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13.01.2015 10:16

Würzburgs Bischöfe von 1684 bis 1746

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Mit den Würzburger Bischöfen in der Zeit von 1684 bis 1746 befasst sich das neue Buch von Winfried Romberg. Der Autor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der neuesten Zeit.

    Im fünften Band der Würzburger Bischofsreihe in der Serie „Germania Sacra – Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen“ behandelt Dr. Winfried Romberg die Zeit der Bischöfe Johann Gottfried von Guttenberg (1684-1698), Johann Philipp von Greiffenclau (1699-1719), Johann Philipp Franz von Schönborn (1719-1724), Christoph Franz von Hutten (1724-1729) und Friedrich Karl von Schönborn (1729-1746). Damit wird für die Würzburger Bistums- und Hochstiftsgeschichte erstmals die Epoche vom Spätkonfessionalismus bis zum Vorabend der Aufklärung abgedeckt.

    Romberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Die Würzburger Bischöfe der Frühen Neuzeit – Landesherrschaft und geistliches Wirken im Zeitalter von Barock und Aufklärung (1617-1803)“. Die Leitung des Projekts liegt bei Wolfgang Weiß, Inhaber der Professur für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der Neuesten Zeit an der Uni Würzburg. Finanziert wird es weitgehend von der Diözese Würzburg und der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.

    Machtausbau in Richtung Absolutismus

    „Neben den beständigen Herausforderungen der Reichs- und äußeren Politik, vor allem durch die Kriege Frankreichs ab 1688 und Preußens ab 1740, war das Zeitalter geprägt vom verstärkten ordnungspolitischen Ausbau der weltlichen und geistlichen Landesverwaltung“, so Romberg. In religiös-ästhetischer Hinsicht erblühte der Kirchenbarock in seinen typischen Frömmigkeitsformen. Zudem bauten die fünf Bischöfe konsequent ihre Macht aus, was schließlich in einem speziellen Absolutismus geistlichen Charakters gipfelte.

    Hofstaatbildung und Bau der Residenz

    Mit der Einführung der Fürsten-Repräsentation nach französischem Muster ab circa 1719 kam es auch in Würzburg zur Bildung eines Hofstaats. Dieser wurde gerade hier mit dem Bau des Residenzschlosses in regelrecht verschwenderischer Form in Szene gesetzt. Dabei markieren die Amtszeiten der Schönborn-Brüder Johann Philipp Franz und Friedrich Karl auch den Zenit dieses einflussreichen rheinisch-fränkischen Adelsgeschlechts im Hochstift Würzburg.

    Problemlagen für die Nachfolger

    Diese steile Entwicklung zeigt aber auch gegenläufige Momente wie Verwaltungsdefizite und eine finanzielle Überbeanspruchung des Etats, verursacht vor allem durch die barocken Repräsentationsprojekte. Dazu kam eine grundlegende sozio-ökonomische Stagnation, die sich auch durch Versuche der Wirtschaftslenkung nicht überwinden ließ. Dadurch wurden Problemlagen geschaffen oder verstärkt, die in der nachfolgenden Aufklärungszeit große reformerische Herausforderungen darstellten.

    Insgesamt fand das Würzburger Staatswesen in der behandelten Periode zu den festen Formen, die im weiteren 18. Jahrhundert erhalten und stetig ausgebaut werden sollten.

    Germania sacra, dritte Folge, Band 8: „Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg 8. Die Würzburger Bischöfe von 1684 bis 1746“, bearbeitet von Winfried Romberg, De Gruyter Akademie Forschung, 2014, ISBN (Online): 9783110305432

    Kontakt

    Dr. Winfried Romberg, Professur für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der neuesten Zeit, Universität Würzburg, romberg@theologie.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Politik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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