Die Fachbereiche Informatik und Geowissenschaften gehen neue Wege in der Lehre: Die Gastdozenturen werden von der Carl-Zeiss-Stiftung mit je 40.000 Euro gefördert.
Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen erhält gleich zwei „Innolecture-Gastdozenturen“ der Carl-Zeiss-Stiftung. Der Fachbereich Informatik sowie der Fachbereich Geowissenschaften hatten sich erfolgreich um die mit jeweils 40.000 Euro dotierten Dozenturen beworben.
Die Gastdozentur im Fachbereich Informatik wurde von Dr. Kay Nieselt, Gruppenleiterin am Zentrum für Bioinformatik Tübingen (ZBIT), eingeworben. Sie hat zum Ziel, das Prinzip des „aktiven Lernens“ in die Bioinformatik-Lehre einzubinden. Bei diesem werden während des Studiums von Hintergrundliteratur Schwierigkeiten beim sprachlichen Verständnis von den Studierenden identifiziert und aktiv in Übungen aufgegriffen. Dieses Prinzip soll in die Vermittlung der theoretischen Grundlagen der Bioinformatik integriert werden, besonders in die verschiedenen physikalischen, chemischen und informatischen Grundkonzepte. Dabei soll der interdisziplinäre Charakter dieser Fachrichtung schon in seiner Entstehungsgeschichte verdeutlicht werden. Die bereits in diesem Semester angebotenen Veranstaltungen dazu sowie das Lernen von Wissenschaftsenglisch sollen die Lehre der Bioinformatik nachhaltig verbessern.
Als Dozent wurde Prof. Peter Wills von der Universität Auckland, Neuseeland, gewonnen. Er setzt das Prinzip des aktiven Lernens in der Ausbildung von Physikstudenten seit vielen Jahren erfolgreich ein. Zudem gilt sein eigener Forschungsschwerpunkt den fundamentalen Konzepten der Bioinformatik, vor allem der nach wie vor ungelösten Frage nach dem Ursprung des Lebens.
Die Gastdozentur am Zentrum für Angewandte Geowissenschaften wurde von Dr. Sebastian Behrens (Nachwuchsgruppenleiter, Molekulare Mikrobielle Ökologie) und Prof. Peter Grathwohl (Lehrstuhl für Hydrogeochemie) eingeworben. Sie hat zum Ziel, in der interdisziplinären Geo- und Umweltforschung neue Wege in der Lehre zu gehen. Zwar haben sich Hydrochemie, Hydrogeologie, Umwelt- und Geomikrobiologie als eigenständige Disziplinen entwickelt; aber ein Verständnis geochemischer und mikrobiologischer Prozesse kann nur durch die Integration der verschiedenen Fachrichtungen erreicht werden kann. Genau hier setzt die Lehre der Gastdozentur an.
Gastdozent Prof. Lewis Semprini von der Oregon State University, USA, erhielt in den USA bereits Auszeichnungen für seine exzellente Lehre und arbeitet als international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Umweltingenieurswissenschaften. Seine in englischer Sprache gehaltene Veranstaltung “In Situ Bioremediation of Subsurface Contamination“ vermittelt Prinzipien und praktische Herangehensweisen für die Nutzung von Mikroorganismen, mit denen Böden und Grundwasserleitern von gesundheitsgefährdenden Schadstoffen gereinigt werden können.
Die derzeit laufende Veranstaltung wird von 25 Studierenden verschiedener geowissenschaftlicher Studiengänge besucht. In der Lehrveranstaltung werden theoretische Grundlagen der Hydrogeochemie, Hydrogeologie und Umwelt- bzw. Geomikrobiologie thematisch eng miteinander verknüpft. Die Beispiele aus dem Bereich der Grundwassersanierung zeigen den Studierenden, wie das Wissen aus interdisziplinären und integrativen Forschungsgebieten zu neuen innovativen Anwendungen in der Schadstoffsanierung beziehungsweise im Umweltschutz eingesetzt werden können.
Kontakt:
Dr. Kay Nieselt
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Zentrum für Bioinformatik Tübingen
Telefon +49 7071 29-78981
Kay.Nieselt@uni-tuebingen.de
(von links) Prof. Peter Grathwohl, Prof. Lewis Semprini, Prof. Peter Wills, Dr. Kay Nieselt.
Quelle: Foto: Zentrum für Bioinformatik/Universität Tübingen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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