idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.05.2015 17:06

Forschendes Lernen für den Aufbau von universitärer Bildung in Krisenregionen

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    JGU und Goethe-Universität Frankfurt veranstalten zweiwöchige internationale Field School für afrikanische und deutsche Doktoranden in Norduganda

    Mit dem Ziel, langfristig zur Entwicklung der höheren Bildung im Südsudan beizutragen, veranstaltet das Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Thomas Bierschenk in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt eine Field School für afrikanische und deutsche Doktoranden in Uganda. Die beiden Kooperationspartner aus der Rhein-Main-Region arbeiten dazu vor Ort mit verschiedenen universitären Institutionen und staatlichen Behörden zusammen, insbesondere mit dem Institute of Peace and Strategic Studies (IPSS) der Gulu University in Norduganda. Aufgrund der bewaffneten Auseinandersetzungen wurde die ursprünglich im Südsudan geplante Veranstaltung in das benachbarte Uganda verlegt. Die Field School – eine zweiwöchige Lehrveranstaltung mit intensiven Feldforschungsübungen – wird den Teilnehmern sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden für Post-Konfliktgebiete vermitteln. Die Doktorandenschule wird von der VolkswagenStiftung gefördert.

    Bei der Field School, die vom 4. bis 18. Oktober stattfinden wird, erhalten junge Nachwuchswissenschaftler aus dem Südsudan, Uganda, Malawi und Niger sowie aus Deutschland ein praktisches Training in sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden, wie sie in der Kultur- und Sozialanthropologie, der Politikwissenschaft und den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zur Anwendung kommen. Den Teilnehmern soll damit das Wissen und die Kompetenz vermittelt werden, um empirische Forschungen selbst entwerfen, durchführen und analysieren zu können. Das Mainzer Institut für Ethnologie und Afrikastudien hat langjährige Erfahrungen mit diesem Format des forschenden Lernens. Entsprechende Field Schools wurden bereits in vielen Ländern Afrikas durchgeführt.

    Konkret wird das Projekt „Water Governance and Interdisciplinary Research Techniques in Post-Conflict Areas” die Doktoranden – und teilweise auch graduierte Studierende – anleiten, wie Forschungsarbeiten zu dem konfliktträchtigen Thema der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu konzipieren sind. Die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Field School werden Daten über das Wassermanagement erheben, indem sie die unterschiedlichen Ansätze der einzelnen Disziplinen anwenden. Stärken und Schwächen des jeweiligen Ansatzes und sich ergänzende Verfahren werden anschließend diskutiert. „Darüber hinaus möchten wir aber auch die interregionale wissenschaftliche Zusammenarbeit innerhalb Afrikas selbst ankurbeln“, erklärt Projektkoordinatorin Birthe Pater vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien der JGU. „Für Forscher in ehemaligen Konfliktgebieten wie dem Südsudan und Uganda ist dies eine Chance, um sich durch gemeinsame Forschungsarbeiten am Wiederaufbau zu engagieren.“

    Ursprünglich hatten die Initiatoren die Field School im Südsudan durchführen wollen, haben dies aber aufgrund der Reisewarnung für den Südsudan verlegt und stattdessen die Universitätsstadt Gulu in Norduganda gewählt. Südsudan und das angrenzende Uganda haben ausgeprägte, historisch gewachsene Verbindungen. Für die Erhebung der Daten und die exemplarische Lehre zu den Feldforschungsmethoden bietet sich Norduganda auch deshalb an, weil die Post-Konfliktsituation sozio-strukturell relativ vergleichbar ist. Längerfristiges Ziel der Zusammenarbeit ist es, einen Beitrag zum Aufbau der südsudanesischen Hochschullandschaft zu leisten und die Strukturen für höhere Bildung im Südsudan zu entwickeln.

    Vor Ort arbeiten die Wissenschaftler von den Universitäten in Gulu, Frankfurt und Mainz mit der KfW-Entwicklungsbank zusammen, die mit einem Büro in der Hauptstadt Kampala vertreten ist. Von Seiten der Goethe-Universität sind das Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) und der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften beteiligt.

    Foto:
    http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/07_ethno_field_school_uganda.jpeg
    Kooperationspartner der Universitäten Frankfurt und Mainz in Norduganda
    Foto: Institut für Ethnologie und Afrikastudien, JGU

    Weitere Informationen:
    Christine Fricke oder Birthe Pater
    Institut für Ethnologie und Afrikastudien
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-25054
    Fax +49 6131 39-23730
    E-Mail: fieldschool_uganda@uni-mainz.de
    http://www.ifeas.uni-mainz.de/1616.php

    Weitere Links:
    http://www.ifeas.uni-mainz.de/1828.php


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik
    überregional
    Kooperationen, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).