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25.03.2015 17:33

Reisefreiheit: Schengen-Experte der Uni Hildesheim zum Wegfall von Grenzkontrollen in Europa

Isa Lange Pressestelle
Stiftung Universität Hildesheim

    Vor 20 Jahren, am 26. März 1995, ging es los: flächendeckend fielen Grenzkontrollen in Europa weg. Vor 30 Jahren, am 14. Juni 1985, einigte man sich auf das erste erste Schengener Abkommen. Im März 2015 jährt sich zum 20. Mal der flächendeckende Wegfall der ersten Grenzkontrollen im Zuge der Schengener Übereinkommen. Im Sommer 2015 feiert das Übereinkommen seinen 30. Geburtstag – Anlass für eine Bilanz. Schengen sei eine Erfolgsgeschichte und es gebe keinen Grund, an Schengen zu zweifeln, sagt Andreas Pudlat von der Uni Hildesheim. Dass Menschen ohne starken Kontrolldruck reisen können, sei eine Errungenschaft und als Ausdruck der europäischen Einigung direkt für Bürger erfahrbar.

    Der Schengen-Experte Andreas Pudlat von der Universität Hildesheim zum 20. Jahrestag des Wegfalls von Grenzkontrollen:

    Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine Vision in Westeuropa und auch nicht ohne Vorbilder, wurde der Abbau von Grenzkontrollen erst 1985 beschlossen und vor 20 Jahren Wirklichkeit. Forderungen zur vorübergehenden Wiedereinführung von Grenzkontrollen und deren Umsetzung haben sich seitdem zum Teil als nicht unbegründet erwiesen, zum Teil waren sie aber auch einfach populistisch. Sehr oft stehen sie auch für Hilflosigkeit – im Umgang mit Gewalttätern bei Großereignissen, in der Bekämpfung von bestimmten Kriminalitätsphänomenen (wie Einbrüchen und Kfz-Diebstahl) oder bei der Bewältigung eines starken Migrationsdrucks. Grund für eine Rückkehr in die Zeit der Schlagbäume ist all das nicht.

    Dass Menschen ohne starken Kontrolldruck im Innern des Schengen-Raumes reisen können, ist eine Errungenschaft und als Ausdruck der europäischen Einigung direkt für die Bürger erfahrbar. Dass zum Teil auch Straftäter begünstigt werden ist der Preis der Freiheit, aber kein Grund an Schengen zu zweifeln. Die Polizeien sind immer noch im Grenzraum präsent und erfolgreich. Die Ausgleichsmaßnahmen funktionieren ebenso wie die Außengrenzsicherung, wenn man von der aktuellen Migrationsproblematik und regionalen Schwerpunkten absieht. Grenzkontrollen können aber ohnehin nur ein Instrument der Migrations- und Kriminalpolitik unter vielen sein. Probleme lösen können sie nicht. Schengen ist eine Erfolgsgeschichte.

    ---
    Hinweis für die Redaktion:
    Für Kommentare/Interviews steht Andreas Pudlat gerne kurzfristig, aber auch mit Blick auf das Jubiläum im Sommer zur Verfügung: pudlat@uni-hildesheim.de, 0163.7326887 oder über die Pressestelle (Isa Lange, presse@uni-hildesheim.de, 05121.883-90100 und 0177.8605905).

    Sommer 2015 – 30. Jahrestag:
    „Übereinkommen vom 14. Juni 1985 zwischen den Regierungen der Staaten der Benelux-Wirtschaftsunion, der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik betreffend den schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen“ – Schengener Übereinkommen (populär Schengener Abkommen)

    Zur Person:
    Dr. Andreas Pudlat, Studium der Kriminologie und Polizeiwissenschaft an der Universität Bochum sowie der Neueren und Neuesten Geschichte, Pädagogik, Sozial- und Wirtschaftsgeographie an der TU Chemnitz. Pudlat ist stellvertretender Leiter des Instituts für Geschichte der Stiftung Universität Hildesheim. Sein Buch „Schengen. Zur Manifestation von Grenze und Grenzschutz in Europa“ ist im Hildesheimer Olms-Verlag erschienen.

    Hintergrund aktuell:
    Der Schengen-Raum wird Realität: Die Abschaffung der Grenzkontrollen innerhalb Europas begann vor zwei Jahrzehnten mit der Inkraftsetzung des Schengen-Vertrages. Die Bundeszentrale für politische Bildung blickt auf den 26. März 1995.
    http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/203499/25-jahre-schengen-raum


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-hildesheim.de/fb1/institute/geschichte/ - Institut für Geschichte der Universität Hildesheim


    Bilder

    Andreas Pudlat befasst sich am Institut für Geschichte der Universität Hildesheim mit dem Schengen-Raum.
    Andreas Pudlat befasst sich am Institut für Geschichte der Universität Hildesheim mit dem Schengen-R ...
    Foto: Isa Lange / Uni Hildesheim
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    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung als PDF / Schengener Abkommen / Schengen und Grenzkontrollen, Reisefreiheit / Kommentar von Historiker Andreas Pudlat von Uni Hildesheim

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Pressetermine
    Deutsch


     

    Andreas Pudlat befasst sich am Institut für Geschichte der Universität Hildesheim mit dem Schengen-Raum.


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