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09.01.2013 08:58

Leberentzündung bei Herzpatienten häufig

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Herzpatienten leiden häufiger an Hepatitis E – nach Transplantation kann sie chronisch werden / MHH-Forscher veröffentlichen im „American Journal of Transplantation“

    Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnten zeigen, dass Herzpatienten ein deutlich erhöhtes Risiko haben, Hepatitis E zu bekommen – besonders Patienten mit einem transplantierten Herzen. Warum das so ist, untersuchen sie derzeit in einer Folgestudie. Zudem wiesen sie nach, dass diese Leberentzündung bei Herztransplantierten – ebenso wie zuvor von ihnen festgestellt auch bei Lebertransplantierten – chronisch verlaufen kann. Dr. Sven Pischke aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie und Privatdozent Dr. Christoph Bara aus der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie publizierten die Ergebnisse im „American Journal of Transplantation“, der führenden wissenschaftlichen Zeitschrift für Transplantationsmedizin.

    Die Forscher untersuchten 274 Herztransplantierte, 137 weitere, nicht transplantierte, Herzpatienten und 537 Gesunde. „Elf Prozent der Herztransplantierten hatten schon einmal eine Hepatitis E-Infektion, sieben Prozent der weiteren Herzpatienten und nur zwei Prozent der Gesunden“, sagt PD Dr. Bara. „Bei vier Herztransplantierten entwickelte sich ein chronischer Verlauf“, ergänzt Professor Dr. Heiner Wedemeyer aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie.

    Hepatitis E-Erreger ist das Hepatitis E-Virus (HEV). Die Krankheit kommt in gemäßigten Breiten nur vereinzelt vor, 2011 gab es in Deutschland 238 Fälle. Diese Infektionen wurden zumeist in Deutschland erworben, Hauptübertragungsweg ist der Verzehr von unzureichend gegartem Schweinefleisch. „Schweinefleisch muss auf mehr als 70 Grad erhitzt werden, also gut durchgebraten sein, damit das Virus nicht überlebt“, sagt Dr. Pischke. Vereinzelt brachten auch Reiserückkehrer diese Krankheit aus den Tropen mit, wo dieses Virus häufig vorkommt. Auch Blutprodukte kommen theoretisch als Überträger in Frage. Gegenwärtig ist ein Test auf Hepatitis E bei Blutprodukten in Deutschland nicht vorgeschrieben.

    Hepatitis E macht sich durch Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber bemerkbar. Chronische Hepatitis E kann zu Leberzirrhose führen und tödlich verlaufen. „In der MHH werden Transplantierte, die eine chronische Hepatitis E haben, mit dem Virusmedikament Ribavirin therapiert“, sagt Professor Wedemeyer. „Wir untersuchen an der MHH aktuell die größte Kohorte an Hepatitis E-Patienten in Deutschland“, ergänzt Dr. Pischke. „Hepatitis E darf auch als Reisekrankheit bei Rückkehr aus den Tropen nicht übersehen werden“, betont Professor Dr. Michael Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. In China ist im Januar 2012 ein Hepatitis E-Impfstoff zugelassen worden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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