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18.03.2019 17:52

VAAM Promotionspreis für Jenaer Mikrobiologin

Dr. Michael Ramm Pressestelle
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI)

    Bei der diesjährigen Tagung der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie erhielt Dr. Theresa Jautzus einen Promotionspreis. Sie erforschte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena das Sozialverhalten von Bakterien.

    Soziales Verhalten – dabei denkt man meist an uns Menschen, vielleicht auch an Hunde oder die Honigbiene. Aber auch Bakterien können sozial interagieren. Dies untersuchte die Jenaer Mikrobiologin Theresa Jautzus während ihrer Promotion in der Arbeitsgruppe Terrestrische Biofilme der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Bakterien bilden häufig Gemeinschaften und koordinieren ihr Verhalten um Nahrungsquellen zu erschließen oder Feinde abzuwehren. Auf Oberflächen bilden Bakterien häufig sogenannte Biofilme, andere Vertreter wie Bacillus subtilis bewegen sich koordiniert in größeren Zellverbänden. In Biofilmen arbeiten unterschiedliche Zelltypen zusammen, um ein die Mikroorganismen umschließendes Grundgerüst, die Matrix, zu bilden. Auch Enzyme zur Nahrungsverarbeitung oder bestimmte Signalmoleküle werden erst dann produziert, wenn sich die Mikroben darüber verständigt haben. In einem Evolutionsexperiment konnte die Preisträgerin zeigen, dass Matrix-bildende Zellen nach einiger Zeit immer stärker von Artgenossen ausgebeutet werden, die selbst nicht zur Biofilmentwicklung beitragen. Das destabilisiert den Biofilm und gefährdet die darin eingebetteten Bakterien. Ursache für das ausbeuterische Verhalten ist ein Virus, ein Bakteriophage, der diese Bakterien befällt und von diesen massenhaft produziert wird. Diese Studie bildet ein Kapitel der Doktorarbeit von Theresa Jautzus, die bereits auf zehn Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften verweisen kann.
    Die Arbeiten gehören zum Jenaer Forschungsschwerpunkt der mikrobiellen Kommunikation, dem sich auch der neue Exzellenzcluster „Gleichgewicht im Mikroversum“ widmet. Nach ihrem Studium an den Universitäten Gießen und Jena und der Promotion am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie ist Theresa Jautzus seit kurzem als Postdoktorandin am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie in Jena beschäftigt. Dort befasst sie sich mit Meeresbakterien, die in einer Gemeinschaft mit Stachelpolypen leben und diese vor Krankheitserregern zu schützen. Ihrer Leidenschaft als „Sozialarbeiterin für Bakterien“ ist sie damit treu geblieben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Theresa Jautzus


    Originalpublikation:

    Jautzus T (2018) Social interactions and regulatory pathways influencing bacillus subtilis biofilm formation and motility. Dissertation, Friedrich-Schiller-Universität


    Weitere Informationen:

    https://www.leibniz-hki.de/de/press-details/vaam-promotionspreis-fuer-jenaer-mik...


    Bilder

    Biofilm mit räumlich strukturierten rot und grün fluoreszierenden Bacillus subtilis Zellen.
    Biofilm mit räumlich strukturierten rot und grün fluoreszierenden Bacillus subtilis Zellen.
    Theresa Jautzus, Leibniz-HKI
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    Wurde für ihre herausragende Promotion mit dem VAAM-Preis ausgezeichnet: Theresa Jautzus von Leibniz-HKI.
    Wurde für ihre herausragende Promotion mit dem VAAM-Preis ausgezeichnet: Theresa Jautzus von Leibniz ...
    Theresa Jautzus, Leibniz-HKI
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Biofilm mit räumlich strukturierten rot und grün fluoreszierenden Bacillus subtilis Zellen.


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    Wurde für ihre herausragende Promotion mit dem VAAM-Preis ausgezeichnet: Theresa Jautzus von Leibniz-HKI.


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