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29.06.2015 13:16

Jungen Wohnungslosen soll gezielt geholfen werden

Dipl.-Ing. (FH) Melanie Dargel-Feils RheinAhrCampus Remagen Pressestelle
Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences

    Rhein-Lahn-Kreis unterzeichnet Kooperationsvereinbarung mit der Hochschule Koblenz für das Modellprojekt des Landes

    Ein zweijähriges Modellprojekt zur Unterstützung wohnungsloser Menschen führt das Institut für Forschung und Weiterbildung des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz (IFW) unter der Projektleitung von Prof. Dr. Robert Frietsch in der Region Koblenz durch. Jetzt hat der Rhein-Lahn-Kreis eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit dem IFW unterzeichnet. Im Kreishaus betonte Landrat Frank Puchtler gegenüber dem Projektleiter Prof. Dr. Robert Frietsch, der Rhein-Lahn-Kreis helfe gerne mit, die Situation vor allem junger Wohnungsloser zu verbessern, denn dass sich deren Problematik allein in den größeren Städten zeige sei nicht zutreffend. „Denn auch in mittleren und kleineren Gemeinden trifft man immer wieder gerade auch auf junge Menschen, die keine Wohnung haben und im Wohnheim oder auf der Straße leben.“

    Bei dem Projekt des so genannten „Schnittstellenmanagements Wohnungslosenhilfe“ arbeiten die Fachabteilungen für Jugend und Soziales im Bad Emser Kreishaus eng mit dem Institut für Forschung und Weiterbildung IFW an der Hochschule Koblenz zusammen. Das Projekt hat speziell die vielfältigen gravierenden Problemlagen von Wohnungslosen – darunter insbesondere junge Frauen – im Blick, um diesen effektiv und dauerhaft helfen zu können. Auch in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Rhein-Lahn und dem Projekt JUWEL wird ein ständiger Dialog aufrecht erhalten, innerhalb dessen auch Workshops für die beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachbehörden und des IFW durchgeführt werden.

    Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre ausgerichtet und wird vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz gefördert. Die Schirmherrschaft hat Sozialministerin Sabine BätzingLichtenthäler übernommen. Diese hatte im Vorfeld betont, dass hierbei eine intensive fachliche Zusammenarbeit an den Schnittstellen der verschiedenen Hilfesysteme im Vordergrund steht. „Deshalb erfolgt die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Koblenz und dem Rhein-Lahn-Kreis auch gleichermaßen mit dem Jugendamt und der Abteilung für Soziales“, so Landrat Frank Puchtler bei der Vertragsunterzeichnung. Er lobte bei dieser Gelegenheit die bisher bereits praktizierte gute Zusammenarbeit zwischen dem Rhein-Lahn-Kreis und der Hochschule Koblenz in verschiedenen Bereichen und sah im Hinblick auf die Zukunft noch „Luft nach oben“. Er dankte allen Vertretern aus Kreishaus und Hochschule für die bisherige Mitwirkung und war sich sicher, dass das Modellprojekt erfolgreich laufen wird.

    Weitere Informationen zum Modellprojekt Schnittstellen-Management Wohnungslosenhilfe in der Region Koblenz (entnommen aus dem Internetauftritt der HS Koblenz:

    Ausgangsbasis für das Modellprojekt sind die aktuellen Ergebnisse der Untersuchung zur Wohnungslosigkeit in Rheinland-Pfalz der Hochschule Koblenz, die von Prof. Dr. Robert Frietsch, dem Soziologen Dirk Holbach und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Sabine Link durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Rahmen einer Fachtagung im September 2014 in Koblenz vorgestellt und fachöffentlich diskutiert. Die Tagungsdokumentation des Fachtages finden Sie auf der Seite des abgeschlossenen Forschungsprojektes Wohnungslosigkeit in Rheinland-Pfalz.

    Danach werden die Wohnungslosen auch in RLP immer jünger und der Frauenanteil steigt inzwischen auf 25%. Die Lebenssituation gerade von jungen wohnungslosen Menschen in Rheinland Pfalz ist durch gravierend-komplexe Problemlagen gekennzeichnet, die koordinierter fachlicher Bearbeitung bedürfen. „Bei der bisherigen Bearbeitung der Problemlagen wurden Brüche und Reibungspunkte in den Schnittstellenbereichen zwischen sozialen Dienstleistern und Hilfeeinrichtungen identifiziert, die eine reibungslose und fachgerechte Hilfeleistung bei jungen Wohnungslosen unnötig erschweren“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Robert Frietsch.

    Auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen zwischen dem Institut für Forschung und Weiterbildung (IFW) als projektkoordinierender Instanz, den Trägern der Wohnungslosenhilfe sowie Institutionen der Suchtkrankenhilfe, Jugendhilfe, Schuldnerberatung, Psychiatrie, Jobcenter und Sozial- und Jugendämter werden neue Formen der fachlichen Zusammenarbeit erprobt, um nachhaltigere Hilfen mit dem Ziel gesellschaftlicher Integration und Teilhabe zu erreichen.

    Zur Begleitung dieses neuen Schnittstellenmanagements in der Wohnungslosenhilfe werden Fachkonferenzen und Workshops sowie Fortbildungen für Fachkräfte zu speziellen Themenbereichen durchgeführt. Das Projekt wird in der Region Koblenz umgesetzt und wissenschaftlich dokumentiert.


    Weitere Informationen:

    http://www.hs-koblenz.de
    http://www.rhein-lahn-kreis.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft
    überregional
    Kooperationen, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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