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26.08.2012 13:00

Personalisierte Anti-Plättchen-Therapie verbessert die Prognose nach koronarer Stent-Implanation

Christiane Limberg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Vom 25. bis 29. August 2012 findet in München der Europäische Kardiologenkongress (ESC) statt

    Eine individuell abgestimmte Blutplättchen-hemmende Behandlung nach einer Stent-Implantation verbessert die Prognose von Patienten, die auf den Blutplättchenhemmer Clopidogrel nicht ausreichend ansprechen. Wird bei Nicht-Ansprechern die Clopidogrel-Dosis bis zu vier Mal verabreicht oder werden Patienten auf den Blutplättchenhemmer Prasugrel umgestellt, so reduziert sich das Risiko von Verschlüssen in den Gefäßstützen (Stent-Thrombosen) um das 7,9fache. In der Gruppe der individualisierten Therapie erlitten nur 0,2 Prozent der Patienten eine Stent-Thrombose, in der Gruppe der nicht individualisierten Therapie 1,9 Prozent. Darüber hinaus konnte das Risiko eines akuten Koronarsyndroms (Instabile Angina pectoris, Herzinfarkt) mit individualisierter Anti-Plättchen-Therapie gesenkt werden: 0 Prozent gegenüber 2,5 Prozent. Das berichtet ein Wiener Forscherteam auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München. Von 25. bis 29. August treffen Herzspezialisten aus aller Welt zum international größten Kongress in der Herzmedizin zusammen.

    „Die MADONNA-Studie unterstreicht die Bedeutung der Thrombozyten-Aggregationsmessung bei Patienten mit Stent-Implantation unter Clopidogrel-Therapie und deutet darauf hin, dass die Überwachung der Wirksamkeit von Plättchenhemmern mit anschließender Therapieoptimierung in der gleichen Weise eingesetzt werden konnte wie die Kontrolle der Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten, blutfettsenkenden Medikamenten und sogar Antidiabetika”, so Erstautorin Priv-.Doz. Dr. Joalanta Siller-Matula (Medizinische Universität Wien).

    Vorangegangene Messungen haben ergeben, dass bis zu 30 Prozent aller mit Clopidrogel behandelten Patienten nicht die erwünschte Hemmung der Blutplättchenaggregation erreichen. Durch diese Hemmung wird das Risiko für die Entstehung eines Blutgerinnsels reduziert. Zahlreiche Studien haben einen eindeutigen Zusammenhang zwischen unzureichender Plättchenhemmung mit Clopidrogel und der Prognose des Patienten gezeigt, der stärkste Zusammenhang ergab sich für kurzfristige Ereignisse wie Stent-Thrombosen.

    In der MADONNA-Studie (Multiple electrode Aggregometry in patients receiving Dual antiplatelet therapy tO guide treatmeNt with Novel platelet Antagonists) wurden 798 Patienten untersucht und je nach ihrem Ansprechen auf die Behandlung zwei Gruppen zugeordnet: individualisierte Therapie oder nicht-individualisierte Therapie. In der Gruppe der nicht-individualisierten Therapie wurde die bisherige Behandlung nicht verändert, in der Gruppe der individualisierten Therapie erhielten die Nicht-Ansprecher bis zu vier Aufsättigungsdosen von Clopidrogel oder Prasugel.

    Quelle:
    ESC-Abstract 457: Siller-Matula et al., Personalized antiplatelet treatment after percutaneous coronary intervention: the MADONNA study

    ESC-Medienkontakt für deutschsprachige Medien:
    Dr. Birgit Kofler, Roland Bettschart
    B&K Bettschart & Kofler Kommunikationsberatung
    E-Mail: kofler@bkkommunikation.com; bettschart@bkkommunikation.com
    Mobil: +43-676-6368930; +43-676-6356775


    Weitere Informationen:

    http://www.escardio.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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