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02.07.2015 10:07

Deutschlandweit innovativ: Digitaler Pflanzenkatalog für Pimpernuss, Rotbuche & Co.

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    Digitalisierte Pflanzenliste der Hohenheimer Gärten vereint detaillierte Beschreibungen, Synonyme, Literatur, Georeferenz und Bilder

    Botanische Gärten sind wunderbare Orte um sich zu erholen und zugleich etwas zu lernen. Wenn in einem Garten die Pflanzen nicht nur beschildert wären, sondern es zusätzlich auch noch Informationen übers Internet gäbe, wäre dies eine Bereicherung. Damit sich nun auch Besucher der Hohenheimer Gärten ein Bild von der Artenvielfalt machen können, haben Dr. Robert Gliniars und Dr. Helmut Dalitz begonnen, den Bestand der Hohenheimer Gärten zu digitalisieren. Unter http://db.gaerten.uni-hohenheim.de gibt es ab sofort und neu, nicht nur den Lageplan für den Japanischen Sternjasmin oder den Honigbaum, sondern auch ausführliche Informationen, Bilder, Bezeichnungen und Synonyme der jeweiligen Pflanze.

    Wer die gelbe Gurken-Magnolie in den Hohenheimer Gärten sucht, findet sie nur an einer Stelle: Mitten im Hohenheimer Schlosspark steht einer der größten Bäume dieser Art in Deutschland. Der große Baum mit den gelben Blüten hat seit seiner Entdeckung mehrere Bezeichnungen erhalten. Aber welche ist die richtige – und die aktuellste? Und was gibt es noch über diesen Baum zu wissen?
    Das neue digitale Informationssystem für den botanischen Garten der Universität Hohenheim vereint all diese Informationen und verknüpft sie mit dem Lageplan der Pflanze auf dem Campus und den passenden Bildern. Eine deutschlandweit neuartige Fülle an Informationen, so Dr. Helmut Dalitz, Initiator und Schöpfer des Informationssystems Hohenheimer Gärten.

    1,3 Mio. Synonyme für 380.000 Pflanzenarten
    „Zwar gibt es schon andere digitale Kataloge wie beispielsweise den International Plant Name Index, kurz IPNI“, so Dr. Dalitz. „Dieser unverzichtbare Index ist hervorragend geeignet, publizierte Namen zu überprüfen und Informationen zur Publikation und dem Publikationsjahr zu bekommen. Allerdings werden nur die Namen gelistet, nicht etwa, ob ein Name auch gültig und akzeptiert ist. Auch gibt es keine weiteren Informationen über die Beschaffenheit der Pflanze, ihr Aussehen, oder wo sie zu finden ist.“
    Das Resultat solcher Online-Informationssysteme wie IPNI bisher: Trotz weltweit vielleicht 380.000 Pflanzenarten sind insgesamt über 1,3 Mio. Synonyme bekannt. Eine andere, seit 2010 veröffentlichte Quelle ist die „The Plant List“, die die Akzeptanz eines Namens und die Synonyme auflistet. Hier fehlen aber naturgemäß weitergehende Informationen zu den Pflanzen.
    „Da ist es schwer den Überblick zu behalten oder zu wissen, auf welche Quelle man sich nun verlassen kann. Gerade auch wenn die Jahreszahl der Publikation fehlt“, so das Fazit von Dr. Dalitz. Oftmals sei die Namensvielfalt für eine Pflanzenart noch größer, wenn man weitere Quellen wie Bestimmungsbücher hinzuzieht.

    Bezeichnungen, Literatur, Bilder und Georeferenz
    Um dieser Unzufriedenheit mit den botanischen Online-Datenbanken entgegenzuwirken, und ein spezifisch für Botanische Gärten nutzbares System aufzubauen, beschlossen die Mitarbeiter der Hohenheimer Gärten selbst ein Informationssystem zu erstellen. Und zwar eines, das ihren Ansprüchen gerecht wird.
    „Wir wollten den aktuell akzeptierten Namen der Pflanze mit dem Publikationsjahr und den Autoren, aber auch eventuell eine vorher gebräuchliche Bezeichnung, ein Synonym, für diese Pflanze zeigen. Der aktuelle Name bezieht sich auf eine Referenz, die wir ebenfalls angeben. Und neben Bildern der Pflanze und einer Georeferenz, wo diese in den Gärten der Universität Hohenheim zu finden ist, war es uns auch wichtig, die Pflanzen zu beschreiben.“
    Dazu gehöre Verbreitung, Ökologie, Blütenfarbe und Blütezeit, Habitus und vieles mehr. Das alles vereine das neue Informationssystem und sei damit deutschlandweit neuartig, so Dr. Dalitz. „Wir haben uns an ein existierendes Datenbankkonzept mit über 200 Tabellen und 1.200 Feldinhalten gehalten und dieses Konzept an unsere Bedürfnisse angepasst. Alle Informationen, die wir in die Datenbank aufnehmen, werden mit verschiedenen Quellen überprüft und erst dann freigeschaltet.“

    Das Ziel: Ein virtueller Garten
    Fast vier Jahre dauerten die Recherche- und Programmierarbeiten. Ab sofort können die Besucher nun bereits online und gezielt nach bestimmten Pflanzen und ihren Standorten suchen. Bisher sind 3.500 der insgesamt 6.000 Pflanzenarten eingepflegt, ca. 1.000 davon mit einer detaillierten Beschreibung.
    „Ebenfalls eine Neuheit ist, dass die Internetseite mit dem Smartphone oder Tablet abgerufen und die Informationen vor Ort aufgerufen werden können“, fügt Dr. Dalitz hinzu.
    Wenn alle Pflanzen und ihre Beschreibungen, Synonyme und ihr Standort eingetragen sind, ist das erste große Ziel erreicht – der virtuelle Garten. „Wir wollen einen virtuellen Garten, der anregt die Pflanzen auch in den Hohenheimer Gärten anzuschauen und mit allen Sinnen zu erfassen.“, erzählt Dr. Dalitz. „Der Besucher kann schon von zuhause aus durch die Gärten wandern und nach Belieben Informationen abrufen.“
    Links:
    Informationssystem der Hohenheimer Gärten: http://db.gaerten.uni-hohenheim.de
    Text: C. Schmid / Töpfer

    Kontakt für Medien:
    Dr. Helmut Dalitz, Universität Hohenheim, Hohenheimer Gärten
    Tel.: 0711/459 22181, E-Mail: hdalitz@uni-hohenheim.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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