idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.05.2019 10:07

Gesellschaftliche Verantwortung der Psychotherapie

Rüdiger Labahn Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck

    Lübecker Initiative zur Neufassung der Psychotherapieausbildung - Gesetzentwurf im Juni in zweiter und dritter Lesung im Bundestag

    Für eine Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung in der Psychotherapie plädiert eine Stellungnahme der Akademie für Ethik in der Medizin, Göttingen, des Fachverbandes Medizingeschichte, Köln, und des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck zur Neufassung der Psychotherapieausbildung in Deutschland. Der entsprechende Gesetzentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium wird im Juni in zweiter und dritter Lesung im Deutschen Bundestag behandelt.

    Insbesondere spricht sich die Stellungnahme für die verbindliche Verankerung von Geschichte, Theorie und Ethik in der psychotherapeutischen Approbationsordnung und den Lehrinhalten aus. Sie bezieht sich dabei auf eine Empfehlung des Wissenschaftsrats zu Perspektiven der Psychologie in Deutschland vom vergangenen Jahr, in der dieses wichtigste nationale Beratungsgremium für die Wissenschaftspolitik auf die bisherige mangelhafte Beschäftigung der Psychologie mir ihrer gesellschaftlichen Verantwortung sowie mit der Theorie und Geschichte des Faches hingewiesen hat.

    Initiatorin der Stellungnahme ist Prof. Dr. Lisa Malich vom Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck. Angeschlossen haben sich als Erstunterzeichner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Lübeck als Ausgangspunkt ebenso wie aus Dresden, Berlin, München, Düsseldorf, Hannover, Basel, Bonn, Hagen, Duisburg-Essen, Zürich, Bielefeld, Bochum, Lüneburg und Halle-Wittenberg.

    Der Gesetzentwurf zur Reform der Psychotherapeutenausbildung sieht eine Verbesserung der derzeitigen Ausbildungssituation durch Einführung eines fünfjährigen Bachelor- und Masterstudiums vor, das zur Erteilung der staatlichen Approbation führt. Im Anschluss soll der Fachkundenachweis im Rahmen einer Weiterbildung erfolgen. Die Erstunterzeichner haben ihre Stellungnahme dem Bundesgesundheitsministerium am 3. Mai geschickt. Am 15. Mai ist die Anhörung von Fachverbänden im Gesundheitsausschuss des Bundestages erfolgt.

    „Strukturell weist der Entwurf des Psychotherapiestudiums Parallelen zum Medizinstudium auf. Dies ist dem Status der Psychotherapie als akademischem Heilberuf und ihrer gewachsenen gesellschaftlichen Bedeutung angemessen. Ähnlich wie die Medizin hat die Psychotherapie heute große Einflussmöglichkeiten auf menschliches Leben“, heißt es in der Stellungnahme. Um eine Auseinandersetzung mit individueller wie gesellschaftlicher Verantwortung zu fördern, sprechen sich die Unterzeichnenden für eine gesetzliche Verankerung des Querschnittgebiets „Geschichte, Theorie und Ethik“ (GTE) als obligatorisches Lehr- und Prüfungsfach für die Psychotherapie aus: „Eine Auseinandersetzung mit historischen, theoretischen und ethischen Grundlagen psychologischen und psychotherapeutischen Verhaltens ist für eine qualitativ hochwertige Approbation in Psychotherapie notwendig.“

    Der vollständige Wortlaut der Stellungnahme steht zum Download als PDF-Dokument unter https://www.uni-luebeck.de/aktuelles/pressemitteilung/artikel/gesellschaftliche-... bereit.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. phil. Lisa Malich
    Universität zu Lübeck
    Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung
    Telefon: +49 451 3101 3418
    Fax: +49 451 3101 3404
    E-Mail: malich@imgwf.uni-luebeck.de
    www: http://www.imgwf.uni-luebeck.de/_rubric/


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-luebeck.de/aktuelles/pressemitteilung/artikel/gesellschaftliche-...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Psychologie
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).