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07.11.2002 08:46

Die Welten von Biologie und Informatik verknüpfen

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Neu an der Uni Jena: Prof. Dr. Rolf Backofen hat den ersten Lehrstuhl für Bioinformatik inne

    Jena (07.11.02) Wie kann man biologisches Wissen wirklich darstellen? Antworten auf diese Frage sucht auch Prof. Dr. Rolf Backofen von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der gebürtige Bayer mit der indischen Ausstrahlung ist hier gerade zum ersten Lehrstuhlinhaber für Bioinformatik ernannt worden. Sein Ziel: "Die Welten von Informatik und Biologie verknüpfen".

    Der 39-Jährige nähert sich dieser Aufgabe von der Seite der Informatik. Nach einem Informatik-Studium in Erlangen promovierte Backofen 1994 mit einer theoretischen Arbeit zur Sprachverarbeitung - zu so genannten "Constraint-Systemen" - am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken. Die 1995 in den USA aufkommende Bioinformatik faszinierte ihn früh, und so wechselte er als Assistent an einen der ersten deutschen bioinformatisch ausgerichteten Lehrstühle an die Uni München. "Biologie hat mich schon immer interessiert", sagt Backofen, der sich als "biologischen Laien" bezeichnet, da er sich diese Kenntnisse autodidaktisch und im ständigen Kontakt mit Biologen angeeignet hat. Seiner Habilitation zu Problemen der Strukturvorhersage von Proteinen aus dem Frühjahr 2000 merkt man dies nicht an. Ihm gelang es, in seinem Modell die Faltung der Eiweiße zu berechnen - und dies mit einem selbst entwickelten Suchverfahren, das "schneller ist als jedes andere", wie er versichert.

    Solche Strukturvorhersagen sollen auch an seinem neuen Lehrstuhl im Mittelpunkt stehen, wobei er sich neben Proteinen auch intensiv mit RNA-Strukturmotiven beschäftigen will. Darüber hinaus hat er ein neues Verfahren entwickelt zum gezielten Design der körpereigenen Selenoproteinen, die u. a. zur Krebsvorsorge eingesetzt werden. Intensiv will er sich auch am Jenaer Centrum für Bioinformatik (JCB) beteiligen, das neben der guten Uni-Informatik und dem biologischen Profil der Jenaer Region ein wichtiges Argument für seine Rufannahme war. Die Charakterisierung so genannter regulativer Sequenzen - das sind Sequenzen, die die Expression von Proteinen bestimmen - verfolgt er am JCB bereits in gemeinsamen Projekten mit den Jenaer Max-Planck-Instituten. Doch noch mehr Energie will Backofen, der bereits mit seiner Familie nach Jena umgezogen ist, in den Aufbau des neuen Uni-Studiengangs Bioinformatik stecken. Das Verfahren, die zukünftigen Studierenden per Auswahlgespräch zu ermitteln, gefällt ihm sehr gut: "Man erhält von Anfang an den Kontakt zu den Studierenden - die beste Basis für eine gute Lehre."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Rolf Backofen
    Institut für Informatik der Uni Jena
    Ernst-Abbe-Platz 1-4
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 946095
    Fax: 03641 / 946372
    E-Mail: backofen@informatik.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Backofen hat den ersten Lehrstuhl für Bioinformatik an der Uni Jena inne. (Foto: FSU/Scheere)
    Prof. Backofen hat den ersten Lehrstuhl für Bioinformatik an der Uni Jena inne. (Foto: FSU/Scheere)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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