Am Donnerstag, 22. Januar, vergab die Universität Vechta in einem Festakt den vierten Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz. Preisträger ist der Italiener Prof. Dr. Vincenzo Pace von der Universität Padua. Der vom Reiseunternehmer Hans Höffmann gestiftete Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, er wird jährlich vergeben. Über 70 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kamen zur festlichen Verleihung in die Räumlichkeiten der Kirche am Campus.
Den Dank an den Sponsor des Preises sprach Universitätspräsidentin Prof‘.in Dr. Marianne Assenmacher gleich zu Beginn der Veranstaltung aus. Als „große Ehre“ bezeichnete sie es, dass die Universität Vechta jährlich einen so hoch dotierten Preis vergeben dürfe und damit „über die regionalen Grenzen hinaus sichtbare Zeichen setze“. Gleichzeitig stelle das Thema eine Verpflichtung für die Universität dar, eine Aufgabe in Forschung, Lehre und Studium.
Als Vorsitzender der Auswahl-Jury sprach Prof. Dr. Egon Spiegel. Er betonte die Relevanz der Interkulturellen Kompetenz, die angesichts jüngster Ereignisse deutlicher denn je sei. Mit seiner „exzellenten wissenschaftlichen Gesamtleistung“ und dem erklärten Ziel, Menschen über alle denkbaren Grenzen hinweg zusammenzubringen, habe Vincenzo Pace die Jury überzeugt, so Spiegel.
Auch der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Vechta, Uwe Bartels, hob in seinem Grußwort die Relevanz der Interkulturellen Kompetenz speziell in heutigen Zeiten hervor. Sie sei eine Schlüsselkompetenz zur Lösung von Konflikten zwischen Religionen und Kulturen. Die Universität Vechta nehme durch den Preis an diesem internationalen Diskurs teil.
Die Laudatio auf den Preisträger hielt Prof‘.in em. Dr. Ursula Boos-Nünning (Universität Duisburg-Essen). Sie thematisierte in ihrer Ansprache die aktuellen Ereignisse in Frankreich und Deutschland und die dahinter liegende veränderte Einstellung zu Religion und Religiösität sowie den Zusammenhang zwischen Religionen und Menschenrechten. Im Zeitverlauf lasse sich, so Boos-Nünning, ein Rückgang der Akzeptanz von Glaubensvorstellungen und eine Abnahme in der Ausübung religiöser Rituale nachweisen. „Gleichzeitig gibt es vermehrt junge Menschen, denen Religion und ihre Regeln äußerst wichtig sind. Zur Kommunikation und dem friedvollen Miteinander dieser Gruppen braucht es die Interkulturelle Kompetenz und den interreligiösen Dialog – dies hat der Preisträger Pace schon früh erkannt.“
In seiner Dankesrede erläuterte Vincenzo Pace, wie er seine Forschung zum Miteinander verschiedener Religionen interpretiert und wie sich dieser Schwerpunkt entwickelte. Ein starkes religiöses Fundament, zitierte er den Philosoph und Theologen Nikolaus von Kues, sei kein Hinderungsgrund für Weitsicht und Offenheit für andere Glaubensrichtungen. Auf diese Weise und durch den Dialog miteinander könne man erkennen, dass es das abstrakte „Andere“, vor dem sich weniger offene Menschen fürchten und das zu Konflikten zwischen Religionen führe, nicht gebe. Ein praktisches Beispiel aus seiner Arbeit benannte Pace mit dem Masterstudiengang „Menschenrechte und Demokratisierung“, der genau diese Thematik aufgreife und an dem aktuell 41 europäische Universitäten beteiligt sind.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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