Immer wieder wird Friedens- und Menschenrechtsaktiven, die sich im Kontext des Nahostkonflikts engagieren, vorgehalten, ihre Kritik an der israelischen Besatzung sei antisemitisch. Spiegelbildlich dazu wird gegenüber einer militanten Israel-Solidaritätsbewegung, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat, der Vorwurf eines antimuslimischen Rassismus geäußert. Was ist dran an diesen Vorwürfen? Wann kippt menschenrechtliches Engagement um? Welche Rolle spielt der spezifisch deutsche politische Kontext?
Gegen eine eindeutige „Verortung“ des Engagements (einer Person, einer Kampagne, eines Protestereignisses) als antisemitisch sperrt sich häufig das deutliche Auseinanderfallen von Intention, Expressivität und Rezeption. Im Vortrag wird aus einer wissenssoziologisch-diskurstheoretischen Perspektive ein Teil des Nahostengagements als Grauzone gefasst. Dadurch bestehen diskursive Anschlüsse an Rassismus und Antisemitismus. Die Beachtung einer Reihe von Kriterien kann für diese Anschlussmöglichkeiten sensibilisieren.
Peter Ullrich, Dr. phil. Dr. rer. med., ist Kulturwissenschaftler und Soziologe; er ist Gastwissenschaftler am WZB und arbeitet u.a. zu diskurs-, kultur- und gouvernementalitätstheoretischen Perspektiven auf soziale Bewegungen sowie zu Nahost- und Antisemitismusdebatten in der politischen Linken.
Dieser Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Zivilengagement - Theorie, Geschichte und Perspektiven der Forschung.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
06.03.2012 17:00 - 19:00
Anmeldeschluss:
05.03.2012
Veranstaltungsort:
Reichpietschufer 50, Raum A 300
10785 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik, Recht
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
16.02.2012
Absender:
Dr. Paul Stoop
Abteilung:
Informations- und Kommunikationsreferat
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event38655
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