idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.02.2012 10:54

Essstörungen: Hilde-Bruch-Forschungspreis für Dresdner Hirnforscher

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Im Rahmen des 3. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen in Hannover erhielt heute der Dresdner Professor Stefan Ehrlich den zum zweiten Mal vergebenen Hilde-Bruch-Forschungspreis. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird für Forschungsarbeiten zum Thema "Anorektische beziehungsweise bulimische Essstörungen" vergeben. Die Notwendigkeit von fundierter Forschung in diesem Bereich ist hoch, denn Essstörungen gehören zu den häufigsten chronischen Krankheiten im Kindes- und Jugendalter.

    Stefan Ehrlich, Professor für Angewandte Entwicklungsneurowissenschaften, wechselte im Herbst 2010 von der US-amerikanischen Eliteuniversität Harvard Medical School an die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Eines seiner Schwerpunktthemen ist der Einsatz von Magnetresonanztomographie zur Erforschung neuronaler Prozesse bei Patienten mit Magersucht. Neben der von Prof. Ehrlich vertretenen Grundlagenforschung zur Hirnentwicklung von Kindern und Jugendlichen verantwortet er die Behandlung von Patienten mit Essstörungen. Das sind vor allem Kinder und Jugendliche, die unter der Anorexia nervosa, der so genannten Magersucht, leiden.

    Um mehr über die Entstehung von Essstörungen und anderer psychischer Erkrankungen zu erfahren, setzen die Dresdner Ärzte und Wissenschaftler um Klinikdirektor Prof. Veit Rößner verstärkt auf naturwissenschaftliche Verfahren. Unter anderem laufen weitere Forschungsvorhaben zu Tic-Störungen, zur Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktvitätsstörung (ADHS) und zu Zwangsstörungen. Neben einem 3-Tesla-MRT-Gerät nutzen die Wissenschaftler auch endokrinologische Analyseverfahren: Informationen zu Stoffwechsel und Hormonspiegel geben ebenfalls Aufschluss über Art und Verlauf seelischer Erkrankungen.

    Mit seiner Berufung übernahm Professor Ehrlich 2010 auch die Leitung der ambulanten und stationären Behandlungseinrichtungen für Patienten mit Essstörungen. Für den 34-jährigen ist diese Doppelrolle als Arzt und Wissenschaftler die Basis für erfolgreiche Forschungsprojekte: „Die Schnittstelle zwischen Krankenversorgung und Forschung ermöglicht es uns, Hypothesen aus der klinischen Praxis heraus zu entwickeln und dann wissenschaftlich zu überprüfen.“ Von der Auszeichnung mit dem Hilde-Bruch-Forschungspreis verspricht sich Prof. Ehrlich einen weiteren Schub für die Weiterentwicklung der Forschung mit bildgebenden Verfahren in Dresden. Derzeit untersucht er neuronale Netzwerke, die für Gefühle, die bei Belohnungen entstehen, verantwortlich sind. Dafür suchen er und seine Kollegen verstärkt gesunde Probandinnen im Alter von 12 bis 18 Jahren, die an der Forschungsstudie mitmachen wollen (http://www.kjp-dresden.de/de/Studienteilnehmer-gesucht).

    In seiner Preisrede würdigte Prof. Ehrlich die Vergabe auch als eine Auszeichnung für das Fachgebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie, welches viel auf dem Gebiet der Essstörungen leistet und geleistet habe. So bestehen in Dresden wie auch andernorts in Deutschland mittlerweile gute Netzwerke zur langfristigen Behandlung von jugendlichen Patienten mit Essstörungen und deren Familien. In Dresden umfasst das Netzwerk Essstörungen eine Spezialambulanz, eine Spezialstation, eine Familientagesklinik für Patientinnen mit Essstörungen und eine eng kooperierende betreute Wohngemeinschaft. Im Rahmen solcher Netzwerke können neben der Essstörung auch die begleitenden seelischen, sozialen und schulischen Probleme optimal behandelt werden, um für die jungen Patienten die Weichen in Richtung einer gesunden und normalen Entwicklung zu stellen.

    Anmeldung zur Studienteilnahme: kjpforschung@uniklinikum-dresden.de oder Telefon: (0351) 458 71 68

    Kontakt
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
    Prof. Stefan Ehrlich
    Tel. +49 (0)351 458-2244
    Fax +49 (0)351 458-5754
    E-Mail: stefan.ehrlich@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-dresden.de
    http://www.kjp-dresden.de


    Bilder

    Prof. Dr. med. Stefan Ehrlich, Träger des diesjährigen  Hilde-Bruch-Forschungspreises.
    Prof. Dr. med. Stefan Ehrlich, Träger des diesjährigen Hilde-Bruch-Forschungspreises.
    Foto: Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).