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07.08.2012 11:54

Sozial benachteiligte Männer seltener unzufrieden mit Übergewicht

Prof. Dr. Peter Kropp Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie

    Sozio-ökonomische Lage bei übergewichtigen Männern bedeutsam für die Bewertung des eigenen Körpergewichts

    Im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen ist Unzufriedenheit mit dem eigenen Gewicht bei übergewichtigen Männern mit niedrigem sozialem Status weniger häufig. Dies fanden Thomas von Lengerke, Medizinpsychologe an der Medizinischen Hochschule Hannover, und der Sozialepidemiologe Andreas Mielck vom Helmholtz Zentrum München in einer in der renommierten Open Access-Fachzeitschrift BMC Public Health veröffentlichten Studie heraus.

    Die Wissenschaftler analysierten Daten von 4186 Frauen und Männern, die an einer Studie der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) teilgenommen hatten. Es lagen neben Angaben zur Bildung, zum Einkommen und zum Berufsstatus der Teilnehmer objektive Messungen von Körpergewicht und -größe sowie Angaben zu der Frage vor, ob sie zufrieden oder unzufrieden mit ihrem Körpergewicht waren. Das Körpergewicht wurde gemäß Weltgesundheitsorganisation als Normalgewicht (Body Mass Index zwischen 18.5-24.9) und Übergewicht (≥25) – unterteilt in Präadipositas (25-29.9) und Adipositas (≥30) – klassifiziert.

    Die Ergebnisse dieser bevölkerungsrepräsentativen Studie zeigen, dass Unzufriedenheit mit dem Gewicht bei übergewichtigen Personen in sozial besser gestellten Gruppen häufiger ist. Dies gilt allerdings nur für Männer: So waren von den adipösen Männern mit den günstigsten sozialen Bedingungen 78% mit ihrem Gewicht unzufrieden, in der Gruppe mit ungünstigstem Sozialstatus nur 47%. Demgegenüber spielt bei Frauen der soziale Status für diesen Aspekt des Körpererlebens keine bedeutsame Rolle (Anteil unzufriedener unter den adipösen Frauen: 79%). Diese Befunde legen für Männer die Hypothese nahe, dass höherer Sozialstatus mit engeren Standards akzeptablen Gewichts einhergeht. Für Frauen dagegen scheint das „Schlankheitsideal“ in allen sozialen Gruppen zu gelten. Möglicherweise trägt das beschriebene Muster auch dazu bei, dass Männer aus unteren Bildungsgruppen das höchste Risiko haben, keinen Sport zu betreiben.

    Publikationsverweis:
    von Lengerke T, Mielck A; KORA Study Group. Body weight dissatisfaction by socioeconomic status among obese, preobese and normal weight women and men: results of the cross-sectional KORA Augsburg S4 population survey. BMC Public Health 2012;12:342.

    Kontakt zum Autor:
    PD Dr. Thomas von Lengerke, Medizinische Hochschule Hannover, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, Tel. 0511/532-4445; Fax. 0511/532 4214; http://www.mh-hannover.de/medpsych.html

    Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie http://www.dgmp-online.de
    Prof. Dr. Peter Kropp, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsmedizin Rostock, Gehlsheimer Straße 20, 18147 Rostock http://www.imp.med.uni-rostock.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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