idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.02.2013 13:28

Europa sagt der Herzinsuffizienz den Kampf an

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    19 Partner aus zehn Ländern erhalten 12 Millionen Euro, um Biomarker zu identifizieren

    Die Europäische Union fördert ein großes Forschungsprojekt, bei dem spezifische Biomarker für Herzinsuffizienz identifiziert werden sollen. 19 Forschergruppen aus zehn Ländern erhalten dafür zwölf Millionen Euro, verteilt auf sechs Jahre. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist über ihr Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS) an dem Forschungsvorhaben beteiligt und erhält 580.000 Euro der Gesamtsumme. „Unsere Aufgabe ist es, das diagnostische und prognostische Potenzial von sogenannten microRNAs – das sind kleine RNA-Moleküle – für die Herzinsuffizienz zu untersuchen. Hierzu wird uns Material von bis zu 30.000 Patienten zu Verfügung stehen“, erläutert Professor Dr. Dr. Thomas Thum, Direktor des Instituts.

    Mehr als 6,5 Millionen Europäer leiden an einer Herzinsuffizienz, der Herzmuskel ist nicht mehr in der Lage ausreichend Blut in die Körperregionen zu pumpen. Besonders betroffenen ist die Bevölkerung der Industrieländer aufgrund der alternden Bevölkerung und einer immensen Zunahme der kardiovaskulären Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck. Herzschwäche ist eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität in der ganzen Welt und bleibt der häufigste Grund für Krankenhausaufenthalte bei Patienten über 65 Jahren.

    Die Wissenschaftler wollen untersuchen, wie der Ausbruch der Erkrankung bei älteren Patienten mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhergesagt und verhindert werden kann. Gerade bei diesen Patienten, die oft an mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden, ist eine Diagnose schwierig. Nachweismethoden für das Risiko der Entwicklung einer Herzschwäche, die auf der Messung des arteriellen Blutdrucks, Glykämie oder Cholesterin im Blut beruhen, sind nicht sehr genau. Während des vergangenen Jahrzehnts konnten neue diagnostische Biomarker für Herzinsuffizienz identifiziert werden wie etwa natriuretische Peptide. Doch leider bleibt ihr prognostisches Potenzial weit hinter den Erwartungen zurück. Das Projekt mit dem Namen HOMAGE (Heart OMics AGEing) will bessere spezifische Biomarker finden, die mit großer Genauigkeit eine frühere Diagnose der Erkrankung in Risikopatienten ermöglichen.

    Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Forscher den sogenannten OMIC-Ansatz nutzen: Sie wollen riesige Datenmengen auswerten, die sie aus Genomic-, Proteomic-, Transkriptomic- und Metabolomic-Projekten zusammentragen, um besonders vielversprechende Biomarker-Kandidaten zu finden. Das HOMAGE-Konsortium kann dabei auf die Daten von 30.000 Patienten zurückgreifen, um die am besten geeigneten Studienteilnehmer zu identifizieren. HOMAGE wird vom französischen Institut national de la santé et de la recherche médicale (Inserm) in Nancy geleitet. Neben der MHH sind unter anderem Forschergruppen aus Frankreich, England, Österreich, Belgien, den Niederlanden und den USA beteiligt.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Dr. Thomas Thum, Telefon 0511 532-5272, thum.thomas@mh-hannover.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).