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22.08.2012 11:40

Hoch dotierter Wissenschaftspreis geht an Mikrobiologen an der Universität Tübingen

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Samuel Wagner erforscht, wie Bakterien Infektionen auslösen.

    Der Sofja Kovalevskaja-Preis, einer der höchst dotierten deutschen Wissenschaftspreise, geht in diesem Jahr an den Mikrobiologen Prof. Dr. Samuel Wagner, der seit Februar 2012 als Juniorprofessor an der Universität Tübingen arbeitet. Dies gab die Alexander von Humboldt-Stiftung soeben bekannt. Die Preissumme beträgt bis zu 1,65 Millionen Euro pro Preisträger; insgesamt zeichnet die Stiftung in diesem Jahr 14 Personen aus.
    Der Preis ermöglicht den ausgezeichneten Forschern wissenschaftliche Arbeit zu einzigartigen Konditionen: Fünf Jahre lang können sie – unabhängig und ohne administrative Zwänge – ein eigenes Forschungsprojekt an einem Institut ihrer Wahl in Deutschland durchführen und eigene Arbeitsgruppen aufbauen. Samuel Wagner wird sein Projekt am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Tübingen bei Prof. Dr. Ingo B. Autenrieth durchführen. "Es hat mich natürlich sehr gefreut, diesen Preis verliehen zu bekommen, da er zum einen eine großartige Anerkennung meiner bisherigen Arbeit ist, als auch die bestmöglichen Forschungsvoraussetzungen für die nächsten fünf Jahre schafft“, so kommentiert Samuel Wagner die Verleihung des Preises und weiter: „Ich habe mich für Tübingen entschieden, da die Universität einen exzellenten Ruf genießt und insbesondere in der Mikrobiologie mit einem Sonderforschungsbereich, einem Graduiertenkolleg und als Partnerstandort des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung sehr stark aufgestellt ist. Darüber hinaus hat mir sehr imponiert, wie sehr sich die Universität für meine Gewinnung eingesetzt und meine Juniorprofessur mit einer attraktiven Ausstattung und einer Tenure Track Option versehen hat."

    Das Projekt

    Bakterien wirken durch eine Vielzahl von Mechanismen auf ihre Umwelt ein. Ein Beispiel sind Typ III Sekretionssysteme, eine Art Bio-Nanomaschinen, mit denen Bakterien toxische Proteine wie mit einer Spritze in ihre Wirtszellen injizieren. Samuel Wagner erforscht an Salmonellen, wie diese bakteriellen Injektionsnadeln auf molekularer Ebene funktionieren und wie beispielsweise die Proteine durch die innere bakterielle Membran gelangen, um anschließend in die Wirtszelle abgegeben zu werden. Da Salmonellen und andere Bakterien ohne diesen Mechanismus keine Infektion auslösen können, birgt Wagners Arbeit großes Potential für die Entwicklung neuartiger Antibiotika, die diese Apparate hemmen. Würde ihre Funktionsweise entschlüsselt, wäre es außerdem denkbar, sie umzufunktionieren und zu verwenden, um nützliche Proteine gezielt in Zellen zu transportieren.

    Biographisches zu Prof. Dr. Samuel Wagner:

    Geboren 1978 in Marburg, Studium in Marburg, Wechsel ans Karolinska Institut/Schweden, dort Master und später Promotion an der Universität Stockholm (2008). Gastaufenthalte an der Cornell University, Ithaca/USA, Postdoktorand an der Yale University, New Haven/USA. 2008 Gründung der Firma Xbrane Bioscience in Stockholm. Seit Juni 2012 als Kovalevskaja-Preisträger an der Universität Tübingen.

    Benannt wurde der Preis nach der 1850 geborenen russischen Mathematikerin Sofja Kovalevskaja. Sie wurde 1874 an der Universität Göttingen mit einer Dissertation „Zur Theorie der Partiellen Differentialgleichungen“ promoviert und erhielt 1889 eine ordentliche Professur für Mathematik an der Universität in Stockholm. Ziel des nach ihr benannten Preises ist es, international umworbene Forschertalente bereits zu Beginn einer vielversprechenden Karriere in Kooperationen mit Wissenschaftlern in Deutschland einzubinden.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Samuel Wagner
    Universität Tübingen
    Medizinische Fakultät
    Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
    Telefon +49 7071 29-84238
    samuel.wagner@med.uni-tuebingen.de


    Bilder

    Samuel Wagner
    Samuel Wagner
    AvH
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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