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10.09.2012 12:19

MHH implantiert weltweit erstmals neue Defibrillator-Generation

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Gerät zur kardialen Resynchronisationstherapie optimiert die Behandlung automatisch und kontinuierlich

    Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat heute dem ersten Patienten weltweit mit schwerer Herzschwäche ein neuartiges Gerät zur kardialen Resynchronisationstherapie mit Defibrillatorfunktion (CRT-D) eingepflanzt. Es verbessert die Herzinsuffizienz, indem es auf eine neue Art die Herzkammern stimuliert und so das Herz wieder kräftiger schlagen lässt. Dabei passt es als erstes überhaupt seine Stimulation vollautomatisch und kontinuierlich an die jeweils aktuellen Erfordernisse des Herzens an, was die Bemühungen der Ärzte der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie um Direktor Professor Dr. Johann Bauersachs in der Behandlung der Herzschwäche weiter unterstützt. „Der neue Defibrillator mit seiner kontinuierlichen Anpassung der jeweils optimalen Stimulationsform stellt einen weiteren Entwicklungsschritt in der Erfolgsgeschichte der kardialen Resynchronisationstherapie dar“, sagt Professor Bauersachs.

    „Bei dem Gerät namens VIVA-CRT-D sind keine aufwändigen Untersuchungen zur Optimierung der Geräteeinstellung mehr nötig, da sich das System minütlich selbst kontrolliert und die Stimulationsform optimiert“, beschreibt Oberarzt PD Dr. Hanno Oswald, die Vorzüge des neuen Systems. Die neue Gerätefamilie des Herstellers Medtronic ist erst im August in Europa zugelassen worden und beinhaltet als entscheidende Neuerung den sogenannten AdaptivCRT-Algorithmus. Die Wirksamkeit dieses Algorithmus wurde in einer Studie gezeigt, die kürzlich beim europäischen Kardiologenkongress (ESC) in München präsentiert wurde. Mit Hilfe dieses Algorithmus sprachen zwölf Prozent mehr Patienten mit Herzschwäche auf die Resynchronisationstherapie an als in früheren Studien.

    Bisher wurden die CRT-Geräteeinstellungen mit Hilfe einer aufwendigen, Herzultraschall-geführten Programmierung optimiert. „Diese Methode berücksichtigt nur die Situation des Patienten während der Messung, anstatt eine kontinuierliche Anpassung an die täglich mehrmals wechselnden Bedingungen des Herzens vorzunehmen“, erläutert Oberarzt PD Dr. Christian Veltmann. Trotz aller Bemühungen lag die durchschnittliche Ansprechrate der Resynchronisationstherapie nur bei etwa 70 Prozent. Nun erfolgt die Optimierung dagegen vollautomatisch, da der Algorithmus sich kontinuierlich an die Erregungsleitung des Herzens anpasst und so bei der Synchronisation der Herzkammern dem Herzen zusätzlich natürliches Arbeiten ermöglicht. Durch diesen Einsatz konnte eine unnötige Stimulation der rechten Herzkammer um 44 Prozent reduziert und so zusätzlich die Batterielaufzeit des CRT-D-Systems verlängert werden.

    Neben dem neuen Stimulationsalgorithmus hat der neue Defibrillator eine Gehäuseform, die den Druck des Implantats auf die Haut im Vergleich zu den meisten anderen CRT-D-Geräten um bis zu 30 Prozent reduzieren kann. Der Hersteller erwartet dadurch eine Verbesserung des Tragekomforts für den Patienten.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei PD Dr. Christian Veltmann, veltmann.christian@mh-hannover.de, Telefon (0511) 5324666.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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