idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.03.2009 16:10

Pionierarbeit mit Erfolg belohnt

Vera Hamm Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Bingen

    2002 startete die FH Bingen mit dem berufsintegrierenden Bachelorstudiengang Prozesstechnik, damals ein Novum bundesweit in den Ingenieurwissenschaften. Am vergangenen Freitag feierte der Fachbereich Life Sciences and Engineering die erfolgreiche Reakkreditierung und der dritte Absolventenjahrgang seinen Abschluss.

    Die Bedingungen im Labor und in der Produktion der chemischen Industrie haben sich in den vergangenen Jahren durch Forschung und innovative Prozesse rasant verändert. Berufstätige in der Chemie- und Pharmabranche für ein anspruchsvolleres Aufgabenspektrum fit zu machen, war das Ziel des berufsintegrierenden Studiengangs Prozesstechnik (BIS Prozesstechnik), der im Herbst 2002 an der Fachhochschule Bingen startete. Dieser galt damals deutschlandweit als Novum in den Ingenieurwissenschaften. Am vergangenen Freitag feierten 14 Absolventen des inzwischen dritten Absolventenjahrgangs - der Jahrgang mit der bisher geringsten Anfängerzahl - gemeinsam mit Dozenten, Assistenten und "Ehemaligen" ihren Bachelorabschluss und das Ende einer äußerst arbeitsintensiven Zeit. Mit Erfolg belohnt wurden durchschnittlich 176 Vorlesungsstunden pro Semester plus Praktika und häusliche Lernzeit. Das sind neben Beruf und Familie während der vierjährigen Studienzeit rund 5.000 Stunden. Der ehemalige Semestersprecher Andreas Ackermann präsentierte in einer Diashow unter dem Motto "BIS zum bitteren Ende" Stationen des Studiums und Pascal Weidenauer gab per Video amüsanten Einblick in ein verfahrenstechnisches Praktikum.

    Gefeiert wurde aber auch die Bestätigung der hohen Qualität und Praxisnähe des Binger Studiengangs mit der erneuten Akkreditierung durch die Akkreditierungsagentur Aqas. Gleichzeitig nutzte der Fachbereich Life Sciences and Engineering die Veranstaltung zur offiziellen Staffelübergabe vom Mit-Initiator und bisherigen Studiengangleiter Professor Dr. Paul-Gerhard Schuch an seinen Kollegen Professor Dr. Alexander Reinartz.

    Dr. Schuch ließ markante Stationen des Studiengangs Revue passieren und legte sein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung derer, die das Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Trotz der hohen Belastung ist die Abbrecherquote von bisher durchschnittlich 26 Prozent gegenüber den Vollzeitstudiengängen deutlich geringer. "Tendenziell sind die Frauen erfolgreicher als ihre Kollegen, weil sie beharrlicher und disziplinierter ihr Ziel verfolgen", hob Dr. Schuch schmunzelnd heraus. Sie seien zu Studienbeginn in der Minderzahl, bei den Absolventen dann aber überproportional vertreten. Einer der diesjährigen Absolventen ist Robert Pohl aus Frankfurt, der bei der Grillo Werke AG in Hoechst nach dem Studium einen Karrieresprung zum Betriebsassistenten schaffte. Eine feste Stelle und finanzielle Sicherheit behalten und gleichzeitig die Chance zur Weiterbildung nutzen, waren für ihn entscheidend bei der Studienwahl, die er trotz starker Belastung nie bereut habe. Als besonders hilfreich habe der 31-Jährige die Unterstützung durch firmeninterne Mentoren erlebt, die ihn fachlich gut auf den späteren Verantwortungsbereich vorbereitet hätten. Verallgemeinern lasse sich dieser schnelle Erfolg allerdings nicht, räumt Dr. Schuch ein. Die Erfahrung zeige, dass viele Absolventen aber bereits nach einem Jahr eine anspruchsvollere Tätigkeit übernommen hätten. Auch beim Pharmakonzern Boehringer, der bisher rund 60 Mitarbeitern an den Standorten Ingelheim und Biberach das Studium ermöglichte, haben die meisten das Ziel nicht nur erreicht, sondern konnten mit den erworbenen Kompetenzen neue berufliche Herausforderungen angehen oder ihren Aufgaben- und Verantwortungsbereich erweitern. "Boehringer Ingelheim fördert junge Talente, weil sich daraus meist eine echte win-win-Situation ergibt", freute sich der Leiter der Aus- und Weiterbildung von Boehringer Ingelheim, Stefan Hüppe, der von Anfang an die Entwicklung des Studienkonzepts mit geprägt hatte, über die positive Entwicklung des Studiengangs. Berufsbegleitend Studieren sei anstrengend und erfordere Durchhaltevermögen, aber der Erfolg der ersten Jahrgänge zeige, dass es zu schaffen sei, sagte der Abteilungsleiter. Der FH Bingen und besonders den verantwortlichen Professoren Dr. Ulrich Glinka, Dr. Schuch und Dr. Reinartz dankte er für die kooperative Arbeit. Von anfangs sechs kooperierenden Firmen, die ihre Fachkräfte an der FH Bingen weiterqualifizieren ließen, ist die Zahl inzwischen auf knapp 30 gewachsen. Für Studiengangleiter Reinartz ist dies ein Zeichen, dass die Hochschule mit dem Angebot den Bedarf der Zielgruppe trifft und er hofft, dass der Erfolg anhält. Im Durchschnitt entschieden sich bisher rund 40 Studienanfänger pro Jahr für diese Form der Weiterqualifizierung, die neben finanzieller Sicherheit im Job den akademischen Abschluss ermöglicht. Zurzeit zählt der Studiengang 168 Studierende.

    Mit einem neuen Studienangebot, dem akkreditierten, ausbildungsintegrierenden Studiengang Prozesstechnik, der ab diesem Sommersemester für Auszubildenden der Chemie- und Pharmabrache Berufsausbildung und Studium kombiniert, legt die FH nun nach. Für 2009 haben sich bereits 13 Studierende von den Firmen Merck und BASF angemeldet.

    Weitere kooperierende Firmen oder Studieninteressenten für die ausbildungs- und berufsintegrierenden Studiengänge Prozesstechnik sind in Bingen willkommen. Informationen: Irene Rummens, Tel.: 06721/409 202, rummens@fh-bingen.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-bingen.de/Prozesstechnik-BIS.3015.0.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Chemie
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).