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04.11.2011 15:15

MHH ehrt 132 Doktoranden

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Urkundenverleihung am Freitag, 4. November 2011 / Freundegesellschaft unterstützt junge Forscher

    ACHTUNG - SPERRFRIST 4.11.2011, 15.15 UHR

    Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) begeht zum 23. Mal ihre Promotionsfeier und lädt dazu Preisträger und Nominierte, Verwandte, Bekannte und Freunde am Freitag, 4. November 2011, ab 15.15 Uhr in den Hörsaal F, Gebäude J1 der MHH ein. MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann wird die Urkunden für die erfolgreich beendeten Doktorarbeiten 116 jungen Ärztinnen und Ärzten, sechs Zahnmedizinerinnen und -medizinern sowie fünf Humanbiologen und fünf Doktoren der Naturwissenschaften überreichen. 15 von ihnen haben ihre Promotion „mit Auszeichnung“ abgeschlossen. Die Promotionspreise überreichen Professor Dr. Christopher Baum, MHH-Forschungsdekan, und Manfred Seidel, Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V., an Dr. rer.nat. Julia Norden (33) und Dr. med. Anne Lautenbach (26). Die beiden Auszeichnungen sind mit je 2.500 Euro dotiert.

    Die Promotionspreise

    Mechanismen der Herzbeutelentwicklung erstmalig entschlüsselt

    Dr. rer. nat. Julia Norden gewann in ihrer Arbeit im Institut für Molekularbiologie in der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Andreas Kispert in verschiedenen Projekten neue Erkenntnisse zur Entwicklung des venösen Einflussbereichs des Herzens und des Perikards (Herzbeutel) im Mausmodell. Rund ein Prozent der Neugeborenen weisen genetisch bedingte Missbildungen des Herzens auf. Dazu gehören auch Veränderungen des venösen Einflussbereichs und die vollständige oder partielle Abwesenheit des Herzbeutels. Das Verständnis der Mechanismen der embryonalen Herzentwicklung sowie der genetischen Ursachen dieser Fehlbildungen können zu einer verbesserten Therapie der Krankheiten beitragen. In einem ersten Teilprojekt untersuchte die Doktorin der Naturwissenschaften die Rolle der beiden Transkriptionsfaktoren Wt1 und Tbx18 und der intrazellulären Signalwege von Retinsäure und Wnt-Proteinen in der Entwicklung des Perikards. Mit ihrer Arbeit konnte sie zeigen, dass die untersuchten Faktoren und Signalwege räumlich und zeitlich genau zusammenarbeiten müssen, um ein vollständiges Perikard zu bilden. Darüber hinaus klärte Dr. Norden in einer Reihe komplexer genetischer Experimente die essentielle Funktion des Wnt-Signalwegs für die Entwicklung von Herzmuskelzellen im venösen Einflussbereich auf. Damit liefert die Arbeit wichtige neue Erkenntnisse zu den genetischen Regulationswegen der Bildung des venösen Einflussbereiches des Herzens und entschlüsselt erstmalig die zellulären und molekularen Mechanismen der Entwicklung des Perikards.

    Dem Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebs auf der Spur

    Dr. med. Anne Lautenbach forschte in ihrer Arbeit im Institut für Funktionelle und Angewandte Anatomie der MHH, betreut von Professorin Dr. Heike Nave, an der Aktivität der Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) des angeborenen Immunsystems. Damit untersuchte sie die Funktion der Immunabwehr in Abhängigkeit vom Körpergewicht. Übergewicht stellt einen Risikofaktor für eine Reihe von Krebserkrankungen dar. Botenstoffe, die im Fettgewebe produziert werden, wie beispielsweise das Adipokin Leptin können das Zellwachstum verschiedener Zelltypen, darunter auch Tumorzellen, stimulieren. NK-Zellen gehören zur Gruppe der Lymphozyten. Sie können Krebszellen und virusinfizierte Zellen ohne vorherige Sensibilisierung erkennen und zerstören. Erkenntnisse über die NK-Zellaktivität können aus immunologischer Sicht das Verständnis von Tumorentstehung und -ausbreitung im Kontext einer Adipositas (Fettleibigkeit) entscheidend verbessern. In ihrer Arbeit stellte Dr. Lautenbach die Hypothese auf, dass die NK-Zellaktivität direkt abhängig ist von dem physiologischen Milieu, in dem sich eine NK-Zelle befindet beziehungsweise von der Menge an Adipokinen im Blut. Dafür führte die Ärztin einen NK-Zell-Kreuztransfer zwischen normalgewichtigen und adipösen Ratten durch. Drei Tage nach dem Transfer wurden die Anzahl und die Funktionalität der NK-Zellen des Blutes, der Lunge, der Leber und der Milz untersucht. Dr. Lautenbach konnte nachweisen, dass NK-Zellen eine organspezifische, zeit- und gewichtsabhängige Funktion zeigen. Ein Milieuwechsel von einem adipösen zu einem normalgewichtigen Organismus führte zu einer signifikanten Verbesserung der NK-Zellphysiologie. Die vorliegende Studie, die Dr. Lautenbach im Rahmen des strukturierten Doktorandenprogramms (StrucMed) der MHH während ihres Studiums anfertigte, ist eine zentrale Grundlage, um den Zusammenhang zwischen Adipositas und Krebs weiter aufzuklären.

    Fotos der Preisträger können Sie unter pressestelle@mh-hannover anfordern.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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