gezielte und hochschulintern abgestimmte Ausbaustrategie zu binden. Neben einer Änderung der Grundordnung und der Festlegung von einheitlichen Zugangsregeln wird von der Hochschule erwartet, dass sie ihre Forschungsbasis ausbaut und sicherstellt, dass die Studierenden an allen Studienstandorten in gleicher Weise vom akademischen Kern profitieren können.

    Die International Psychoanalytic University (IPU) in Berlin wird vom Wissenschaftsrat unter einer Voraussetzung für die Dauer von zunächst drei Jahren institutionell akkreditiert. Bei fristgerechter Erfüllung der Voraussetzung und sämtlicher Auflagen verlängert sich der Akkreditierungszeitraum auf fünf Jahre.

    Die International Psychoanalytic University wurde 2008 gegründet und 2009 als Universität ohne Promotionsrecht vom Land Berlin befristet anerkannt. Sie bietet einen Bachelorstudiengang und vier Masterstudiengänge mit tiefenpsychologischer Schwerpunktsetzung an. Der Wissenschaftsrat bescheinigt der Hochschule in den beiden zentralen Prüfbereichen Lehre und Forschung respektable Ergebnisse, überwiegend auf universitätsgleichem Niveau. „An der Gleichwertigkeit der Psychologieausbildung mit gleichnamigen Studiengängen staatlicher Hochschulen besteht kein Zweifel“, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Manfred Prenzel: „Erhebliche Mängel im Bereich der Hochschulverfassung haben jedoch dazu geführt, dass die Akkreditierung nur unter einer Voraussetzung und mit zahlreichen Auflagen wirksam wird.“ Der Wissenschaftsrat würdigt das grundsätzliche Anliegen der IPU, die Psychoanalyse unter dem Gesichtspunkt ihrer wissenschaftlichen Beforschung neu in der deutschsprachigen Hochschullandschaft zu verwurzeln. Er stellt jedoch fest, dass die IPU mit der derzeitigen finanziellen und personellen Ausstattung nicht ihrem ehrgeizigen Anspruch gerecht werden kann, auf tiefenpsychologischer Basis ein Wissenschaftskonzept an der Schnittstelle zwischen Sozial-, Kultur-, Human- und Naturwissenschaften zu verwirklichen.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4175-14.pdf - KH Freiurg
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4176-14.pdf - BiTS
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4178-14.pdf - EH Freiburg
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4179-14.pdf - EBC HH
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4177-14.pdf - Quadriga
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4174-14.pdf - BTK
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4173-14.pdf - IPU


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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