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03.03.2015 13:30

Einseitige Wirtschaftswissenschaft? Kasseler Forscher untersuchen deutsche Ökonomik-Studiengänge

Sebastian Mense Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Kassel

    Wie einseitig ist die ökonomische Ausbildung an den Universitäten? Muss die Lehre neu ausgerichtet werden? Darüber wird zunehmend in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert. Das Forschungsprojekt Pluralo Screening (PLUS) der Universität Kassel, durchgeführt in Kooperation mit dem Netzwerk Plurale Ökonomik und gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung, soll nun der Frage auf den Grund gehen, ob die deutschen Ökonomik-Studiengänge wirklich einseitig sind.

    Das Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Frank Beckenbach und Dr. Maria Daskalakis untersucht seit September die Kernbereiche der wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Ausbildung an deutschen Universitäten. Ziel ist es, bis Ende August 2015 eine Übersicht zur Ausrichtung der jeweiligen Grundlagenfächer zu bekommen. Das Team untersucht, ob in den Veranstaltungen nur eine oder wenige Perspektiven zur Erklärung der komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge herangezogen werden oder ob ein breiter Kanon an Theorien und Methoden verwendet wird.

    „Auch wenn in einigen der neu eingerichteten Master-Studiengängen günstigere Bedingungen für eine pluralistische Horizonterweiterung gegeben sind, ist die wirtschaftswissenschaftliche Grundausbildung nach wie vor geprägt von idealisierenden Marktvorstellungen und dem Leitbild perfekt rationaler Zielmaximierer“, so der Leiter des Projekts, Prof. Frank Beckenbach. „Ob auch noch andere Ansätze, wie beispielsweise die kritische Verhaltensökonomik, in den zentralen Veranstaltungen der Studiengänge vorkommen, gilt es herauszufinden.“

    Bereits im April 2014 haben studentische Initiativen aus über 30 Ländern einen internationalen Aufruf veröffentlicht, in dem sie eine Neuausrichtung der Wirtschaftslehre fordern. Um aktuellen Problemen wie der Eurokrise oder dem Klimawandel gerecht zu werden, müsse die Ökonomik ihren Horizont erweitern. Daraufhin verteidigten einige prominente Ökonomen ihre Disziplin mit dem Hinweis, die Kritik sei überholt. PLUS wird nun für mehr Klarheit in der Debatte sorgen.

    Mit diesem Projekt wird an der Universität Kassel die seit längerem geführte internationale Diskussion um die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaftswissenschaften aufgenommen. Die Orientierung an der Vermittlung von Problemlösungskompetenz in Forschung und Lehre, wie dies etwa in dem übergreifenden Umweltschwerpunkt deutlich wird, macht die Universität Kassel dafür zu einem guten Ausgangspunkt. Das Fachgebiet Umwelt- und Verhaltensökonomik (vertreten durch Prof. Dr. Frank Beckenbach) verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Drittmittelforschung, in der die Anforderungen an die Problemlösungskompetenz von Wirtschaftswissenschaftlern besonders deutlich werden.

    Bild von Prof. Dr. Frank Beckenbach (Foto: privat) unter
    http://www.uni-kassel.de/uni/fileadmin/datas/uni/presse/anhaenge/2014/Beckenbach...

    Weiterführende Links:
    Darstellung des Fachgebiets Umwelt- und Verhaltensökonomik der Universität Kassel
    http://www.uni-kassel.de/beckenbach/index.php?option=com_content&view=articl...

    Kontakt:
    Dr. Sebastian Thieme
    Universität Kassel
    Fachgebiet Umwelt- und Verhaltensökonomik
    E-Mail: sebastian.thieme@uni-kassel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kassel.de/uni/nc/universitaet/nachrichten/article/einseitige-wirt...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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