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Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten erhalten zwei Ingenieure der Ruhr-Universität Bochum den Gebr. Eickhoff-Preis 2011. In seiner Dissertation erforschte Dr. Deniz Kurumlu (Maschinenbau) Leichtmetallmatrix-Verbundwerkstoffe, die in der Luft- und Automobilindustrie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dr. Martin Mienkina (Elektrotechnik und Informationstechnik) entwickelte in seiner Doktorarbeit einen neuen technischen Ansatz, der der photoakustischen Bildgebung zum Durchbruch verhelfen könnte, die zum Beispiel für die Krebsdiagnostik interessant ist.
Aus Licht Schall machen...
... und die Verformung von Verbundwerkstoffen erklären
Eickhoff-Preis 2011 für RUB-Ingenieure
Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten erhalten zwei Ingenieure der Ruhr-Universität Bochum den Gebr. Eickhoff-Preis 2011. In seiner Dissertation erforschte Dr. Deniz Kurumlu (Fakultät für Maschinenbau) Leichtmetallmatrix-Verbundwerkstoffe, die in der Luft- und Automobilindustrie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Mit Hilfe verschiedener mikroskopischer und mechanischer Untersuchungsmethoden konnte er zentrale Aspekte eines theoretischen Modells untersuchen, das die Verformung dieser Materialien bei hohen Temperaturen beschreibt. Dr. Martin Mienkina (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik) entwickelte in seiner Doktorarbeit einen neuen technischen Ansatz, der der photoakustischen Bildgebung zum Durchbruch verhelfen könnte, die zum Beispiel für die Krebsdiagnostik interessant ist. Der Eickhoff-Preis wird am 8. Juli 2011 verliehen (10.15 Uhr, Gebr. Eickhoff, Hunscheidtstr. 176, 44789 Bochum). Die Medien sind herzlich willkommen.
Neues photoakustisches Bildgebungsverfahren
Bei der photoakustischen Bildgebung treffen sehr kurze und energiereiche Lichtpulse auf ein Gewebe, das sich erwärmt und ausdehnt. Dabei entstehen Schallwellen, die von Ultraschallwandlern erfasst und abgebildet werden können. Die breite Anwendung des Verfahrens scheiterte bislang am Einsatz teurer und unhandlicher Festkörperlaser. Dr. Mienkina gelang es, mit preiswerten und kompakten Laserdioden eine vergleichbare Bildqualität zu erzielen wie mit Festkörperlasern. Um das richtige Maß an Nutzinformationen zu liefern, verwendete er speziell kodierte Pulsfolgen zur Beleuchtung. Diese erlaubten auch den zeitgleichen Einsatz mehrerer verschiedenfarbiger Lichtquellen. Indem der Forscher diese Lichtquellen getrennt entschlüsselte, konnte er zeitsparend mehr Gewebeinformationen gewinnen als mit einer einzigen Lichtquelle.
Verbundwerkstoffe mit Miniaturversuchstechnik testen
Leichtmetallmatrix-Verbundwerkstoffe sind verschleißarm und temperaturbeständig. Bei hohen Temperaturen, wie z. B. im Automotor, können sie sich jedoch verformen. Wie diese Hochtemperaturverformung im Werkstoffinnern abläuft, untersuchte Dr. Kurumlu während seiner Promotion. Mit einer neuen Miniaturversuchstechnik konnte der RUB-Ingenieur materialsparend und ortsgenau Proben aus Bauteilen entnehmen und diese auf ihre mechanischen (Hochtemperatur-)Eigenschaften hin prüfen. Außerdem untersuchte er die Mikrostruktur der Werkstoffe erstmals im unbelasteten, geglühten und hochtemperaturverformten Zustand. Indem er die Veränderungen in der Mikrostruktur mit den mechanischen Eigenschaften verknüpfte, gelang es ihm, mehrere Aspekte eines theoretischen Modells für die Hochtemperaturverformung der Werkstoffe experimentell zu belegen.
Die Preisträger
Deniz Kurumlu studierte Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Werkstoffe an der Ruhr-Universität Bochum und erhielt den Adam Opel Preis für das beste Diplom. Seine Dissertation „Mechanische und mikrostrukturelle Untersuchungen an einer kurzfaserverstärkten Aluminiumlegierung“ schrieb er am RUB-Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaft von Prof. Dr. Gunther Eggeler. Martin Mienkina studierte Elektrotechnik an der TU Dortmund. Seine Dissertation „Kodierte Anregung in der photoakustischen Bildgebung“ fertigte der Ingenieur am RUB-Lehrstuhl für Medizintechnik von Prof. Dr. Georg Schmitz an. Die Arbeit an den optischen Komponenten entstand in enger Kooperation mit dem RUB-Lehrstuhl für Photonik und Terahertztechnologie (Prof. Dr. Martin Hofmann, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik).
Eickhoff-Preis
Der Gebrüder Eickhoff-Preis ist mit 3000 € dotiert und steht nicht nur für exzellente Forschungsarbeiten, sondern auch für die fruchtbare Verbindung zwischen dem Campus der Ruhr-Universität und Unternehmen mit lokalen Wurzeln. Die Firma Eickhoff stiftete den Preis 1989 anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens und verleiht ihn jährlich für je eine herausragende Dissertation in Maschinenbau und in Elektro- und Informationstechnik.
Weitere Informationen
Birgit Treu , Dekanat der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-26329
promotion-mb@rub.de
Prof. Dr. Georg Schmitz, Lehrstuhl für Medizintechnik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-27573
georg.schmitz@rub.de
Dr. Deniz Kurumlu
deniz.kurumlu@rub.de
Dr. Martin Mienkina
martin.mienkina@rub.de
Redaktion: Dr. Julia Weiler
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Elektrotechnik, Maschinenbau, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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