idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.11.2019 13:01

Den Wohnungsbau in Deutschland vorantreiben

Sabine zu Klampen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen

    ZIA-Geschäftsführerin Sun Jensch beim HR-Kongress „Practice meets Campus“ an der HAWK in Holzminden

    Zum sechsten Mal fand an der HAWK in Holzminden der Personalmanagement-Kongress „Practice meets Campus“ statt. Das Event bringt Studierende der immobilienwirtschaftlichen Studiengänge mit Vertreterinnen und Vertretern namhafter Branchenunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen. Zum Auftakt begrüßten Initiatorin Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub und Dekan Dr. Ulrich Hundertmark die Geschäftsführerin des ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.), Sun Jensch, die in ihrer Keynote mit dem Titel „Wohnungsnot versus politisches Versagen?“ ein aktuelles Thema der Immobilienbranche aufgriff.

    Dekan Hundertmark hieß Studierende, Lehrende und interessiertes (Fach-)Publikum im Lichthof der Hochschule willkommen. Dass neben Angehörigen der Immobilienwirtschaft auch die Baustudiengänge vertreten seien, veranschauliche die Interdisziplinarität der Fakultät und der Veranstaltung. Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub skizzierte die Professionalisierung in der Immobilienbranche und zeigte dabei die Bedeutung und die Vorreiterrolle der Studiengänge an der HAWK in Holzminden auf. Seit ihrer Etablierung vor gut 20 Jahren seien an der HAWK bereits rund 1.500 Fachkräfte ausgebildet worden. Dass sich die Immobilienbranche trotz der gesteigerten Professionalität zahlreichen Negativmeldungen ausgesetzt sähe, verdeutliche die hohe Bedeutung von Verbandsarbeit, wie sie der ZIA Spitzenverband der deutschen Immobilienwirtschaft im Namen von rund 37.000 Mitgliedsunternehmen ausübt.

    Weniger Beschränkungen, mehr Anreize schaffen
    „Deutschland hat einen Mangel an Wohnungen und keinen Mangel an Regulierungen.“ Mit diesen Worten leitete Sun Jensch ihre Keynote ein. Das Thema Wohnungsnot beschäftigt Immobilienbranche, Politik und Bauwirtschaft – vor allem in Ballungsräumen. Wo liegen die Probleme der aktuellen Situation? Welche Themen treibt das politische Berlin in diesem Zusammenhang um? Welche Maßnahmen können den Wohnungsbau beschleunigen? Sun Jensch beantwortete diese Fragen und legte dar, welche Rolle der Immobilienwirtschaft und dem ZIA dabei zukommt.

    Aktuell steht der ZIA vor allem zu den Themen Mietrecht, Baubeschleunigung, Klimapolitik, Steuern, Stadtentwicklung, Digitalisierung und Kapitalmarktunion im Austausch mit der Politik. Die grundlegende Haltung ist darauf ausgerichtet, Anreize für Investoren und Bauherren zu schaffen statt weitere Regulierungen und Verbote. So sieht Sun Jensch in Maßnahmen wie dem Berliner Mietendeckel keine Lösung, sondern eher eine Verschärfung des Problems. Investoren würden wegen fehlender Planungssicherheit abgeschreckt, der Neubau käme zum Erliegen – und nicht nur das: „Auch ein Modernisierungsstopp ist abzusehen. Dadurch wird allein das Handwerk Umsatzeinbußen von rund sieben Milliarden Euro pro Jahr verzeichnen.“ Außerdem wird zu recht geprüft, ob das Gesetz verfassungswidrig ist.

    Maßnahmen zur Baubeschleunigung
    Der ZIA liefert verschiedene Ansätze zur Baubeschleunigung, zum Beispiel eine Homogenisierung der Musterbauordnung, um Planungskosten zu senken, eine Baugesetzbuch Novelle, die Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsprozessen sowie stärkere Nachverdichtung und Aufstockung in den Ballungszentren. Allein in Letzterem läge ein Potenzial von fast zwei Millionen Wohnungen. „Was wir nicht brauchen“, betont Sun Jensch, „sind weitere Marktregulierungen wie Baugebot, Vorkaufsrechte, die Grundsteuer C oder gar der Berliner Mietendeckel. Diese oder ähnliche Maßnahmen gab es in der Vergangenheit bereits, ohne dass sie den gewünschten Effekt erzielten.“

