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19.04.2012 14:36

Zahnmedizin für Menschen mit Behinderungen

Philipp Kressirer Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Seit März 2012 wird das umfangreiche zahnärztliche Angebot im Klinikum der Universität München (LMU) um den Bereich der Sektion Zahnmedizin für Menschen mit Behinderungen ergänzt und bereichert. Auf über 250 qm haben – einmalig in Bayern und Deutschland – Patienten mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, unabhängig vom Alter, die Möglichkeit an einer spezialisierten zahnärztlichen Versorgung teilzunehmen.

    Warum aber ist gerade bei den Menschen mit Behinderungen eine spezialisierte Betreuung der Zähne so wichtig? Der individuelle Grad der körperlichen und/oder geistigen Behinderung erschwert häufig eine selbstbestimmte, tägliche Zahnpflege oder macht sie gar unmöglich. Die Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) aus dem Jahre 2005 zeigt, dass in den entsprechenden Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen ohne Behinderung das Kariesrisiko oder das Risiko einer Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) heute nur mehr sehr klein ist. Junge Menschen mit Behinderungen hingegen haben ein besonders hohes Risiko an Karies und Parodontitis zu erkranken. Sind Patienten pflegebedürftig – dies gilt ebenso für den jungen Menschen wie auch für den geriatrischen Patienten – muss das Umfeld, also die Angehörigen oder die Pflege, dafür sorgen, dass der Mund gesund bleibt. Hierfür fehlen jedoch häufig die ausreichenden Kenntnisse. Tipps und Tricks durch den Profi erleichtern auch im engen Pflegealltag diese Aufgabe.

    Zwei Zahnärzte sowie hierfür spezialisierte Assistentinnen nehmen sich in den barrierefreien, großzügigen Räumlichkeiten im Erdgeschoss der Goethestraße 72 viel Zeit für die zahnärztlichen Sorgen und Nöte der behinderten Patienten. „Gerade deshalb aber ist der Zeitaufwand häufig hoch, die Vergütung dieser integrierten Patientenversorgung, bei der auf die besonderen Anforderungen dieser Patientengruppe eingegangen wird, ist jedoch noch Gegenstand von Diskussionen mit den Kassen“, betont Dr. Cornelius Haffner. „Dabei leisten wir mit unserem Angebot einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung.“ Denn Schwerpunkt des Angebots ist die wiederkehrende Prävention. Die enge Kooperation mit allen Disziplinen der Zahnmedizin, also der Prothetik, der Kieferorthopädie und der Mund-Kiefer Gesichtschirurgie runden das Angebot ab.

    Eines jedoch ist uns besonders wichtig: Der enge Kontakt nicht nur zu den Patienten selbst, sondern auch ein sinnvolles Miteinander mit den Angehörigen, den Betreuern und den Einrichtungen. Schulungsabende sollen zeigen, dass Zahngesundheit nicht nur gesunden Menschen offen steht. Ab dem Herbstsemester 2013/2014 ist der Patient mit Behinderungen auch Gegenstand der studentischen Ausbildung in den höheren klinischen Semestern.

    Seit dem 05. März 2012 ist die Ambulanz geöffnet: jeweils von 08.30-16.00 Uhr in der Goethestraße 72, D-80336 München
    Telefon: 089 5160-9450 (Terminvereinbarung Frau Sabrina Baumgart/ Frau Diana Sanktjohanser)
    Fax: 089 5160-9451
    E-Mail: goethe72@dent.med.uni-muenchen.de

    Kontakt:
    Dr. dent. Cornelius Haffner
    Poliklinik für Zahnerhaltung
    Klinikum der Universität München (LMU)
    Tel: 0151/588 13 279
    E-Mail: haffner@teamwerk-deutschland.de


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de


    Bilder

    Zahnbehandlung in den neuen Räumen der LMU-Ambulanz für Menschen mit Behinderung
    Zahnbehandlung in den neuen Räumen der LMU-Ambulanz für Menschen mit Behinderung
    Klinikum der LMU München/Steffen Hartmann
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    Barrierefreier Zugang zu den Behandlungsplätzen durch großzügige Raumgestaltung und mobile Ausstattung
    Barrierefreier Zugang zu den Behandlungsplätzen durch großzügige Raumgestaltung und mobile Ausstattu ...
    Klinikum der LMU München/Steffen Hartmann
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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