idw - Informationsdienst
Wissenschaft
01.04.2014 - 01.04.2014 | Berlin
Ergebnisse:
„Studie zur Unterrichtsversorgung im Fach Physik und zum Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf das Fach Physik“:
Die Studie beruht auf einer Befragung von 214 repräsentativ ausgewählten (zum Abitur führenden) Schulen in 10 Bundesländern, die bereit waren, ihre Schulen teilnehmen zu lassen. Damit wurden etwa 7 % dieser Schulen erfasst und es sind einige signifikante Aussagen möglich.
• Knapp 50% aller Physikunterrichtenden sind 50 Jahre oder älter. Erkennbare Unterschiede gibt es insbesondere zwischen den alten und den neuen Bundesländern: In den neuen Bundesländern ist der Anteil älterer Lehrkräfte deutlich erhöht, während die Altersstruktur in den alten Bundesländern homogener ist.
• Wenn Schüler in der Sekundarstufe I Wahlmöglichkeiten haben, entscheiden sich knapp die Hälfte für einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, mit allerdings sehr großen Schwankungen zwischen Bundesländern. In den letzten beiden Schuljahren belegen 40% Physik und davon jeder 3. einen Physikkurs auf erhöhtem Anforderungsniveau. Im Abitur prüfen lassen sich allerdings nur 11 % der Schüler.
• Das Interesse von Mädchen an Physik in von Anfang an geringer und fällt im Lauf der Schulzeit. Allerdings gibt es an weniger als 10 % der befragten Schulen gezielte Maßnahmen zur Förderung von Mädchen im Bereich Physik. Hier werden Zukunftschancen verschenkt.
• An knapp über 50 % der Schulen gibt es ein außerschulisches Zusatzangebot im Bereich Physik, das in ¾ der Fälle auch auf das Deputat der Lehrer angerechnet wird.
• Der Bedarf an Physiklehrkräften ist bundesweit weiterhin hoch. Die Einstellungschancen werden von den Schulleitern auch mittelfristig überwiegend als gut eingeschätzt. Der sich abzeichnende hohe Bedarf an Physiklehrkräften in den nächsten 15 Jahren darf nicht durch Notprogramme aufgefangen werden. Es sind dringend nachhaltige Maßnahmen nötig.
"Studie zur fachlichen und fachdidaktischen Ausbildung für das Lehramt Physik“:
• Die Zeit für die Fachausbildung in Physik ist sehr knapp. Die DPG fordert eine eigenständige und spezifische Fachausbildung für das Lehramt Physik (sui generis).
• Die aktuell vorgegeben geringe Zahl von Leistungspunkten darf nicht noch weiter reduziert werden. Ohne ein solches Mindestmaß an Physikkenntnissen für Lehrerinnen und Lehrer ist die erforderliche Qualität der Lehramtsausbildung im Fach Physik nicht mehr zu gewährleisten. Das wäre für Deutschland als eine Wissens- und Hochtechnologie-Gesellschaft eine fatale Entwicklung.
• Die Einführung zusätzlicher neuer Studienelemente darf nicht zu Lasten der Fachausbildung in Physik geschehen, ganz gleich ob Physik als erstes oder zweites Fach studiert wird.
• Die Ausbildung der angehenden Lehrer muss stärker an den Bedürfnissen der Schule ausgerichtet werden, ohne dabei die solide fachliche Ausbildung einzuschränken. Eine angemessene Personalausstattung der Hochschulen, die Lehrer ausbilden, ist dafür erforderlich.
• Auch Fortbildung von Lehrern muss im Blick behalten werden. Hier sind sowohl die Hochschulen aufgefordert, entsprechende Angebote zu machen, als auch die Länder in die Pflicht genommen, Lehrer dafür freizustellen.
• Die vorgelegte Studie ist auch ein Beitrag der DPG in einer Phase in der sich die
Universitäten auf eine Antragstellung im Rahmen der Qualitätsinitiative Lehrerbildung vorbereiten. Die DPG sieht hier ein sehr großes Potenzial für eine zukunftsorientierte Lehramtsausbildung.
Teilnehmer am Pressegespräch:
Prof. Johanna Stachel, Präsidentin der DPG
Prof. René Matzdorf, DPG-Vorstandsmitglied für das Ressort Bildung und wissenschaftlicher Nachwuchs
Prof. Ingolf Hertel, Koordinator der DPG-Studie: „Zur fachlichen und fachdidaktischen Ausbildung für das Lehramt Physik“, Wilhelm und Else Heraeus Senior Professor für die Weiterentwicklung der Lehrerausbildung im Fach Physik
OStR Dr. Michael Sinzinger: Koordinator der DPG-Studie: „Zur Unterrichtsversorgung im Fach Physik“, Vorsitzender der DPG-Arbeitsgruppe Schule
OStRin Yvonne Struck: Mit-Autorin „Zur Unterrichtsversorgung im Fach Physik“, stellv. Vorsitzende der DPG-Arbeitsgruppe Schule
Termin:
1. April 2014, 10:00 – 12:00 Uhr
Pressekontakt:
Dr. Anja Metzelthin (02224-923234, metzelthin@dpg-physik.de)
Andreas Böttcher (030-20174810, boettcher@dpg-physik.de)
DPG e.V.
Hauptstraße 5
53604 Bad Honnef
Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung bis zum 28.3.2014, 14:00 Uhr, wird gebeten.
Termin:
01.04.2014 10:00 - 12:00
Anmeldeschluss:
28.03.2014
Veranstaltungsort:
Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.
Magnus-Haus
Am Kupfergraben 7
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie, Politik
Arten:
Pressetermine
Eintrag:
24.03.2014
Absender:
Peter Genath
Abteilung:
Pressekontakt
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46774
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