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02.11.2004 08:07

Fallpauschalen zeigen: MHH behandelt sehr schwer kranke Patienten

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Hochschule stellt ab November 2004 in der täglichen Abrechnung auf DRG um

    Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) behandelt im bundesweiten Vergleich aller Universitätsklinika die am schwersten erkrankten Patienten. Das bestätigt das neue Fallpauschalen-System: Mit insgesamt 42.696 Fällen und einer Bewertungszahl von 67.777 Punkten hat die MHH den höchsten durchschnittlichen Schweregrad aller deutschen Universitätsklinika. Der so genannte Case-Mix-Index der MHH beträgt 1,59 und errechnet sich wie folgt: Gesamtpunktzahl geteilt durch die Anzahl der behandelten Fälle. "Damit können wir endlich beweisen, warum unsere Gesamtkosten so hoch liegen: Wir behandeln überwiegend besonders schwer kranke Patienten", bewertet Dr. Andreas Tecklenburg, MHH-Vizepräsident für Krankenversorgung, das Ergebnis als Erfolg.

    Seit mehreren Jahren arbeitet eine MHH-Projektgruppe an dieser Umstellung des Abrechnungssystems, berechnet interne Kosten und vergleicht sich mit anderen Universitätskliniken. Nach Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups - DRG) sollen Ärztinnen und Ärzte in Zukunft erbrachte Leistungen abrechnen und nicht mehr nach Krankenhaustagen. Seit Januar 2004 wird die MHH wie alle anderen Krankenhäuser in den Budgetverhandlungen von den Krankenkassen nur noch nach Fallpauschalen bewertet. Seit Montag, 1. November 2004, stellt die MHH im täglichen Abrechnungsgeschäft nur noch Fallpauschalen und nicht mehr Krankenhaustage in Rechnung. Dabei wird jeder möglichen Krankheit eine bestimmte Punktzahl zugewiesen. Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) legt diese Zahl von Jahr zu Jahr für jeden Fall wieder neu fest. Sie wird mit einem festen Betrag multipliziert, zurzeit ist das noch ein individueller Krankenhausfallwert, bei der MHH für 2004 genau 3.194,82 Euro, das Ergebnis ergibt den "Preis" der Behandlung. Bis 2008 soll die Konvergenzphase abgeschlossen sein, das heißt: Dann sollen pro Bundesland einheitliche Landesbasisfallwerte gelten. "Es ist ein lernendes System. Der Fallpauschalen-Katalog wird von Jahr zu Jahr neu aufgelegt, die Punktzahl je Fall also neu berechnet", sagt Dr. Olaf Schaefer, Leiter des Controllings der MHH. Die Trennung zwischen leichten und schweren Fällen gelang dabei bislang von Jahr zu Jahr besser, was den Universitätskliniken zugute kam. Denn sie haben ein gemeinsames Problem: Sie behandeln besonders schwer kranke Menschen und müssen dazu überwiegend aufwändige und hochmoderne Operations- und Therapieverfahren bereithalten.

    Zwei Beispiele aus der Medizinischen Hochschule Hannover:

    Eine der teuersten Behandlungen ist die Langzeitbeatmung zum Beispiel nach einer Organ- Transplantation. Wird ein Patient mehr als 1.799 Stunden künstlich beatmet, kann die MHH eine Punktzahl von 48,272 Punkten in Rechnung stellen. Multipliziert mit dem MHH-Krankenhausfallwert in Höhe von 3.194,82 Euro kostet diese Behandlung dann 154.220,35 Euro. Die günstigste stationäre Leistung der Hochschule ist eine normale Geburt eines gesunden Babys. Die wird nach dem Fallpauschalen-System mit 0,113 Punkten bewertet, das ergibt für die MHH eine Fallpauschale von 361,01 Euro.

    Weitere Informationen gibt Ihnen gern Dr. Olaf Schaefer, MHH-Stabsstelle Controlling, Telefon: (0511) 532-3250, E-Mail: Schaefer.Olaf@mh-hannover.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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