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28.08.2015 08:02

Design meets Performance

Andrea Höra Marketing & Communication
Hohenstein Institute

    Erste Kollektion mit optimierter Kleidung für Rollstuhl-Basketballer umgesetzt

    BÖNNIGHEIM (on) Innerhalb von nur 12 Jahren hat sich die Zahl der Mitglieder im
    Deutschen Behindertensport knapp verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Wie wichtig
    diese Zielgruppe ist, haben Sabine Hattenkerl und Katrin Eiermann vom Leipziger
    Sportmode Designstudio eiermann+hattenkerl schnell erkannt. In Zusammenarbeit
    mit der in Limbach-Oberfrohna ansässigen Firma Biehler Sportswear haben sie
    deshalb eine erste optimierte Testkollektion für das Team I der Elxleber Rollstuhl-
    Basketballer RSB Thuringia Bulls entwickelt. Die Basis für diese Produktentwicklung
    bildete dabei das im Rahmen eines Forschungsprojektes generierte umfangreiche
    Datenmaterial der Hohenstein Institute im schwäbischen Bönnigheim zur Optimierung
    von Sportbekleidung für Rollstuhlfahrer.
    Durch das 2014 ins Leben gerufene Projekt „Smart-Fit-In“, das sich für die
    Entwicklung von adaptierten und personalisierten Produkten für Menschen
    mit Bewegungseinschränkungen einsetzt, sind die Designerinnen auf das
    Innovationsforum „Adapted Fashion“ aufmerksam geworden. „Dank des Projekts
    Smart-Fit-In /Adapted fashion haben wir viele neue Bedürfnisse von Menschen mit
    Einschränkungen kennengelernt. Hier einen Bereich zu finden, wo so vieles noch fehlt
    - technisch und unter designrelevanten Aspekten - hat uns sehr erstaunt und dann zur
    aktiven Teilnahme angeregt.“, erklärt Sabine Hattenkerl.
    Im Rahmen des Innovationsforums kamen sie auch mit Lutz Leßmann, dem Manager
    des Rollstuhl-Basketball-Teams Oettinger RSB Thüringen, ins Gespräch. Obwohl
    die Spieler seines Teams Profis sind und jeden Tag trainieren, werden sie nicht von
    führenden Sportartikelherstellern ausgerüstet und müssen sich bei der Sportbekleidung
    selbst behelfen. Dazu lassen sie bei Teambekleidungsausstattern Shirts und Hosen
    mit Sponsorenlogos bedrucken oder beflocken. Durch diesen nachträglichen
    Aufdruck, der wie ein Aufkleber wirkt, geht die Atmungsaktivität der Bekleidung
    verloren. Auch das Design ist nicht immer zeitgemäß und entspricht oft nicht dem
    Geschmack der Mannschaft. Technisch ist die Passform dieser Bekleidung nicht auf
    die speziellen Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer beim Basketball ausgerichtet, denn
    die sitzende Position bringt besondere Anforderungen an die Schnittführung dieser
    Sportkleidung mit sich. Im Rahmen des Forschungsprojekts AiF-Nr. 17377 N haben
    die Wissenschaftler der Hohenstein Institute Rollstuhlfahrer in einem stationären 3D
    Bodyscanner und mit einem portablen Handscanner im jeweiligen Sport-Rollstuhl
    erfasst und digital vermessen. Dabei wurden viele neue Erkenntnisse gewonnen:
    Nicht-optimierte Hosen fallen bei Rollstuhl-Basketballern allgemein im Taillenbereich
    am Rücken zu kurz und am Bauch zu lang aus. Des Weiteren sind bei einem Großteil
    der Rollstuhl-Sportler der Oberkörper und die Arme sehr muskulös, was bei der
    Gestaltung von Shirts und Jacken zu beachten ist. Um eine gute Passform mit einem
    hohen Maß an Bewegungsfreiheit zu bieten, müssen die Kleidungsstücke deshalb eine
    angepasste Schnittführung aufweisen. Durch den engen Kontakt des Rückens und
    des Gesäßes mit dem Rollstuhl kann schnell ein Feuchtestau auftreten, den es durch
    die Nutzung geeigneter Materialien und funktioneller Konstruktionen zu vermeiden gilt.
    Aus diesem umfangreichen Datenmaterial leiteten die Hohenstein Experten praktikable
    Lösungsansätze zur Optimierung von Bekleidung von Rollstuhl-Sportlern ab. Diese
    Forschungsergebnisse dienten als Grundlage für die aktuelle Testkollektion.
    „Die Herausforderungen lagen vor allem darin, einen Partner aus der Industrie zu
    finden, der unsere Sichtweise teilt und auch Interesse am Aufbau einer Kooperation
    hat.“, erläutert Designerin Sabine Hattenkerl. „Gefunden haben wir diesen idealen
    Projektpartner schließlich über das Innovationsnetzwerk „Adapted Fashion“ mit
    der Firma Biehler Sportswear. Dass sich die Arbeit gelohnt hat, zeigt die positive
    Rückmeldung des Teams. „Die Spieler sind begeistert, es ist die beste Spielkleidung
    die sie bis jetzt getragen haben. Tragekomfort und Sitz sind perfekt. Man merkt nicht,
    dass man ein Hemd trägt.“, sagt Center Alex Halouski, Spieler der RSB Thuringia Bulls
    und der deutschen Nationalmannschaft der Rollstuhl-Basketballer.
    Von den Daten und Informationen der Hohenstein Institute können auch andere
    Hersteller im Hinblick auf ihre optimierten Produkte für Sportler mit Einschränkungen
    profitieren. Der Forschungsbericht kann bei der Hohenstein Expertin Anke Klepser
    (Mail: a.klepser@hohenstein.de) bestellt werden, damit die Testkollektion mit
    optimierter Bekleidung für Rollstuhl-Sportler von eiermann + hattenkerl und Biehler
    Sportswear kein Einzelfall bleibt.


    Weitere Informationen:

    http://www.hohenstein.de/de/inline/pressrelease_111360.xhtml?excludeId=111360


    Bilder

    Im Gegensatz zum üblichen Basketball stellt der Rollstuhl-Basketball ganz andere Anforderungen an die Bekleidung.
    Im Gegensatz zum üblichen Basketball stellt der Rollstuhl-Basketball ganz andere Anforderungen an di ...
    ©Armin Diekmann
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    Die Basis für die Testkollektion bildete das umfangreiche Datenmaterial der Hohenstein Institute aus dem Forschungsprojekt AiF-Nr. 17377 N zur Optimierung von Sportbekleidung für Rollstuhlfahrer.
    Die Basis für die Testkollektion bildete das umfangreiche Datenmaterial der Hohenstein Institute aus ...
    ©Hohenstein Institute
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    Anhang
    attachment icon Design meets Performance

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Sportwissenschaft, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Kooperationen
    Deutsch


     

    Im Gegensatz zum üblichen Basketball stellt der Rollstuhl-Basketball ganz andere Anforderungen an die Bekleidung.


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    Die Basis für die Testkollektion bildete das umfangreiche Datenmaterial der Hohenstein Institute aus dem Forschungsprojekt AiF-Nr. 17377 N zur Optimierung von Sportbekleidung für Rollstuhlfahrer.


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