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22.07.2019 14:15

Wissenschaftlicher Essaypreis 2019 zur Frage „Welche Technik?" wird verliehen

Dr. Ana Honnacker Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsinstitut für Philosophie Hannover

    Die Preisträger*innen des Wissenschaftlichen Essaypreises 2019 des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover stehen fest: Dr. Martin Sand und Dr. Michael Klenk, Delft (1. Preis), Bengt Früchtenicht M. Sc., Oldenburg (2. Preis), und Felix Maschewski MA / Anna-Verena Nosthoff MA, Berlin / Wien (3. Preis), konnten mit ihren Beiträgen die Jury überzeugen.

    Wer nutzt wie in welcher Situation und zu welchen Zwecken welche Technik? Und wer spricht wie in welcher Situation und zu welchen Zwecken von welcher Technik? Der vom Forschungsinstitut für Philosophie Hannover ausgeschriebene Essaypreis 2019 soll zu einem tieferen Nachdenken über Technik ermutigen, um die Chancen und Gefahren für das zukünftige Zusammenleben auszuloten.
    Die prämierten Beiträge befassen sich mit Fragen nach Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten in besonders origineller und philosophisch versierter Weise. Sie eröffnen neue Perspektiven auf die Frage „Welche Technik?“. Mit hohem Problembewusstsein, Scharfsinn und Klugheit spricht sich das Autorenpaar Dr. Michael Klenk und Dr. Martin Sand für den Grundsatz „responsibility first, technology second“ aus. Begründet wird dieser Grundsatz durch eine erhellende Relecture des Prometheus-Mythos. Es komme auf eine neue Verhältnisbestimmung zwischen Verantwortung und Technologie an. Unser Verständnis von Technik, so führen die Autoren aus, müsse in einer vorwärtsschauenden kollektiven Verantwortung gründen. Eine solche Technik könnte ein Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung und des Hungers in der Welt sein.
    Bengt Früchtenicht M. Sc. geht in seinem Beitrag der Frage der Ersetzbarkeit des Menschen nach. Funktioniert unser Gehirn wie die Hardware eines Computers, der die Software unseres Geistes abspielt? Bestens vertraut mit der einschlägigen Diskussion in der philosophy of mind betont der Autor die Unübersetzbarkeit der Parameter der Computer-Intelligenz in den Modus des menschlichen Bewusstseins und argumentiert auf dieser Grundlage für dessen Unersetzbarkeit (und Unverwechselbarkeit) durch die Leistungen des Computers.
    Anna-Verena Nosthoff MA und Felix Maschewski MA geben in ihrem Essay der Preisfrage eine Präzisierung: „Welche Technik schneidet uns nicht auf Bestimmtes zu?“. Sie zeigen auf, dass die gegenwärtige Digitalisierung totalitäre Züge aufweist und auf eine kybernetische Kontrollgesellschaft zusteuert. Nicht nur übernehmen wir eine Rhetorik der Unausweichlichkeit und verwandeln uns per Smartphone und Wearable freiwillig in Cyborgs. Zunehmend bestimmen uns digitale Feedback-Mechanismen, die keinen Raum für das Abweichende und Unberechenbare, kurz: für die menschliche Freiheit haben. Genau diese zu wahren, ist das Ziel einer alternativen Gestaltung technologischer Entwicklung. Der Essay ist ein Plädoyer für die Nutzung der niemals neutralen Verfügungsappetenz der Technik für die je eigenen Spielräume der Befreiung.
    Die Übergabe der Preise wird am 13. September 2019 im Rahmen eines akademischen Festaktes in der Dombibliothek Hildesheim erfolgen. Im Anschluss an die Laudatio durch ein Mitglied der Jury haben die Preisträger*innen die Gelegenheit, ihre Beiträge zu präsentieren.
    Das fiph vergibt den mit insgesamt 6000€ dotierten Essaypreis seit 2002. Prämiert werden bislang unveröffentlichte philosophische Essays, die durch innovative Ideen und ungewohnte Perspektiven die Beantwortung der gestellten Frage weiterbringen und sich auf der Höhe der philosophischen Diskussion befinden, ohne diese nochmals zu referieren. Die Jury zur Auswahl der Preisträger*innen wird gebildet vom Vorstand der Stiftung Forschungsinstitut für Philosophie.

    Termin: 13.09.2019, 19.30h
    Ort: Dombibliothek Hildesheim, Domhof 30, 31134 Hildesheim

    Da die räumlichen Gegebenheiten begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung per E-mail an das

    Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
    Frau Anna Maria Hauk M.A.
    Gerberstraße 26
    30169 Hannover
    Tel. (0511) 1 64 09 10 . Fax (05 11) 1 64 09 40
    E-mail: hauk@fiph.de

    Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Biographische Informationen zu den Preisträger*innen 2019

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Philosophie / Ethik
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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