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28.04.2015 10:33

Energie ist noch zu billig – eine globale Energiesteuer muss her

Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath sieht CO2-Ausstoß, traditionelle und erneuerbare Energien unter Entropie-Aspekten neu

    Ohne eine globale Energiesteuer für alle Energiearten lässt sich das Wachstum des weltweit steigenden Energieverbrauchs nicht eindämmen. Das ist die Kernthese von Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath, Professor für Economics and Evolutionary Sciences der Universität Witten/Herdecke, in seinem jetzt veröffentlichen Aufsatz „Energy, growth, and evolution: Towards a naturalistic ontology of economics“, Ecol. Econ. (2015), http://dx.doi.org/10.1016/j.ecolecon.2014.11.014

    „Die Wirtschaft wächst, in dem sie Institutionen und Technologien entwickelt, die strukturell den Energieverbrauch erhöhen. Dabei dürfen freilich nicht einzelne Länder betrachtet werden, sondern nur die Weltwirtschaft insgesamt“, so Herrmann-Pillath. Für ihn ist also das Hauptaugenmerk auf den CO2-Ausstoß nicht falsch, aber zu eng gefasst. „Tatsächlich kann nur eine allgemeine Verteuerung aller Energiearten das ökologische Dilemma lösen, das durch die immer größeren Auswirkungen durch den Menschen auf den Energiehaushalt im Erdsystem entstanden ist.“ In seinen Augen darf man nicht die deutsche Wirtschaft allein und getrennt betrachten, sondern muss die Produktionsverlagerungen nach China berücksichtigen, das Fracking in den USA und viele weitere Einflussfaktoren aus die Energieverwendung und –verschwendung. Das gelte auch für erneuerbare Energien, denn letzten Endes zähle nur, dass in den gegebenen Strukturen langfristig und global der Energiedurchsatz und damit die Entropieproduktion immer weiter absolut wachsen. Nur eine allgemeine Energiesteuer sei eine konsequente Antwort auf diese Herausforderung.

    Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath hat im führenden internationalen Journal der Ökologischen Ökonomik diesen Artikel publiziert, der den Stand der Forschung zur Beziehung zwischen Energie und Wirtschaftswachstum auswertet. In der Tradition des Begründers der Ecological Economics, Nicholas Georgescu-Roegen, analysiert er die Wirtschaft als ein physikalisches System, das den Energiedurchsatz maximiert und damit auch die Erzeugung von Formen der Energie, die nicht mehr für physikalische Arbeit nutzbar sind (‚Entropie‘). Dieser Ansatz verbindet neue Theorien in der Wirtschaftswissenschaft, die sich auf die biologische Evolutionstheorie stützen, mit aktuellen Entwicklungen in der Erforschung des Erdsystems und des Klimas (sogenannte ‚Maximum Entropy‘ Modelle). Daraus ergibt sich, das Wirtschaftswachstum ein direkter Ausdruck fundamentaler thermodynamischer Gesetzmäßigkeiten ist (sog. 2. Hauptsatz der Thermodynamik): Diese Überlegungen haben weitreichende Konsequenzen, was die Umwelt- und Klimapolitik anbelangt.

    Weitere Informationen bei Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath, cahepil@online.de Die Handynummer können Sie unter 02302/926-849/805 erfragen.

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.100 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.


    Weitere Informationen:

    http://dx.doi.org/10.1016/j.ecolecon.2014.11.014


    Bilder

    Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath
    Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath
    Foto: Kay Gropp
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Energie, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath


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