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05.10.2012 13:39

Ökonomisierung, Deprofessionalisierung, Boulevardisierung

Constanze Alt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Workshop „Langfristiger Wandel von Medienstrukturen“ am 19./20. Oktober an der Universität Jena

    Das „Netzwerk Medienstrukturen“ – ein internationaler Zusammenschluss von Kommunikationswissenschaftlern und Medienforschern – nimmt in seinem 3. Workshop an der Universität Jena am 19. und 20. Oktober den langfristigen Wandel von Medienstrukturen in den Blick. Organisiert wird die gleichnamige Tagung vom Jenaer Medienökonom Prof. Dr. Wolfgang Seufert und seinen Mitarbeitern Dr. Claudia Wilhelm und Felix Sattelberger.

    Hintergrund der mit Theorie, empirischen Methoden und Befunden befassten Veranstaltung: In der kommunikationswissenschaftlichen Forschungsliteratur findet sich eine große Zahl von Tendenzaussagen, die sich auf langfristige Veränderungen von Medienstrukturen und Medieninhalten beziehen. Auf der Strukturebene – also auf der Ebene der Medienorganisation und der Medienmärkte – betrifft das etwa Aussagen über eine zunehmende Globalisierung von Medienindustrien, über eine zunehmende Ökonomisierung bzw. Kommerzialisierung der Medien, aber auch Deprofessionalisierung der Medienproduktion, eine zunehmende Medienkonzentration oder eine zunehmende Segmentierung bzw. Fragmentierung des Publikums. Auf der Ebene der Medieninhalte werden Trends zu einer zunehmenden Boulevardisierung, Entertainisierung und Visualisierung des Medienangebots postuliert.

    „Im Rahmen des Workshops wollen die Referenten herausarbeiten, warum und in welche Richtung sich Medienstrukturen verändern und welchen Einfluss dies auf die Funktionsfähigkeit des Mediensystems für die Gesellschaft hat“, sagt Claudia Wilhelm. Etwa jene Demokratiefunktion, die es allen Bürgern ermöglichen soll, am öffentlichen Diskurs über politische Entscheidungen teilzunehmen. Ins Visier genommen wird der Wandel von Mediensystemen vor dem Hintergrund sich wandelnder wirtschaftlicher, rechtlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. „Die Vielfalt der Themen bildet die inhaltliche Breite des Forschungsfeldes ab“, betont Felix Sattelberger. In den Blick genommen werden Print, Rundfunk, Fernsehen und Internet. Dass auch Letzterem eine wachsende politische Bedeutung zukommt, nämlich in Gestalt der sogenannten „Facebook-Revolution“ im „Arabischen Frühling“, darüber wird Dr. Ulrike Klinger von der Uni Zürich in einer kritischen Betrachtung sprechen. „Ein Tweet macht noch keine Revolution“, lautet der Titel. Das genaue Programm des Workshops, der sich an Kommunikationswissenschaftler, aber auch an Wissenschaftler aus angrenzenden Disziplinen – an Soziologen, Politikwissenschaftler oder Ökonomen – richtet, ist zu finden unter: www.ifkw.uni-jena.de. Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail an: workshop_medienstrukturen@uni-jena.de.

    Dass die Thematik fachübergreifend ist, zeigt sich bereits daran, dass der Eröffnungsvortrag von einem Soziologen gehalten wird. Entsprechend hat Prof. Dr. Stephan Lessenich, Clustersprecher „Steuerung“ des Jenaer Zentrums für Interdisziplinäre Gesellschaftsforschung, seinen Vortrag „Medien und interdisziplinäre Gesellschaftswissenschaft“ genannt.

    Der Workshop ist in drei Themenblöcke gegliedert. „Dynamiken und Determinanten des Medienwandels“ ist der erste überschrieben. Unter anderem hält Prof. em. Dr. Manfred Knoches aus Salzburg einen Vortrag zum Thema: „Krisenhafte kapitalistische Produktionsweise als Triebkraft eines langfristigen Strukturwandels (in) der Medienindustrie.“ Block zwei befasst sich mit dem Zusammenspiel des Wandels von Medienstrukturen, der Mediennachfrage und des Medienangebotes – im Vortrag von Prof. Seufert konkret mit „Kostenniveaus, Marktkonkurrenz und Marktnachfrage als strukturellem Handlungsrahmen für Medienanbieter“. Wandel und Zukunft der Public-Service-Broadcasting-Unternehmen in der Digital- und Internetökonomie gewidmet ist der Beitrag von Prof. Dr. Martin Gennis und Prof. Dr. Hardy Gundlach aus Hamburg, der dem dritten Block „Medienregulierung und Medienwandel“ angehört.

    Kontakt:
    Dr. Claudia Wilhelm, Felix Sattelberger, M.A.
    Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 8
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944951
    E-Mail: claudia.wilhelm[at]uni-jena.de, felix.sattelberger[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ifkw.uni-jena.de


    Bilder

    Quo vadis, Tageszeitung? Auch der Strukturwandel bei den Tageszeitungen wird während der Jenaer Tagung zur Sprache kommen.
    Quo vadis, Tageszeitung? Auch der Strukturwandel bei den Tageszeitungen wird während der Jenaer Tagu ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Der Jenaer Medienökonom und Tagungsorganisator Prof. Dr. Wolfgang Seufert spricht über: „Kostenniveaus, Marktkonkurrenz und Marktnachfrage als strukturellem Handlungsrahmen für Medienanbieter“.
    Der Jenaer Medienökonom und Tagungsorganisator Prof. Dr. Wolfgang Seufert spricht über: „Kostennivea ...
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Quo vadis, Tageszeitung? Auch der Strukturwandel bei den Tageszeitungen wird während der Jenaer Tagung zur Sprache kommen.


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    Der Jenaer Medienökonom und Tagungsorganisator Prof. Dr. Wolfgang Seufert spricht über: „Kostenniveaus, Marktkonkurrenz und Marktnachfrage als strukturellem Handlungsrahmen für Medienanbieter“.


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