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30.01.2012 15:08

Phasenkontrast-Bildgebung: Innovation aus der Physik begeistert Mediziner

Christine Kortenbruck Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Munich-Centre for Advanced Photonics (MAP)

    Mitte Januar trafen sich 90 Physiker und Mediziner aus 11 europäischen Ländern in Garmisch-Partenkirchen beim 1. Interdisziplinären Europäischen Symposium zur biomedizinischen Anwendung der Phasenkontrast-Bildgebung. Thema waren neue Entwicklungen in Diagnose und Therapie. Die Initiatoren Prof. Maximilian Reiser (Klinikum der LMU München) und Prof. Franz Pfeiffer (TU München) wollten mit diesem Symposium Medizin und Physik eng vernetzen und frühzeitig eine Plattform für den Austausch etablieren. Gefördert wurde die Veranstaltung neben namhaften Medizin- und Pharmafirmen vom DFG-Exzellenzcluster „Munich-Centre for Advanced Photonics“, dessen Vorstand die beiden Professoren angehören.

    Beim Symposium informierten Physiker und Mediziner über das neue Verfahren und seine möglichen Verbesserungen, beispielsweise durch den Einsatz von brillanter Röntgenstrahlung. Außerdem diskutierten sie, wie die Strahlendosis begrenzt und wieweit sie gesenkt werden kann und trotzdem effektiv ist. Noch ist diese Technik vor allem in den Labors der Physiker zu Hause, sowohl die physikalischen Grundlagen wie die technischen Bauteile entwickeln. In enger Zusammenarbeit von Physikern und Medizinern wird das Verfahren derzeit Schritt für Schritt in die präklinische und klinische Forschung überführt. „In den letzten beiden Jahren beobachten wir atemberaubende Innovationen auf dem Gebiet der Computertomographie. Für uns steht aber der Patient im Mittelpunkt. Methodische Verbesserungen sind nicht Selbstzweck, sondern müssen für die uns anvertrauten Patienten einen erkennbaren und möglichst messbaren Vorteil bieten“, lautet das Credo von Maximilian Reiser (Chef der Radiologie am Klinikum Großhadern und Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU). Das Symposium habe seine diesbezüglichen Erwartungen mehr als erfüllt, es sei außerdem das erste seiner Art auf europäischer Ebene und habe eindrucksvoll gezeigt, dass sich in München die Keimzelle für eine internationale Forschergemeinde aus Physikern und Medizinern gebildet hat, die eng zusammen arbeiten.

    Die Phasenkontrast-Bildgebung ist ein neuartiges Röntgenverfahren, das nicht wie herkömmliche Röntgengeräte nur die Absorption als Informationsquelle benutzt. Es kombiniert die Absorption mit der Verschiebung der Phase des Lichts beim Durchgang durch den Körper. Der Informationsgehalt ist ungleich höher: Die Absorption liefert genaue Bilder von den stark absorbierenden Knochen, der Phasenkontrast dagegen außerdem scharfe Bilder von den Strukturen des Weichteilgewebes. Das bietet den Medizinern einzigartige Möglichkeiten: In Zukunft können sie krankhafte Veränderungen wie die Entstehung von Tumoren, Gefäßverengungen oder krankhafte Knorpelveränderungen wesentlich früher als bisher erkennen und hoffentlich erfolgreicher behandeln. Zum Wohl der zukünftigen Patienten hoffen sie, außerdem die Strahlenbelastung damit deutlich senken zu können.

    Ansprechpartner:
    Dr. Thomas Hendel
    Institut für Klinische Radiologie
    Klinikum Großhadern
    Pettenkoferstrasse 8a
    80336 München
    Tel.: +49 – (0)89 – 5160 9295
    Fax.: +49 – (0)89 – 5160 9282
    thomas.hendel@med.uni-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.munich-photonics.de - Homepage des Exzellenzclusters
    http://www.ct2012.org/cms/ct2012/ct2012-home.html - Webauftritt der Veranstaltung


    Bilder

    Lebhafte Diskussionen zwischen Physikern und Medizinern sind wichtig für die enge Zusammenarbeit.
    Lebhafte Diskussionen zwischen Physikern und Medizinern sind wichtig für die enge Zusammenarbeit.
    Foto: Sigrid Auweter
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Medizin, Physik / Astronomie
    regional
    Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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