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18.11.2014 11:34

Deutsche Bank ist Sieger im DAX-Ranking der besten Aufsichtsräte

Stefanie Bergel Pressestelle
FOM Hochschule

    Die Deutsche Bank hat den besten Aufsichtsrat im DAX. Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr. Peter Ruhwedel in seinem „Aufsichtsrats-Score“. Bereits zum vierten Mal hat der wissenschaftliche Leiter des FOM KompetenzCentrums für Unternehmensführung & Corporate Governance Arbeitsweise, Eignung, Diversität und Transparenz der Aufsichtsräte im DAX und M-DAX verglichen.

    Während sich die Deutsche Bank vom bislang vierten auf den ersten Platz vorgearbeitet hat, muss sich der Versicherungskonzern Allianz SE – 2013 noch auf Rang eins – in diesem Jahr mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Die Deutsche Börse AG hat die drittbeste Platzierung, gefolgt vom Rückversicherungskonzern Münchener Rück AG und dem Softwarekonzern SAP AG. Die besten Unternehmen im M-DAX sind die Aareal Bank AG, SGL Carbon SE, Rhön-Klinikum AG, KUKA AG und Klöckner Co. SE.

    Deutsche Bank: Kulturwandel in der Aufsichtsratsarbeit sichtbar

    Grund für die gute Platzierung der Deutschen Bank: Der Aufsichtsrat des Bankhauses hat nach verschiedenen Skandalen die Überwachungsarbeit deutlich intensiviert, so Ruhwedel. Zentrales Qualitätsmerkmal dafür seien die Intensivierung der Sitzungstätigkeit des Kontrollgremiums sowie die Einrichtung von zusätzlichen Ausschüssen für Spezialfragen. So habe der Aufsichtsrat unter anderem sieben Plenums- und 34 Ausschusssitzungen sowie einen zweitägigen Strategieworkshop durchgeführt und einen eigenen Ausschuss für Integrität eingerichtet. „Damit wird der angekündigte Kulturwandel auch in der Aufsichtsratsarbeit sichtbar“, sagt Ruhwedel. Zudem sei das Kontrollgremium nicht nur international besetzt, sondern decke unterschiedliche Kompetenzfelder ab. Nicht zuletzt übertreffe der Frauenanteil von 35 Prozent bereits heute die gesetzlich anvisierte Quote.

    M-DAX: Schwächere Transparenz

    Die Studienergebnisse zeigen allerdings auch, dass der Aufsichtsrats-Score der M-DAX-Unternehmen nach wie vor zum Teil deutlich unter dem DAX-Niveau liegt. Dies sei häufig auf eine weiterhin geringe Diversität in zahlreichen M-DAX-Gremien sowie insbesondere auf eine mangelnde Transparenz zurückzuführen. Ruhwedel: „Zahlreiche M-DAX-Unternehmen scheinen noch nicht erkannt zu haben, dass eine transparente Berichterstattung über die Zusammensetzung und die Arbeitsweise durch die Aktionäre honoriert werden – vorausgesetzt die Qualität überzeugt.“

    Und auch generell gilt: Unternehmen, die im kommenden Jahr eine exzellente Aufsichtsratstätigkeit gewährleisten möchten, müssen ihre Anstrengungen bei den beiden Qualitätskriterien Diversität und Transparenz verstärken. Ruhwedel: „Deutsche Kontrollgremien benötigen die Kompetenz internationaler Aufsichtsräte, was aber in zu vielen Fällen noch nicht ausreichend in der Zusammensetzung der Gremien berücksichtigt ist. Außerdem fehlen oft die notwendigen Informationen über die Gründe, warum eine Person zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen wird.“

    Fall Middelhoff: Schadensersatzansprüche zeitnah prüfen

    Insgesamt sieht der FOM Experte die Tätigkeit der Aufsichtsräte in Deutschland aber auf einem guten Weg. „Es wäre jedoch zu wünschen, dass die Gremien nicht erst in einer Krise aktiv werden“ hebt Ruhwedel hervor. „Zudem sollten sich die Aufsichtsräte zukünftig ähnlich wie im Fall des ehemaligen Arcandor-Managers Thomas Middelhoff öfter die Frage stellen, inwieweit sie der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen gegenüber Vorstandsmitgliedern nachgehen müssen.“

    Die Studie ist per E-Mail erhältlich. Bitte richten Sie Ihre Anfrage unter peter.ruhwedel@fom.de direkt an Prof. Dr. Ruhwedel.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
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    Wirtschaft
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    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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