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09.06.2011 12:29

Warum vergessen wir, Dinge zu erledigen, obwohl wir daran denken wollten?

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Das Phänomen kennt jeder: Man plant eine Handlung und vergisst am Ende, sie tatsächlich durchzuführen. Bei Menschen, die an einem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) oder an einer Autismus-Spektrums-Störung leiden, treten diese Probleme noch viel stärker auf.

    Menschen mit diesen Störungen erleben häufig Beeinträchtigungen im täglichen Leben. So handeln Menschen mit ADHS häufig impulsiv und unüberlegt. Sie haben Schwierigkeiten, verschiedene Aufgaben zu strukturieren und zu koordinieren sowie Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Insbesondere die vorausschauende Planung stellt eine große Herausforderung dar, da das Handeln und Denken meist auf „Hier und Jetzt“ bezogen werden.
    Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung haben ähnliche Probleme bei alltäglichen Handlungen. Es fällt ihnen schwer, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten bzw. deren Ausführung zu koordinieren und zu strukturieren. Es kommt zu Handlungsfehlern im Alltag und es wird vergessen, beabsichtigte Handlungen auszuführen.

    Diese Schwierigkeiten beim Ausführen alltäglicher Handlungen führen zu Problemen in den sozialen Beziehungen und im Beruf, da z.B. bestimmte Verabredungen oder Termine nicht eingehalten werden können.

    Mit diesen alltäglichen Schwierigkeiten beschäftigt sich die prospektive Gedächtnisforschung. Unter dem prospektiven Gedächtnis versteht man die Fähigkeit, Absichten zu planen und nach zeitlicher Verzögerung selbstständig durchzuführen. Das prospektive Gedächtnis oder das „Gedächtnis für die Zukunft“ wird erst seit Kurzem untersucht und ist deshalb noch nicht gut erforscht. Bekannt ist inzwischen aber, dass seine Leistungsfähigkeit bei verschiedenen Erkrankungen beeinträchtigt ist.

    Psychologen der TU Dresden führen deshalb eine Studie zum Erinnern von Absichten von Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung und Menschen mit ADHS durch. Ziel dieser Studie ist es, jene Mechanismen zu erforschen, die der Unterdrückung von Handlungen und dem Erinnern und Ausführen von Absichten zugrunde liegen, um so Ansatzpunkte für mögliche Interventionen abzuleiten.

    Um diese Studie erfolgreich durchführen zu können, werden noch Teilnehmer gesucht. Die einmalige Untersuchung dauert ca. 90 Minuten. Gesucht werden Personen mit einer autistischen Störung, Personen mit ADHS und Personen, die keine dieser beiden Störungen aufweisen, im Alter zwischen 16 und 35 Jahren. Alle Teilnehmer erhalten als Dankeschön eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 5 Euro und auf Wunsch eine Rückmeldung über ihre Testleistung.

    Interessenten melden sich bitte bei Dr. Mareike Altgassen oder Andrea Koch (Telefon: 0351 463-36274, E-Mail: altgassen@psychologie.tu-dresden.de oder Andrea.Koch2@mailbox.tu-dresden.de).

    Informationen für Journalisten:
    Dr. Mareike Altgassen:
    Tel.: 0351 463-36274
    E-Mail: altgassen@psychologie.tu-dresden.de
    Andrea Koch:
    Andrea.Koch2@mailbox.tu-dresden.de
    Internet: http://tinyurl.com/tud-adhs

    Dresden, 09. Juni 2011


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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