    Der Immobilienwirtschaft komme dabei eine verantwortungsvolle Rolle zu, schließlich schaffe sie lebenswerte Räume, die Begegnungen und Gemeinschaft fördern, Menschen inspirieren, Unternehmergeist fördern und das Klima schützen: „Wir planen Städte, die so vielfältig sind, wie wir Menschen, die in ihnen leben.“ Eine transparente und konsequente Kommunikation sei dabei wesentlich und helfe, die Interessen der Verbandsmitglieder zu verdeutlichen sowie das Image der Immobilienwirtschaft in der öffentlichen Wahrnehmung zu verbessern.

    Bei der anschließenden regen Diskussion zeichnete sich ab, dass das Thema „Wohnungsnot versus politisches Versagen?“ für den weiteren Verlauf der Veranstaltung zusätzlichen Gesprächsstoff geliefert hatte.

    Unternehmenspräsentationen und Get-together
    Am Nachmittag präsentierten sich 20 Unternehmen der Immobilienbranche den Studierenden als potentielle Arbeitgeber. Beim abschließenden Get-together im Lichthof ergab sich Gelegenheit zum persönlichen Austausch in entspannter Atmosphäre. Wie in den vergangenen Jahren war eine hohe Zahl HAWK-Alumni vertreten, die das Event nutzten, um an ihre alte Wirkungsstätte zurückzukehren, den Studierenden Karrierewege nach dem Abschluss aufzuzeigen und gleichzeitig Nachwuchskräfte für ihre Arbeitgeber zu generieren.

    Über Immobilienwirtschaft an der HAWK:
    Die HAWK in Holzminden ist eine von wenigen Hochschulen in Deutschland, die immobilienwirtschaftliche Bachelor- und Masterstudiengänge anbieten. Seit der Einführung im Jahr 1999 wurden rund 1.500 Absolventinnen und Absolventen ausgebildet. Derzeit zählt die Hochschule in den immobilienwirtschaftlichen Studiengängen ca. 500 Studierende. Der wohl größte Unterschied zu anderen Hochschulen ist die Nähe zur Praxis. Diese entsteht zum einen durch ein Team von Professorinnen und Professoren, die selbst erfahrene Akteure der Immobilienwirtschaft sind, und zum anderen durch zahlreiche Fallstudien, Praxisprojekte und Exkursionen. Des Weiteren wird der stetig hohe qualitative Anspruch durch einen Beirat, welcher aus leitenden Personen der Branche besteht, sichergestellt.

    Über „Practice meets Campus“:
    Der Personalmanagement-Kongress „Practice meets Campus“ wurde 2014 von Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub ins Leben gerufen. Jedes Jahr treffen sich dort hochkarätige Arbeitgeber der Immobilienbranche sowie ehemalige Absolventinnen und Absolventen der HAWK mit Studierenden, um Kontakte zu knüpfen und Berufseinstiege zu besprechen. Davon profitieren Studierende und Firmen gleichermaßen: Zum einen bietet das Event den Studierenden Kontakte zur Praxis, zum anderen bedient es die hohe Nachfrage des Arbeitsmarktes nach qualifizierten Fachkräften.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub
    E-Mail: susanne.ertle-straub@hawk.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hawk.de


    Bilder

    Dekan Dr. Ulrich Hundertmark, ZIA-Geschäftsführerin Sun Jensch und Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub (v.l.).
    Dekan Dr. Ulrich Hundertmark, ZIA-Geschäftsführerin Sun Jensch und Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub (v ...
    HAWK / Katharina Lange
    None

    Sun Jensch ist beim ZIA verantwortlich für den Aufbau und die politischen Kontakte in den Regionen, die ZIA Akademie und die Verwaltung.
    Sun Jensch ist beim ZIA verantwortlich für den Aufbau und die politischen Kontakte in den Regionen, ...
    HAWK / Katharina Lange
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Dekan Dr. Ulrich Hundertmark, ZIA-Geschäftsführerin Sun Jensch und Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub (v.l.).


    Zum Download

    x

    Sun Jensch ist beim ZIA verantwortlich für den Aufbau und die politischen Kontakte in den Regionen, die ZIA Akademie und die Verwaltung.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).