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21.02.2012 10:18

Krebs in Deutschland

Susanne Glasmacher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    Nach einer aktuellen Schätzung des Robert Koch-Instituts sind im Jahr 2008 rund 470.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs erkrankt, das sind 70.000 bis 80.000 mehr als zehn Jahre zuvor. Für das Jahr 2012 rechnet das Robert Koch-Institut mit knapp 490.000 Erkrankungen. Der wesentliche Grund für den Anstieg ist die zunehmende Zahl älterer Menschen, da die meisten Krebserkrankungen in höherem Alter auftreten. Hinzu kommt ein erwarteter Anstieg beim Brustkrebs in der ersten Phase des bundesweiten Mammographie-Screening-Programms. Brustkrebs macht bei den Frauen etwa ein Drittel aller Fälle aus, bei den Männern ist Prostatakrebs mit einem Anteil von etwa 25% nach wie vor die häufigste Krebsart. Hochgerechnet auf 2012 leben in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen, bei denen die Diagnose Krebs innerhalb der letzten fünf Jahre gestellt wurde. Durch die Therapiefortschritte ist der Anteil der Todesfälle unter den Krebspatienten weiter gesunken. Vor 1980 starben mehr als zwei Drittel an ihrer Krebserkrankung, heute sind es weniger als die Hälfte.

    Im Zentrum für Krebsregisterdaten des RKI werden die Daten der Landeskrebsregister auf Bundesebene zusammengeführt, qualitätsgeprüft und ausgewertet. Gemeinsam mit der Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) veröffentlicht das RKI alle zwei Jahre den Bericht „Krebs in Deutschland“. Die 8. Auflage enthält wie gewohnt einleitende Kapitel, unter anderem zur Krebsregistrierung, zur Methodik sowie zur zusammenfassenden Darstellung und Einordnung der Ergebnisse. Danach folgt auf je zwei Doppelseiten ein Überblick über die epidemiologische Datenlage zu den wichtigsten Krebserkrankungen, erstmals auch zu Leberkrebs, zu Krebserkrankungen der Gallenblase und Gallenwege sowie zum Plasmozytom (eine Form von Blutkrebs). Die Krebserkrankungen im Kindesalter werden in einem eigenen Kapitel dargestellt.

    Krebsregister sind unverzichtbar, etwa für die Suche nach Ursachen von Krebs, für Aussagen zu Überlebensaussichten, als Planungsgrundlage für die onkologische Versorgung oder für die Evaluation von Früherkennungsprogrammen, wie das Mammographie-Screening. Durch das 2009 in Kraft getretene Bundeskrebsregisterdatengesetz sind deutliche Fortschritte in der Analyse und Darstellung des Krebsgeschehens erreicht worden. So sind die Bundesländer seither verpflichtet, dem Robert Koch-Institut flächendeckende und vollzählige Daten aus den Landeskrebsregistern zu übermitteln. Für die aktuelle Ausgabe konnte das Robert Koch-Institut erstmals auf Daten zurückgreifen, die auf der Grundlage des neuen Gesetzes geliefert wurden.

    Bislang können die bundesweiten Neuerkrankungszahlen nur geschätzt werden. Die Datengrundlage für die Schätzung hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Zählen statt Schätzen wird allerdings erst möglich, wenn aus allen Bundesländern flächendeckende und ausreichend vollzählige Daten zu allen Krebslokalisationen übermittelt werden. Für 2008 liegen in Deutschland bereits für eine Bevölkerung von mehr als 50 Millionen Einwohnern belastbare Daten zu Krebsneuerkrankungen vor.

    „Krebs in Deutschland“ kann kostenlos bei RKI, GEKID oder den Landeskrebsregistern bestellt werden und ist im Internet unter http://www.krebsdaten.de abrufbar. Das Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut erweitert derzeit das Informationsangebot zum epidemiologischen Krebsgeschehen, insbesondere mit einer überarbeiteten Internetpräsenz.

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    Herausgeber
    Robert Koch-Institut
    Nordufer 20
    D-13353 Berlin
    http://www.rki.de

    Das Robert Koch-Institut ist
    ein Bundesinstitut im
    Geschäftsbereich des
    Bundesministeriums für Gesundheit

    Pressestelle
    Susanne Glasmacher
    (Pressesprecherin)
    Günther Dettweiler
    (stellv. Pressesprecher)
    Claudia Paape
    Heidi Golisch

    Kontakt
    Tel.: 030.18754-2239, -2562 und -2286
    Fax: 030.18754 2265
    E-Mail: presse@rki.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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