idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.03.2011 14:14

Online-Coach gegen Essanfälle

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Was hilft besser gegen unkontrollierbare Essanfälle (Binge Eating): Internet- oder ambulante Einzeltherapie? / Medizinische Universitätsklinik Heidelberg sucht Studienteilnehmer

    Erst kommt der Heißhunger, dann Scham und Ekel: Wer an einer sogenannten Binge-Eating-Störung leidet, wird häufig von regelrechten Essanfällen heimgesucht, die er nicht stoppen kann. Die Betroffenen nehmen stetig zu. Hilfe bietet die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik des Universitätsklinikums Heidelberg aktuell im Rahmen einer bundesweiten Studie an. Ziel ist es, die Wirksamkeit einer neuen Internet-Therapie im Vergleich zur gängigen ambulanten Einzeltherapie zu prüfen. Es werden noch Studienteilnehmer gesucht.

    Bei der Internet-Therapie bzw. internet-basierten, angeleiteten Selbsthilfe durchlaufen die Teilnehmer in einem Zeitraum von vier Monaten selbständig ein psychotherapeutisches Programm mit 20 Einheiten. Währenddessen stehen sie im wöchentlichen E-Mail-Kontakt mit einem Therapeuten. Die einzelnen Lektionen z.B. zu Impulskontrolle, Ernährung und Körperbild sowie zum Umgang mit Stress rufen sie über ein speziell gesichertes Internetportal auf. Das Programm ist streng nach psychotherapeutischen Behandlungsrichtlinien aufgebaut.

    Psychotherapeutische Einheiten sind jederzeit über Internetportal abrufbar

    „Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass die angeleitete Selbsthilfe über das Internet sehr gut wirkt und viele Vorteile hat“, sagt Privatdozent Dr. Hans-Christoph Friederich, Leitender Oberarzt an der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik. So können die Patienten die Lektionen jederzeit und ohne Zeitdruck bearbeiten sowie bei Bedarf wiederholen. Zudem fällt es Betroffenen zum Teil leichter, Probleme und Gefühle zu thematisieren, wenn der Therapeut nicht direkt gegenüber sitzt.

    Besonders wichtig ist die Erfahrung des erfolgreichen Selbstmanagements: „Die Patienten lernen, dass sie den Essattacken nicht ausgeliefert sind, sondern aktiv und selbständig dagegen angehen können“, so Friederich. Dabei unterstützt sie der Therapeut, den die Teilnehmer beim Einführungsgespräch kennen gelernt haben, per E-Mail: Er erinnert, bestärkt und motiviert dazu, durchzuhalten.

    Therapieziel: Essanfälle vermeiden und nicht weiter zunehmen

    Teilnehmen können Übergewichtige mit einem Body-Mass-Index zwischen 27 und 40 kg/m², die unter häufigen Essanfällen leiden. Nach einer ausführlichen Untersuchung werden die Patienten zufällig einer der beiden Behandlungsformen zugeteilt. Beide Therapien dauern vier Monate und gelten dann als erfolgreich, wenn die Betroffenen gelernt haben, Essanfälle zu vermeiden und nicht weiter zunehmen. Es handelt sich nicht um Programme zur Gewichtsreduktion.

    Die Heidelberger Universitätsklinik führt die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie im Verbund mit sechs weiteren Universitätsklinika unter der Federführung der Universitätsklinik Erlangen durch. Alle Patientendaten fließen anonymisiert in die Studie ein.

    Ungefähr 1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer sogenannten Binge-Eating-Störung. Damit ist diese Erkrankung noch vor Magersucht und Bulimie die am weitesten verbreitete Essstörung. Betroffene leiden häufig an Übergewicht mit den entsprechenden gesundheitlichen Problemen. Auslöser sind in der Regel unterdrückte, emotionale Probleme.

    Interessenten ab 18 Jahren wenden sich bitte an die Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik Heidelberg, Tel.: 06221 / 56 37 619 (zwischen 9 und 12 Uhr) oder E-Mail: elisabeth.haefeli@med.uni-heidelberg.de.

    Weitere Informationen über die Klinik im Internet:
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Psychosomatische-und-Allgemeine-Innere-Medizin.106663.0.html

    Ansprechpartner:
    Priv. Doz. Dr. med. Hans-Christoph Friederich
    Leiter der Heidelberger Studiengruppe
    Zentrum für Psychosoziale Medizin
    Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik
    Universitätsklinikum Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 38 176
    E-Mail: hans-christoph.friederich@med.uni-heidelberg.de

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
    Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.

    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

    Besuchen Sie das Universitätsklinikum Heidelberg auch bei Facebook:
    http://www.facebook.com/home.php#!/pages/Universit%C3%A4tsKlinikum-Heidelberg/10...

    38/2011
    TB


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).