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06.10.2015 10:58

DKOU 2015: DKOU-Präsidenten begrüßen Implantatpass für jeden operierten Patienten

Kathrin Gießelmann/DKOU-Pressestelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.

    Seit dem 1. Oktober ist eine Gesetzesänderung für Implantate in Kraft. Gemäß der neuen Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) müssen Kliniken ab sofort jedem Betroffenen nach der Operation einen Implantatpass aushändigen. Somit soll die Patientensicherheit weiter verbessert werden. Die Qualität des künstlichen Gelenkersatzes wird hierzulande durch das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) erfasst und hat sich durch das Zertifizierungsverfahren für behandelnde Kliniken, EndoCert, bereits deutlich verbessert.

    Welche weiteren Pflichten und Vorteile für Kliniken und Patienten das neue Gesetz mit sich bringt, berichten Experten auf einer Pressekonferenz am 21. Oktober 2015 anlässlich des deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU).

    Mehr als 150.000 Gelenkersatz-Operationen sind inzwischen im EPRD dokumentiert. Der größte Teil bezieht sich mit rund 88.000 Eingriffen auf Hüftprothesen, weitere rund 67.000 auf Operationen des Knies. „Mit mehr als 630 angemeldeten Kliniken ist nun etwa die Hälfte aller infrage kommenden Krankenhäuser zur Teilnahme registriert“, sagt Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe, Kongresspräsident des DKOU 2015. Dank EndoCert konnten Orthopäden und Unfallchirurgen bereits in den letzten Jahren die Infektionsraten senken und die Haltbarkeit der Implantate deutlich steigern. Dieser hohe Qualitätsstandard und die detaillierte Erfassung der Implantate im EPRD seien weltweit einzigartig. „Mehrere Nationen und Fachgesellschaften haben bereits Kontakt mit uns aufgenommen, um mit dem EPRD zu kooperieren“, berichtet der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und Direktor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf.

    Um die Patientensicherheit weiter zu verbessern hat sich die DGOOC in den letzten Jahren auch für die Änderungen der Medizinprodukte-Betreiberverordnung eingesetzt – mit Erfolg: Der jetzt verpflichtende Implantatpass enthält neben dem Patientennamen und dem Datum der Implantation Details des implantierten Medizinprodukts wie etwa den genauen Typ und die Seriennummer. Das betrifft Knie- oder Hüftendoprothesen, aber auch Herzschrittmacher, Stents oder Brustimplantate. „Zwar haben durch EndoCert zertifizierte Kliniken Implantatpässe für Endoprothesen schon zuvor ausgestellt“, so Dr. med. Holger Haas, Vorsitzender der Zertifizierungskommission EndoCert der DGOOC. Dennoch sei es wichtig, dass dies nun auch gesetzlich verankert sei.
    Denn der Pass und die Dokumentation der Implantate böten entscheidende Vorteile für die Patientensicherheit, so Haas, Chefarzt am Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn. „Neu ist etwa, dass die Kliniken verpflichtet sind, die Daten digital aufzubewahren und diese auf Anfrage innerhalb von drei Tagen zu ermitteln.“ So können sie etwa bei Rückrufaktionen von Herstellern oder einer notwendigen Korrektur schneller als bisher allein anhand der Chargen- oder Seriennummer oder des Implantat-Typs betroffene Patienten ausfindig machen.

    Welche Fortschritte EndoCert und das EPRD in den letzten Jahren erzielen konnten und was die neue Implantatpass-Pflicht Patienten bringt, diskutieren Orthopäden und Unfallchirurgen anlässlich des DKOU 2015 in Berlin, der von DGOOC, der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), sowie dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) ausgerichtet wird. Es werden zudem Langzeitergebnisse vorgestellt, welche Implantatmaterialien sich bei welchen Patienten bewährt haben.


    Terminhinweis:
    Kongress-Pressekonferenz des DKOU 2015
    Termin: Mittwoch, 21. Oktober 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr
    Ort: Messe Berlin, Eingang Süd, Halle 6.3, Raum 411
    Leitung: Universitäts-Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe

    Gelenkersatz und Rückenschmerz im Fokus – Herausforderungen und neue Erkenntnisse aus O und U

    Themen und Referenten:

    Deutschland macht‘s vor: Kunstgelenke sinnvoll einsetzen
    Universitäts-Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe
    Kongress-Präsident DKOU 2015, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
    und
    Dr. med. Holger Haas
    Vorsitzender der Zertifizierungskommission EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Chefarzt am Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn

    Endoprothetik Polyethylen oder Keramik – welche Materialien halten am längsten?
    Dr. med. Holger Haas, Bonn

    Sensationelle Erfolge der Arthrose-Prophylaxe – schon im Kindesalter vorbeugen
    Professor Dr. Thomas Wirth
    Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Klinik, Klinikum Stuttgart

    Operieren wir zu viel bei Wirbelsäulenerkrankung? Prävention als wirksame Alternative
    Professor Dr. Peer Eysel
    Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Köln

    Rückenschmerz-Behandlung meist ohne Effekt – Was hilft bei nicht spezifischen Schmerzen?
    Professor Dr. med. Hans-Raimund Casser
    2. Schriftführer des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Ärztlicher Direktor des DRK Schmerz-Zentrums Mainz (SZM)

    Moderation: Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DKOU 2015, Stuttgart

    Akkreditierung für Journalisten:
    O Ich werde den Kongress DKOU 2015 in Berlin persönlich besuchen.
    O Ich werde die Kongress-Pressekonferenz am 21.10.2015 in Berlin persönlich besuchen.
    O Für unsere Redaktion kommt ________________________________.
    O Ich möchte ein Interview mit __________ führen. Bitte stellen Sie einen Kontakt her.
    O Ich kann leider nicht teilnehmen. Bitte schicken Sie mir im Anschluss das Informationsmaterial für die Presse.

    Meine Kontaktdaten:
    NAME:
    MEDIUM/RESSORT:
    ADRESSE:
    TEL/FAX:

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Kathrin Gießelmann, Lisa Ströhlein
    Pressestelle DKOU 2015
    Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-981, Fax: 0711 8931-167
    giesselmann@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dkou.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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