idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.03.2015 15:12

"3-D ist nicht immer der 'Heilsbringer'"

Juliane Albrecht Presse- und Informationsstelle
Westfälische Wilhelms-Universität Münster

    3-D-Streifen mit dem Zuschauer entgegenfliegenden Drachen galten in der Filmindustrie lange als Retter oder gar als "Heilsbringer". Aber weit gefehlt: "Nur der Faktor 3-D allein ist lange noch kein Garant für einen Filmerfolg", fand Dr. Ann-Kristin Knapp (30) heraus. Die Ökonomin, die jüngst einen der Dissertationspreise der Universität Münster erhalten hatte, ermittelte sogar, dass die deutlich teurere dreidimensionale Machart "schädlich" für die Zuschauerzahlen eines Films sein kann.

    3-D-Streifen mit dem Zuschauer entgegenfliegenden Drachen oder über dem Zuschauer hereinbrechenden Monsterwellen galten in der Filmindustrie lange als Retter oder gar als "Heilsbringer". Aber weit gefehlt: "Nur der Faktor 3-D allein ist lange noch kein Garant für einen Filmerfolg", fand Dr. Ann-Kristin Knapp (30) heraus. Die Wirtschaftswissenschaftlerin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ermittelte gemeinsam mit Medienmarketing-Experte Prof. Dr. Thorsten Hennig-Thurau sogar, dass die deutlich teurere dreidimensionale Machart "schädlich" für die Zuschauerzahlen eines Films sein kann. "Für Dramen und Comedys scheint sich die 3-D-Variante aus betriebswirtschaftlicher Sicht zum Beispiel weniger zu eignen als für Familienfilme. Bei dialoggetriebenen Formaten macht 3-D somit im Allgemeinen vergleichsweise weniger Sinn", sagt die passionierte Kinogängerin.

    In der bei Thorsten Hennig-Thurau vom WWU-Lehrstuhl für Marketing & Medien verfassten Doktorarbeit analysierte Ann-Kristin Knapp gemeinsam mit Koautoren unter anderem auch, wie sich der Erfolg eines Buches durch einen Film verstärken kann. "Durch eine erfolgreiche Literaturverfilmung kann der einstige Bucherfolg quasi wiederbelebt werden", sagt sie. Die Medienexpertin, die derzeit an ihrer Habilitation arbeitet, hatte jüngst für ihre englischsprachige Dissertation "Marketing Hedonic Media Products – The Role of Brands and Innovations for Motion Picture Success" einen der mit 7.500 Euro dotierten Dissertationspreise der WWU erhalten. Unter hedonischen Medienprodukten versteht man beispielsweise Bücher, Filme, Musik und Videospiele, also bestimmte Medienprodukte, die Spaß machen können und somit dem persönlichen Geschmack unterliegen.

    Die Filmindustrie dürften auch die neu gewonnenen Erkenntnisse zu sogenannten Remakes interessieren, zu der die Wissenschaftlerin gemeinsam mit ihren Koautoren Björn Bohnenkamp, Thorsten Hennig-Thurau und Ricarda Schauerte kam: Remakes sollten nämlich dem "alten" Film nicht zu ähnlich sein, damit der "neue" Film Erfolg hat, wie die Wissenschaftler ermittelten. "Gefährlich bei einem solchen Projekt kann es zudem sein, wenn der Originalfilm sehr stark mit seinem Hauptdarsteller verknüpft wird", sagt sie und fügt hinzu: "Dies ist zum Beispiel bei 'Forrest Gump' und Tom Hanks der Fall. Hier dürfte es herausfordernd sein, ein erfolgreiches Remake zu drehen."


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-muenster.de/forschungaz/person/6329 - Forschung A-Z / Dr. Ann-Kristin Knapp


    Bilder

    Dr. Ann-Kristin Knapp
    Dr. Ann-Kristin Knapp
    WWU - Roland Arthur Berg
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Dr. Ann-Kristin Knapp


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).