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29.11.2013 12:40

Zahnimplantate in der Praxis: Frauen leben länger, ihre Implantate auch

Dipl. Biol. Barbara Ritzert Pro Science Communications
Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V.

    Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten ist generell gering. Gleichwohl haben ältere Implantatsysteme ein etwas höheres Verlustrisiko als moderne. Eine rückblickende Analyse von 10.000 Implantaten, die in den letzten 20 Jahren an drei Zentren in den neuen Bundesländern gesetzt wurden, zeigt auch, dass bei Frauen das Risiko eines Implantatverlustes geringfügig geringer ist als bei Männern. „Frauen leben länger, ihre Implantate auch“, schmunzelt Dr. Wolfram Knöfler, Leipzig, der die Ergebnisse der Studie auf dem 27. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie in Frankfurt/Main präsentiert.

    Eine Vielzahl von Studien belegt die guten Erfolgsraten einer Implantattherapie: Je nach Indikation und Position liegen die Werte nach fünf Jahren über 90 Prozent. Auch Analysen nach zehn Jahren bestätigen die guten Ergebnisse. „Insgesamt sind die Überlebensraten hoch“, erklärt Dr. Wolfram Knöfler aus Leipzig. Bei modernen Systemen liegen die Erfolgsraten auch nach 20 Jahren noch bei 90 Prozent, bei älteren Systemen etwas darunter. Dr. Knöfler hat zusammen mit Kollegen von zwei anderen Zentren die Behandlungsergebnisse von über 3000 Patienten ausgewer-tet, die seit 1991 mit insgesamt 10.000 Implantaten versorgt worden waren.

    Wenn Implantate verloren gehen, geschieht dies zumeist im ersten Jahr, etwa dann, wenn die künstliche Zahnwurzel zu früh belastet wird oder aus anderen Gründen nicht richtig einheilt. Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. So spielen etwa der Ort der Implantation im Kiefer und die Indikation eine Rolle. Wird ein einzelner Zahn durch ein Implantat ersetzt, sind die Erfolgsraten höher als bei Brückenkonstruktionen, im zahnlosen Oberkiefer sind die Verlustraten höher als im zahnlosen Unterkiefer.

    Knochenaufbau beeinflusst Verlustrate nicht. Auch Länge und Durchmesser der Implantate spielen eine Rolle. Bei einer Versorgung mit kürzeren (unter 10 Millimeter) und/oder dünneren Implantaten steigt das Verlustrisiko. „Je kleiner die Oberfläche des Implantats, die sich mit dem umgebenden Knochengewebe verbinden kann, desto geringer ist die Überlebensrate“, sagt Dr. Knöfler. Hingegen beeinflusst ein erforderlicher Knochenaufbau (Augmentation) die Überlebensraten nicht. Diese waren bei Implantaten mit und ohne Augmentation vergleichbar.

    Einzelzahnimplantat: beste Erfolgsraten. Am besten sind die Therapieergebnisse bei einem Einzelzahnimplantat, wenn die Implantation frühzeitig erfolgt. „Darum sollte jeder verlorene Zahn zeitnah durch ein Implantat ersetzt werden“, plädiert Dr. Knöfler für eine frühzeitige Versorgung.

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    Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich e.V. (DGI) ist mit mehr als 8000 Mitgliedern – Zahnärzten, Oralchirurgen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen – die größte wissenschaftliche Gesellschaft im Bereich der Implantologie in Europa. Als einzige implantologische Fachgesellschaft ist sie auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Markenzeichen der DGI ist die enge Kooperation von Praktikern und Hochschullehrern. Deren gemeinsames Ziel ist die schnelle Umsetzung gesicherten Wissens und neuer Erkenntnisse in die Praxis durch ein differenziertes Fortbildungsangebot - zum Nutzen von Patientinnen und Patienten.

    Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Implantologie e.V. (DGI)
    ProScience Communications –
    Die Agentur für Wissenschaftskommunikation GmbH
    Andechser Weg 17
    82343 Pöcking
    Fon: +49 8157 9397-0
    mobil: +49 151 12043311
    Fax: +49 8157 9397-97
    ritzert@proscience-com.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dgi-ev.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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