Die weltweit erste freitragende Treppe in Stahlglas-Bauweise ist an der TUHH entwickelt worden. "Uns ist ein Durchbruch gelungen", sagt Prof. Dr. Wolfgang Maier. Der Leiter der Arbeitsgruppe "Metall und Glas" im Arbeitsbereich "Baustatik und Stahlbau" an der TUHH hat in seiner Konstruktion die Werkstoff-Eigenschaften von Glas optimal ausgenutzt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Bauweise der verglasten Stahlkonstruktion erlaubt die an der TUHH entwickelte Stahlglas-Bauweise eine Reduktion des Stahlanteils um 50 bis 75 Prozent ohne Stabilitätsverluste - im Gegenteil. Die Glastreppe hält höchsten Belastungen stand. So wurde der vor kurzem der Fachwelt präsentierte Prototyp mit 4 Tonnen geprüft. Dies entspricht einer Belastung von 500 Kilogramm pro Quadratmeter.
Aus 3,6 Zentimeter dicken Glasscheiben und zwölf Millimeter dünnen Stahlstangen gefügt, spielt der Stahl in dieser Konstruktion optisch nur noch eine untergeordnete Rolle. Die enorme Tragfähigkeit von Glas wird optimal ausgenutzt. Dabei werden die auf die Treppe einwirkenden Druckkräfte von den Glasbauteilen und die Zugkräfte von den Stahlbauteilen übernommen.
"Die Analogie der Wortbildung Stahlglas zu Stahlbeton entspricht der gleichen Aufgabenverteilung zwischen Stahl und Beton einerseits und Stahl und Glas andererseits", sagt Maier. Die TUHH hat für die neue Stahlglas-Bauweise, die auch für Überdachungen und Fußgängerbrücken eine Alternative bietet, verschiedene Patente angemeldet.
An der Entwicklung dieser Welt-Neuheit war die Hochschule für Bildende Künste in Hamburg sowie das in der Hansestadt Hamburg ansässige M+W Ingenieurbüro für Konstruktiven Glasbau GmbH beteiligt. Auf den Markt gebracht wird die an der TUHH entwickelte gläserne Treppe in Stahlglas-Bauweise seit Beginn des neuen Jahres. Erste konkrete Anfragen von Architekten liegen bereits vor.
http://www.sh.tu-harburg.de
Fotos können bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden!
Informationen: Prof. Dr. Ing. Wolfgang Maier
040/ 42878- 3123
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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