idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.10.2011 17:03

Lotsen sorgen künftig für optimale Nachsorge von Schlaganfallpatienten

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Das federführend vom Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum (DUSC) und der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen aufgebaute telemedizinische Netzwerk SOS-NET etabliert mit dem „SOS- Care – Hilfe nach Schlaganfall“ eine weitere innovative Struktur für die optimale Krankenversorgung der Betroffenen. Am Weltschlaganfalltag findet in der Klinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus eine Informationsveranstaltung statt.

    Im Mittelpunkt des neuen Angebots stehen speziell qualifizierte Case-Manager: Als Schlaganfall-Lotsen begleiten sie künftig Patienten nach Akutversorgung und stationärer Rehabilitation, in dem sie die Weiterbetreuung in deren häuslichen Umfeld koordinieren. Der erste Lotse nimmt am 1. November seine Arbeit auf. Das auf Schlaganfallpatienten zugeschnittene Versorgungskonzept ist Ergebnis des vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts „Case Management an den Schnittstellen der integrierten Schlaganfallversorgung in der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen“. In dessen Rahmen wird zurzeit eine integrierte Versorgungsstruktur für Schlaganfallpatienten entwickelt und etabliert. Dazu gehört auch ein spezielles Weiterbildungsangebot der Dresden International University. Bevor der erste Lotse seine Arbeit aufnimmt, findet am Weltschlaganfalltag eine Informationsveranstaltung statt. Experten des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf und der Klinik Bavaria Kreischa klären Interessierte, Betroffene und ihre Angehörige über die Vorbeugung von Hirninfarkten ebenso auf wie über erste Anzeichen und eine optimale Rehabilitation.

    Ergänzt wird die Vortragsveranstaltung durch Informationsstände der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe e.V., der Orthopädie und Rehatechnik Dresden GmbH, der Klinik Bavaria sowie des DUSC.

    Die Veranstaltung findet statt am
    Sonnabend, dem 29. Oktober 2011 ab 10.30 Uhr, im
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Hörsaal der Klinik für Orthopädie
    (Haus 29 – Eingang Pfotenhauerstraße 90, 2. Obergeschoss).

    Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und der häufigste Auslöser für bleibende Behinderungen. Die meisten dieser Hirnschläge entstehen durch ein sich dort bildendes Blutgerinnsel, das zu plötzlicher Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff führt. Nur das schnelle Eingreifen spezialisierter Ärzte bietet dann noch die Chance, in dieser Situation gravierende Schäden abzuwenden. Mit dem Schlaganfall-Netzwerk SOS-NET entstand dazu in weniger als fünf Jahren eine schlagkräftige telemedizinische Unterstützung für Notfallmediziner ostsächsischer Kliniken. Dank dieser Infrastruktur steht jedem Patienten vor Ort eine Akuttherapie nach den Standards einer Schlaganfall-Spezialstation offen. „Um Schlaganfallpatienten auch nach der Akutbehandlung im Krankenhaus und stationärer Rehabilitation optimal weiter zu versorgen, bedarf es jedoch einer umfassenden Weiterbetreuung. Leider können viele Betroffene darauf heute noch nicht zurückgreifen, weil es an entsprechenden Programmen und auch qualifiziertem Personal fehlt“, begründet Dr. Ulf Bodechtel, Leiter des Schlaganfall-Netzwerks SOS-NET, den Bedarf eines entsprechenden Nachsorgeangebots. Dank des im Mai 2011 initiierten und zum 1. November mit einem ersten Case-Manager startenden Netzwerks SOS-Care erhalten Betroffene die Chance, nach Klinik und Reha optimal weiterbetreut zu werden. Das vom Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum und der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen initiierte Netzwerk und die von dem Centrum sowie der Bavaria Klinik Kreischa finanzierte erste Stelle eines Case Managers koordiniert die Weiterbetreuung der Patienten. Auf diese Weise soll auch im häuslichen Umfeld sichergestellt werden, die Folgen des Schlaganfalls so weit wie möglich zu minimieren. In Fällen schwerer Einschränkungen sorgt der neue Manager dafür, dem Patienten ein Höchstmaß an Teilhabe im Alltag zu erhalten und nach Möglichkeit den Verbleib im häuslichen Umfeld zu sichern.

    Der Case Manager ist Ergebnis des vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts „Case Management an den Schnittstellen der integrierten Schlaganfallversorgung in der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen“. Im Rahmen des Projekts wird eine integrierte Versorgungsstruktur für Schlaganfallpatienten entwickelt und etabliert, die durch ein Case Management unterstützt wird. Um die Ziele des Projekts zu erreichen, bedarf es eines Integrierten Versorgungspfads, den das Projektteam des SOS-Care gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe entwickelt. Ferner ist die Umgestaltung der bisherigen Versorgungsstruktur in ein durch eine elektronische Fallakte und ein Case Management unterstütztes Versorgungsnetzwerk notwendig. Partner sind zu diesem Zweck die Deutsche Telekom AG, die Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management sowie die AOK Plus. Um für die praktische Umsetzung am Ende der Förderperiode ausreichend qualifiziertes Personal vorhalten zu können wird in dem Projekt zusätzlich in Zusammenarbeit mit der Dresden International University die zertifizierte Weiterbildung „Case Management von Schlaganfallpatienten“ erarbeitet und angeboten.

    Programm der Informationsveranstaltung zum Weltschlaganfalltag
    10.30 Uhr: Einlass
    11.00 Uhr: Vortrag „Warnsysteme und Akutversorgung bei Schlaganfall“, Prof. Dr. Tobias Back, Chefarzt an der Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin; Sächsisches Krankenhaus Arnsdorf
    11.20 Uhr: Vortrag „Neurologische Rehabilitation“ Prof. Dr. Marcus Pohl, Chefarzt in der Abteilung Neurologie und Fachübergreifende Rehabilitation; Klinik Bavaria Kreischa
    11.40 Uhr: Vortrag „Wie geht es weiter zu Hause? SOS-Care“, Dr. Ulf Bodechtel, Leiter Schlaganfallstation Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum; Universitätsklini-kum Dresden
    12.00 Uhr: Vortrag „Risikofaktoren – und was kann ich tun um mein Risiko zu min-dern?“ Dr. Christiane Naue, Universitäts GefäßCentrum; Universitätsklinikum Dresden
    12.20 Uhr: Plenumsdiskussion
    12.30 bis 13.30 Uhr: Zeit für persönliche Gespräche mit den Referenten und an den Informationsständen.

    Kontakt für Journalisten
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum
    Dr. Ulf Bodechtel
    Tel. 0351/ 458 4791
    E-Mail: ulf.bodechtel@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-dresden.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).