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22.05.2015 10:40

Von der Schulpflicht zur Doktor-Kür

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle
Westfälische Hochschule

    Der Gladbecker Carsten Strübbe (38) hat es an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen bis zum Doktor der Ingenieurwissenschaften gebracht. Jetzt sucht er einen Job, um in der Industrie nicht nur sein Fachwissen, sondern auch seine Auslandserfahrungen einfließen zu lassen.

    Gelsenkirchen/Gladbeck. Es war ein weiter Weg für Carsten Strübbe vom Schulabschluss mit Fachoberschulreife bis zum Doktor der Ingenieurwissenschaften an der Westfälischen Hochschule. Aber er ist der lebende Beweis, dass man weit kommen kann, wenn man sich für eine Sache interessiert und fleißig ist. Und wenn man Menschen trifft, die einen fördern. „Schule war für mich nur ein Muss“, erinnert sich Carsten Strübbe heute. Deswegen ging er nach dem Schulabschluss erst mal zu Opel in Bochum, machte dort eine Facharbeiterausbildung und stand anschließend im Zweischichtbetrieb am Band. Er hätte dort bleiben können, denn sein Arbeitsvertrag war unbefristet. Aber Carsten Strübbe beschloss: „Ich kann und will mehr.“
    Das führte ihn zunächst zur Fachoberschule, wo er sich zur Fachhochschulreife durchbiss, um anschließend an der Westfälischen Hochschule Maschinenbau zu studieren. Erst als Praktikant, dann als Diplomand arbeitete er bei Porsche. Und merkte, dass er sich nicht nur für die fachliche Arbeit interessierte, sondern auch Führungsverantwortung übernehmen wollte. Strübbe: „Für mich kristallisierte sich heraus, dass fachliche Expertise in Verbindung mit einer Promotion von Vorteil ist, um als Führungskraft in der Industrie erfolgreich tätig zu sein“. Der Maschinenbaustudent machte sich daher auf die Suche nach einer Promotionsstelle. Und fand sie an der Westfälischen Hochschule bei Professorin Dr. Waltraut Brandl, die sich auf Werkstoffkunde als Forschungsgebiet spezialisiert hat. Für Strübbe ein Glücksfall, denn gerade in Chemie und Werkstoffkunde hatte er besonders gute Noten.
    In seiner Doktorarbeit untersuchte er den Mikrostruktureinfluss von Nickel-Chrom-Bor-Silizium-Legierungen in heißer Umgebung mit wenig Sauerstoff, dafür aber reichlich Kohlenstoff in der Atmosphäre. Das führt dazu, dass metallische Bauteile zu einem Staub aus Kohlenstoff- und Metallteilchen verschleißen können. Darunter leiden etwa Brennstoffzellen in Autos, Flammrohre von Ölheizungen oder Metallkomponenten in Industrieöfen. Allerdings machen die Bestandteile Bor und Silizium die Verbindungen je nach Temperatur zugleich „selbstfließend“, weswegen Carsten Strübbe das Verhalten und den Einfluss der Mikrostruktur unter diesen speziellen Bedingungen untersuchen musste. Sein Fazit: Bestimmte Verbindungen eignen sich für den Einsatz.
    Da Fachhochschulen für Promotionen einen universitären Partner brauchen, übernahm die Polytechnische Universität Temeswar diese Rolle, eine Universität in Rumänien, mit der die Westfälische Hochschule schon seit vielen Jahren kooperiert. Für Carsten Strübbe hatte das einen weiteren Vorteil: Statt im deutschen Wissenschaftssud zu köcheln, erwarb er Auslandserfahrung.
    Jetzt ist er fertig: Carsten Strübbe wurde zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert. „Insgesamt war das definitiv sehr viel Mühe und Arbeit“, berichtet der frischgebackene Ingenieurdoktor, „aber ich würde mich rückblickend immer wieder dafür entscheiden, weil es mich fachlich voran gebracht und zugleich persönlich gestärkt hat.“ Nun ist Carsten Strübbe auf der nächsten Suche: Nach dem richtigen Arbeitsplatz in einem Industrieunternehmen, das zu ihm und zu dem er passt.


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    Wenn’s schlecht läuft, bleibt nur schwarzer Staub aus Kohlenstoff und Metallteilchen übrig: der vollständige Verschleiß. Carsten Strübbe untersuchte Schutzschichten.
    Wenn’s schlecht läuft, bleibt nur schwarzer Staub aus Kohlenstoff und Metallteilchen übrig: der voll ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Werkstoffwissenschaften
    regional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Wenn’s schlecht läuft, bleibt nur schwarzer Staub aus Kohlenstoff und Metallteilchen übrig: der vollständige Verschleiß. Carsten Strübbe untersuchte Schutzschichten.


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