idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.03.2013 15:58

Selbstverdauung als Überlebensmechanismus

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Wissenschaftler erforschen die Regulation zellulärer Recyclingprozesse

    In Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern der Universität Rom und des National Institute for Infectious Diseases/Italien, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) und des Zentrums für Biosystemanalyse (ZBSA) neue Regulationsmechanismen im zellulären Recycling entdeckt. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe um den Biochemiker Dr. Jörn Dengjel, Junior Fellow der FRIAS School of Life Sciences – LifeNet, sind in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Cell Biology“ erschienen.

    Menschliche Zellen stellen ständig Biomoleküle her und bauen diese wieder ab. Dieser Umsatz ist für grundlegende zelluläre Funktionen wichtig, spielt aber auch bei Stressantworten, zum Beispiel bei zu geringen Nährstoffen oder zu wenig Sauerstoff, eine große Rolle. Eine Störung des zellulären Recyclings wird mit Krankheiten in Bezug gesetzt, unter anderem mit Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson. Durch die Kombination von analytischen und zellbiologischen Methoden ist es dem internationalen Forscherteam gelungen, neue proteinbasierte regulatorische Mechanismen und deren Einfluss auf zelluläres Recycling zu identifizieren.
    Im Zentrum von Jörn Dengjels Forschung steht seit vielen Jahren die so genannte Autophagie, auch als zelluläre „Selbstverdauung“ bekannt. Bei Nährstoffmangel dient diese Selbstverdauung dazu, die Energieversorgung der Zellen zu sichern. Ein Protein, das bei der Regulierung von Autophagie eine wichtige Rolle spielt, ist das Protein AMBRA1. In ihrer Studie beschreibt die Freiburger Arbeitsgruppe eine dynamische Modifikation von Aminosäuren, Phosphorylierung genannt, in diesem Protein. Die Kolleginnen und Kollegen in Italien wiederum konnten zeigen, dass bei Wachstumsfaktormangel, also wenn die Zellen schlecht versorgt sind, genau diese Phosphorylierung entfernt wird. Dadurch wird das Protein AMBRA1 aktiviert, was zu einem erhöhten zellulärem Recycling führt und das Überleben der Zelle sichert.

    Dr. Jörn Dengjel forscht seit 2008 als Junior Fellow der School of Life Sciences – LifeNet am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) und leitet die Arbeitsgruppe „Spatio-temporal protein dynamics during autophagy“ am Freiburger Zentrum für Biosystemanalyse (ZBSA). Außerdem ist Dengjel Mitglied des Exzellenzclusters BIOSS Centre for Biological Signalling Studies der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

    Originalveröffentlichung:
    Francesca Nazio, Flavie Strappazzon, Manuela Antonioli, Pamela Bielli, Valentina Cianfanelli, Matteo Bordi, Christine Gretzmeier, Joern Dengjel, Mauro Piacentini, Gian Maria Fimia & Francesco Cecconi (2013): “mTOR inhibits autophagy by controlling ULK1 ubiquitylation, self-association and function through AMBRA1 and TRAF6”, Nature Cell Biology 2013, doi:10.1038/ncb2708.
    Volltext: http://www.nature.com/ncb/journal/vaop/ncurrent/full/ncb2708.html

    Kontakt:
    Dr. Jörn Dengjel
    Freiburg Institute for Advanced Studies
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-97208
    Fax: 0761/203-97451
    E-Mail: joern.dengjel@frias.uni-freiburg.de


    Weitere Informationen:

    http://Die englischsprachige Pressemitteilung finden Sie unter:
    http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2013/pm.2013-03-26.79-en


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Chemie
    regional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).