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29.01.2013 12:22

„Aktiv aus dem Stimmungstief“ ist „Stern des Sports“

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Bundespräsident Joachim Gauck zeichnet heute das Kursprogramm für Menschen mit Depressionen mit dem Breitensport-Oskar des Deutschen Olympischen Sportbundes aus

    Depressionen sind eine Volkskrankheit, in Deutschland leiden etwa vier Millionen Menschen an dieser Erkrankung. Dass Bewegung helfen kann, ist bekannt, allerdings mangelt es an niedrigschwelligen Angeboten für die Betroffenen. Im Mai 2012 starteten deshalb ein Team aus Psychiatern der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Sportwissenschaftlern der Universität Würzburg und dem SV Eintracht Hannover das Projekt „Aktiv aus dem Stimmungstief“. Das von der Robert-Enke-Stiftung geförderte Kursprogramm erhielt am 29. Januar den „Stern des Sports“ in Gold. Diese Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) würdigt kreative, innovative Maßnahmen innerhalb des Breitensports in den Bereichen Gesundheit, Integration und Gleichstellung. Der „Breitensport-Oskar“ wurde heute in Berlin von Bundespräsident Joachim Gauck an insgesamt drei Preisträger verliehen. „Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung für unser tolles Projekt. Aber noch größer ist die Freude darüber, den Menschen zu helfen, durch den Sport Licht am Ende des Tunnels zu sehen“, sagte Rita Girschikowsky, Präsidentin des Niedersächsischen Leichtathletikverbandes e. V.

    Laufen, Schwitzen, den Kopf freibekommen: 54 Betroffene haben bislang an dem Kursprogramm teilgenommen. Begleitet wird das Projekt von einer wissenschaftlichen Studie. „Wir wollten ermitteln, welche Belastungsart und welche Trainingsintensität für eine begleitende Therapie von Depressionen besonders geeignet sind. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Verminderung der depressiven Symptome“, betont Professor Dr. Marc Ziegenbein, Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie. Aber es geht um einen selbstverständlichen Platz in den Sportvereinen, um bessere soziale Integration und Entstigmatisierung der Betroffenen. Auf dem Programm stehen beispielsweise Walking, leichtes Lauftraining und spielerische Übungen. Es wären aber auch andere Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Tanzen geeignet. „Das Entscheidende ist die Regelmäßigkeit und der Spaß an der Sache als Maß aller Dinge“, sagt Olaf Hoos vom Sportzentrum der Universität Würzburg. In der Trainingsgruppe gab es kaum Fehlzeiten, die Teilnehmer merkten, dass ihr Leben nicht mehr nur durch die Krankheit bestimmt wird und dass sie selbst etwas ändern können. „Es tut ihnen gut, unter Menschen zu sein, die wissen, wie sich Depression anfühlt. Und es ist wichtig für sie, feste Termine und Verabredungen zu haben, die Struktur in den Alltag bringen“, ergänzt Professor Ziegenbein. Insgesamt zeigen die wissenschaftlichen Auswertungen eine signifikante Reduktion des Schweregrads der Depression. Ziel ist es, verbindliche Leitlinien und praktische Handlungsempfehlungen für die Anwendung von Trainingsprogrammen zu erstellen. „Wir würden uns sehr freuen, wenn auch andere Vereine sich beteiligen, damit das Programm seinen Platz in der Normalität neben den vielen anderen Präventionsangeboten findet“, hofft Professor Ziegenbein.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Marc Ziegenbein, Sekretariat Karin Maspohl unter Telefon (0511) 532-6617 oder maspohl.karin@mh-hannover.de.


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