idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.09.2015 12:32

„Historische“ Auszeichnung für die Organische Chemie

Marco Bosch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Für die herausragenden Arbeiten Emil Fischers „Über die Configuration des Traubenzuckers und seiner Isomeren“ erhält das Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg den „Citation for Chemical Breakthrough Award 2014“ der American Chemical Society.

    Am Mittwoch, 7. Oktober, verleiht die American Chemical Society dem Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde den Citation for Chemical Breakthrough Award 2014. Sie zeichnet damit die Arbeiten Emil Fischers aus, der von 1885 bis 1892 in Würzburg forschte und lehrte.

    Auszeichnung für bahnbrechende Veröffentlichungen

    Mit dem Preis würdigt die Gesellschaft weltweit bahnbrechende Veröffentlichungen, Bücher und Patente in der Chemie. Die Kriterien für die Preisvergabe sind streng. So müssen die Forschungsergebnisse nicht nur revolutionär sein und breite Anwendung gefunden haben, sondern auch mehr als 25 Jahre nach der Veröffentlichung noch große Bedeutung besitzen.

    Der Citation for Chemical Breakthrough Award wurde erstmals 2006 verliehen. Er geht immer an die Einrichtung, in der die Forschungsarbeiten durchgeführt wurden. Nach der Universität Kiel (2011) ist die Universität Würzburg erst die zweite deutsche Universität, die diesen Preis erhält.

    Glanzleistung chemischer Experimentierkunst

    Emil Fischer ist einer der bekanntesten deutschen Chemiker. Sein Name ist untrennbar mit der Chemie des Zuckers verbunden. So muss beispielsweise noch heute jeder Gymnasiast die nach Emil Fischer benannte Fischer-Projektionsformel der Zucker lernen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Veröffentlichung Emil Fischers „Über die Configuration des Traubenzuckers und seiner Isomeren“ in der Fachzeitschrift „Chemische Berichte“ aus dem Jahre 1891 vom Preiskomitee ausgewählt wurde. Sie stellt auch aus heutiger Sicht noch eine Glanzleistung aus chemischer Experimentierkunst und scharfem Verstand dar.

    Dies wird umso mehr deutlich, wenn man bedenkt, dass es zu Zeiten Emil Fischers keine modernen spektroskopischen Analysemethoden wie beispielweise die kernmagnetische Resonanzspektroskopie oder die Infrarotspektroskopie gab, ohne die die Aufklärung der Struktur einer chemischen Verbindung heutzutage gar nicht mehr vorstellbar ist. Selbst die heute genutzte Formelsprache der Chemie steckte noch in ihren Anfängen und war alles andere als allgemein anerkannt.

    Außerdem hatte Emil Fischer, als er 1885 nach Würzburg kam, hier mit großem Platzmangel, primitiven Labor-Verhältnissen und mangelhaften Lüftungsanlagen zu kämpfen, so dass bestimmte Arbeiten aus technischen Gründen gar nicht durchgeführt werden konnten. Fischer bemühte sich daher von Anfang an um einen Neubau des Instituts, der ihm 1892 schließlich auch bewilligt wurde und zur Errichtung des modernsten Chemielabors seiner Zeit in Würzburg führte.

    Der Festakt

    Die öffentliche Feier findet statt am Mittwoch, 7. Oktober, im Hörsaal B des Zentralgebäudes der Chemie am Hubland. Sie beginnt um 14.30 Uhr.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Chemie
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).